Fall Schwazer zieht weitere Kreise

SID
Durch den Dopingfall Schwazer kommen weitere Lücken im Antidoping-Kampf in Italien zum Vorschein
© getty

Der Dopingfall um Geher-Olympiasieger Alex Schwazer zieht in Italien weitere Kreise. Die Staatsanwaltschaft Bozen, die gegen den 29-Jährigen ermittelt, hat im Verlauf ihrer Untersuchungen anscheinend Mängel bei den Antidoping-Kontrollen des italienischen Olympia-Komitees CONI festgestellt.

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Vor allem in den Jahren 2011/2012 sei eine "dramatische Ineffizienz" bei den Kontrollen aufgefallen. Das berichtet die "Gazzetta dello Sport" am Sonntag.

Die Staatsanwaltschaft hat vor allem den italienischen Leichtathletik-Verband FIDAL ins Visier genommen, einigen FIDAL-Funktionären drohen angeblich Ermittlungen wegen Beihilfe zum Doping Schwazers. Erhebliche Mängel seien auch bei den Kontrollen anderer Verbände festgestellt worden.

Insgesamt 38 italienische Athleten sollten wegen Verstoßes gegen die Antidoping-Regeln gesperrt werden, doch wegen der Ineffizienz des CONI sei dies nicht bisher erfolgt, monierten die Ermittler aus Bozen.

Vorwürfe gegen CONI-Präsident Malago

Die Stellungnahme der Südtiroler Staatsanwälte trifft vor allem CONI-Präsident Giovanni Malago, der allerdings erst seit Februar 2013 im Amt ist. Malago erwägt nun die Gründung einer Kommission zur Klärung der Angelegenheit.

Schwazer war 2012 positiv getestet und bis Ende 2015 gesperrt worden. Er hat mittlerweile seinen Rücktritt vom Leistungssport erklärt.

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