Harting siegt in Brüssel

SID
Robert Harting holte in Brüssel den Tagessieg
© getty

Robert Harting hat seinen ersten Gesamtsieg in der Diamond League und damit die Krönung einer starken Saison knapp verpasst. Der Olympiasieger gewann zwar das letzte Meeting in Brüssel mit 67,57 m, seinem polnischen Dauerrivalen Piotr Malachowski reichte aber Platz zwei, um die Führung im Diamond Race zu verteidigen und rund 30.000 Euro Preisgeld einzuheimsen. Harting durfte sich immerhin mit 7500 Euro für den Tagessieg trösten.

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Für eine zweite deutsche Podestplatzierung sorgte vor rund 40.000 Zuschauern im König-Baudouin-Stadion Kugelstoß-Europameisterin Christina Schwanitz (LV Erzgebirge) mit Platz zwei.

Die Top-Ergebnisse aus internationaler Sicht gingen auf das Konto von Hochspringer Mutaz Essa Barshim (Katar) und 100-m-Sprinter Justin Gatlin (USA). Hallen-Weltmeister Barshim übersprang als erst zweiter Mensch überhaupt 2,43 m, ehe er an der neuen Weltrekord-Höhe von 2,46 m scheiterte.

Jahresweltbestzeit für Gatlin

Gatlin, mehrmals des Dopings überführter Olympia-Sieger von 2004, lief in 9,77 Sekunden so schnell wie noch nie und verbesserte seine Jahresweltbestzeit um drei Hundertstel. In einem Jahr, in dem Weltrekordler Usain Bolt nur ein Einzelrennen bestritt, blieb Gatlin ungeschlagen.

Dass der mittlerweile 32-Jährige nur 70 Minuten nach den 100 in Brüssel auch die 200 m in glänzenden 19,71 Sekunden gewann, nährt zumindest leichte Zweifel daran, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

23 Tage nach seinem EM-Triumph von Zürich eroberte Harting zwar im zweiten Durchgang die Spitze, doch Malachowski, der maximal Dritter hätte werden dürfen, setzte sich mit 67,35 m direkt dahinter. Die weiteren Kontrahenten um den fünftplatzierten Magdeburger Martin Wierig (64,72) waren zu schwach, um Harting Schützenhilfe zu leisten.

Stahl nur auf Vier

Schwanitz hatte sich zuvor mit 19,86 m einmal mehr nur Neuseelands Olympiasiegerin Valerie Adams geschlagen geben müssen, die mit der Jahresweltbestleistung von 20,59 m gewann. Für Adams war es der 56. Sieg in Serie. Die viermalige Weltmeisterin Adams entschied in diesem Jahr alle sieben Kugelstoß-Wettbewerbe der Diamond League für sich und setzte sich in der Gesamtwertung klar vor Schwanitz durch.

Die frühere Speerwurf-Europameisterin Linda Stahl (Leverkusen) kam in Brüssel nicht über Platz vier mit schwachen 60,64 m hinaus. Sie verlor zudem die Jahresweltbestleistung an Tschechiens Weltrekordlerin Barbora Spotakova, die mit ihrer Siegesweite von 67,99 m 67 Zentimeter weiter warf als Stahl am 14. Juni in New York.

"Nackt-Jubler" auf dem zweiten Platz

Für weitere Saisonbestmarken sorgten Olympiasiegerin Allyson Felix (USA) über 200 m in 22,02 Sekunden, Stabhochsprung-Weltrekordler Renaud Lavillenie (Frankreich) mit 5,93 m und der Kenianer Jairus Kipchoge Birech mit 7:58,41 Minuten über 3000 m Hindernis. "Nackt-Jubler" Mahiedine Mekhissi Benabad verpasste als Zweiter in 8:03,23 Minuten seinen Europarekord (8:00,09). Bei der EM war der Franzose disqualifiziert worden, weil er ohne Trikot jubelnd als Sieger ins Ziel gelaufen war.

Über 100 m Hürden kam die EM-Dritte Cindy Roleder (Leipzig) beim Sieg der Amerikanerin Kristi Castlin (12,76) in 12,98 Sekunden auf Platz fünf, Nadine Hildebrand (Sindelfingen/13,02) wurde Siebte.

Über 1500 m kam der WM-Fünfte Homiyu Tesfaye (Frankfurt) in 3:33,22 Minuten auf Platz sechs. Kamghe Ghaba (München) wurde über 400 m in 46,07 Sekunden Letzter, Stabhochspringer Karsten Dilla (Leverkusen) wurde nur Elfter (5,45).

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