Schwazer belastet Italiens Verband

SID
Alex Schwarzer beantragte eine Reduzierung seiner bis 2016 laufenden Sperre
© getty

Dopingsünder Alex Schwazer (30) hat vor der Antidoping-Staatsanwaltschaft des nationalen Olympischen Komitees für Italien (CONI) einen Antrag auf Reduzierung seiner bis April 2016 laufenden Sperre eingereicht. Zugleich belastete er den italienischen Leichtathletik-Verband FIDAL schwer. Die Verantwortlichen der medizinischen Abteilung seien über seine Dopingpraktiken informiert gewesen, sagte der Geher-Olympiasieger von Peking.

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Der Südtiroler gab an, dass die Verbandsärzte auch von seinen Kontakten zum Skandalmediziner Michele Ferrari gewusst hätten. "Sie hätten mich aufhalten können, haben es aber nicht getan", berichtete Schwazer. Er selbst habe dem Leiter der medizinischen Abteilung schon 2011 gestanden, dass er Dopingmittel benutze, berichtete Schwazer.

Zwei Mitglieder der Ärztekommission des Verbandes und eine Verbandsfunktionärin müssen sich am kommenden Mittwoch vor dem Bozner Landesgericht verantworten. Staatsanwalt Giancarlo Bramante wirft ihnen Beihilfe vor.

Ziel: Olympia 2016

Schwazer selbst hatte Ende Dezember vor der Bozner Justiz einem Vergleich über acht Monate Haft auf Bewährung wegen Sportbetrugs zugestimmt. Im Strafverfahren gegen die Ärzte und die Sportfunktionärin ist Schwazer jetzt der Kronzeuge der Anklage.

Schwazer, 2008 in Peking Olympiasieger über 50 Kilometer, war 2012 positiv getestet und bis April 2016 gesperrt worden. Bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro will er wieder starten.

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