Harting holt fünften ISTAF-Sieg in Serie

SID
Robert Harting gewinnt auch beim ISTAF
© getty

Diskus-Olympiasieger Robert Harting hat seine ISTAF-Erfolgsserie fortgesetzt und den fünften Sieg in Berlin nacheinander gefeiert. Im heimischen "Wohnzimmer" Olympiastadion gewann der Welt- und Europameister mit einer Weite von 68,21 Metern vor Martin Wierig (Magdeburg/66,13) und seinem Dauerrivalen, dem polnischen Olympiasieger Piotr Malachowski (64,87).

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Damit blieb Harting nur 26 Zentimeter unter seiner Saisonbestleistung, insgesamt warf der 29-Jährige in einer starken Serie dreimal über 67 m. "Das war der leichteste Wettkampf des Jahres für mich", sagte Harting. Der Litauer Virgilijus Alekna, Olympiasieger von 2000 und 2004, absolvierte in Berlin den letzten Wettkampf seiner Karriere, der 42-Jährige kam mit 61,84 m auf Platz sieben.

Den ersten deutschen Sieg besorgte vorher bereits Kugelstoß-Europameisterin Christina Schwanitz. Die 28-Jährige kam im Berliner Olympiastadion im letzten Versuch auf 19,53 m und gewann damit knapp vor der EM- und Olympiazweiten Jewgenija Kolodko (Russland/19,43 m).

Shanice Craft, Dritte der EM in Zürich im Diskuswerfen, kam mit 17,06 m auf Rang fünf. Das Kugelstoßen der Frauen war wie auch die 3000 m Hindernis der Frauen kurzfristig ins Programm genommen worden, nachdem Schwanitz sowie Antje Möldner-Schmidt EM-Gold für Deutschland gewonnen hatten. Damit sind alle vier deutschen Zürich-Sieger am Start, dies sind zudem Diskus-Olympiasieger Robert Harting und Kugelstoß-Weltmeister David Storl.

Storl gewinnt - Wlodarczyk wirft Weltrekord

Auch David Storl konnte den Kugelstoß-Wettbewerb für sich entscheiden. Der 24 Jahre alte Weltmeister aus Chemnitz stieß auf 21,41 Meter und siegte vor Vize-Weltmeister Ryan Whiting (USA/21,06). Olympiasieger Tomasz Majewski (Polen) kam mit 20,64 nur auf Rang fünf. "Es hat Riesenspaß gemacht. Dreimal über 21 Meter war ein guter Wettkampf für mich", sagte Storl.

Die Europameisterin und Olympiazweite Anita Wlodarczyk hat mit 79,58 Metern einen Weltrekord im Hammerwerfen aufgestellt und die alte Bestmarke von Betty Heidler um 16 Zentimeter verbessert. Die 29-jährige Polin sorgte damit für den insgesamt 16. Weltrekord beim traditionsreichen Meeting in der deutschen Hauptstadt.

Rehm schlägt Reif erneut

Weitsprung-Paralympics-Sieger Markus Rehm (Leverkusen) hat Christian Reif erneut geschlagen. Der unterschenkelamputierte deutsche Meister kam auf sehr gute 7,86 Meter, der ehemalige Weitsprung-Europameister Reif (Rehlingen) sprang 7,71 m. Der 26-jährige Rehm startete im Olympiastadion allerdings in einer eigenen Wertung. Der Sieg ging an den Niederländer Ignisious Gaisah mit 8,13 m.

Rehm hatte mit 8,24 m den Titel bei den deutschen Meisterschaften in Ulm vor Reif gewonnen, war aber nicht für die EM in Zürich nominiert worden, wo seine Siegesweite zu Silber gereicht hätte. Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) argumentierte, Rehms Prothese habe ihm möglicherweise einen Vorteil verschafft. Der Fall hatte für große Diskussionen gesorgt.

Ohne Sieg blieb Überraschungs-Europameisterin Antje Möldner-Schmidt (Cottbus) über 3000 m Hindernis. Sie kam beim Erfolg von Ruth Jebet (Bahrain/9:26,94 Minuten) in 9:34,49 auf Rang fünf.

Insgesamt besuchten 45.322 Zuschauer die Traditionsveranstaltung in der deutschen Hauptstadt. Dabei überzeugten die Organisatoren auch mit dem neuen Konzept "ISTAF 3.0", einer engeren Verzahnung von Sport und Show. So gab es beispielsweise von Pyrotechnik begleitete Einzelvorstellungen der Athleten. Zudem wurde das Hauptprogramm auf unter drei Stunden gestrafft.

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