Moguenara holt Silber im Weitsprung

SID
Sosthene Moguenara holt die zweite Medaille für den DLV in Prag
© getty

Sosthene Moguenara setzte ihr strahlendstes Lächeln auf und hielt sich ungläubig die Hand vor das Gesicht: Zehn Jahre nach der letzten deutschen Weitsprung-Medaille gewann die deutsche Meisterin aus Wattenscheid bei der Hallen-EM Silber - und konnte ihr Glück kaum fassen.

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Die 25-Jährige sprang im ersten Versuch auf 6,83 Meter und musste sich nur der Serbin Ivana Spanovic geschlagen. Es ist das zweite deutsche Edelmetall der Titelkämpfe in Prag.

"Ich kann das Gefühl noch gar nicht beschreiben. Ich bin einfach super glücklich, eine Medaille zu haben. Die Farbe ist egal", sagte sie nach ihrer ersten internationalen Medaille bei den Aktiven. Kugelstoß-Weltmeister David Storl (Leipzig) hatte am Freitag für das erste deutsche Edelmetall gesorgt. Zuletzt holte Bianca Kappler 2005 mit Bronze bei einer Hallen-EM eine Medaille im Weitsprung der Frauen.

Die im Tschad geborene Moguenara hatte schon in der Qualifikation ihre gute Form unter Beweis gestellt: Bereits im ersten Versuch hatte sie den Einzug ins Finale geschafft.

Moguenara nutzt Startverzicht von Johnson-Thompson aus

Dort ging Moguenara gleich mit ihrem ersten Versuch in Führung und bleib nur drei Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung. Doch Spanovic, Dritte der Hallen-WM im vergangenen Jahr, konterte. Mit 6,98 m im dritten Versuch stellte sie einen serbischen Landesrekord auf. Für Melanie Bauschke (Berlin) reichte es mit 6,59 m für Platz sechs.

Moguenara nutzte auch den Startverzicht der Britin Katarina Johnson-Thompson aus. Die bis Samstag Führende in der europäischen Jahres-Bestenliste hatte sich in Prag auf den Fünfkampf konzentriert. Dort hatte sie nur den Weltrekord nur um 13 Punkte verpasst. Im Mehrkampf-Weitsprung war Johnson-Thompson dort bei 6,89 m gelandet.

Am Sonntag liegen die deutschen Medaillenhoffnungen vor allem auf dem 1500-m-Weltjahresbesten Homiyu Tesfaye (Frankfurt), Mehrkämpfer Arthur Abele (Ulm) und den deutschen Sprintern. Abele liegt nach drei von sieben Wettbewerben auf Rang eins im Siebenkampf.

Deutsche Athleten auf Erfolgskurs

Der deutsche Rekordhalter Tesfaye machte von Beginn seines Vorlaufs ebenfalls seine Medaillenambitionen deutlich. In 3:40,05 feierte er einen Start-Ziel-Sieg und geht als Zeitschnellster in den Endlauf am Sonntag (16.30 Uhr).

Ebenso souverän zeigte sich auch Verena Sailer (Mannheim). Die 29 Jahre alte Freiluft-Europameisterin von 2010 zog mit persönlicher Bestleistung von 7,10 Sekunden als Zweitschnellste ins Halbfinale am Sonntag (14.40 Uhr) ein.

Ebenfalls im Halbfinale stehen Alexandra Burghardt (Mannheim) mit persönlicher Bestleistung von 7,23 und Rebekka Haase (LV Erzgebirge/7,31). Bei den Männern schafften Lucas Jakubczyk (Berlin/6,62), der deutsche Meister Christian Blum (Wattenscheid/6,65) und der deutsche Freiluft-Rekordler Julian Reus (Wattenscheid/6,62) ebenfalls den Vorlauf souverän.