Marathon in New York abgesagt

SID
Zum NY Marathon waren bereits mehr als 45.000 Läufer gemeldet
© Getty

Der New York Marathon wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Wie der Bürgermeister der US-Millionenmetropole, Michael Bloomberg, am Freitagnachmittag (Ortszeit) mitteilte, ist der für Sonntag geplante Lauf aufgrund der verheerenden Schäden, die der Supersturm "Sandy" während der Woche an der Ostküste der USA angerichtet hat, abgesagt worden. Einen Ersatztermin soll es nicht geben, die nächste Ausgabe des Laufs ist erst für 2013 geplant.

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"Wir wollten nicht, dass eine dunkle Wolke über dem Lauf und seinen Teilnehmern schwebt. Deswegen haben wir uns entschieden, den Marathon abzusagen", erklärte Bloomberg in einer Stellungnahme.

Viel wichtiger sei es jetzt, "keinen Streit über ein Leichtathletik-Event zuzulassen - selbst wenn es so bedeutsam wie der New York Marathon ist - und so die Aufmerksamkeit von der wirklich entscheidenden Arbeit wegzulenken, nämlich uns von den Folgen des Sturms zu erholen und unsere Stadt wieder auf Vordermann zu bringen", sagte Bloomberg.

Kritische Stimmen mehrten sich

Hintergrund der Absage ist die anhaltende Kritik von Opfern des Megasturms und anderen Bewohnern der Stadt. Angesichts der Verwüstungen und der noch nicht abgeschlossenen Suche nach Toten sei es unsensibel und würde Einsatzkräfte von wichtigeren Aufgaben abhalten, hatten Kritiker argumentiert. Dem ehemaligen Hurrikan "Sandy" waren bislang mindestens 40 Menschen zum Opfer gefallen.

Bloomberg hatte zuvor noch für den Marathon am Sonntag geworben. Der Lauf werde benötigtes Geld in die Stadtkasse bringen und moralischen Auftrieb geben.

"New York muss zeigen: Wir sind hier und wir werden uns davon erholen", hatte Bloomberg gesagt. Dabei verwies er auf das Beispiel seines Vorgängers Rudolph Giuliani. So habe sich dieser zwei Monate nach den Anschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center an die Spitze des Läuferfeldes gesetzt und damit die richtige Entscheidung getroffen.

Mehr als 45.000 Läufer angemeldet

Nachdem sich aber die Stimmen mehrten, die das sportliche Großereignis in der noch immer schwer beschädigten Millionenmetropole nicht für angemessen hielten, beugte sich Bloomberg offenbar dem Druck.

Allerdings zeigte sich der Bürgermeister nach wie vor überzeugt, dass eine Durchführung des Rennens "keine wertvollen Ressourcen" verschwendet hätte.

Mehr als 45.000 Läufer waren für die neben dem Boston-Marathon und Chicago-Marathon wichtigste US-Laufveranstaltung gemeldet. Es ist das erste Mal in der 43-jährigen Geschichte, dass das Rennen in New York abgesagt wurde.

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