Geoffrey Mutai peilt Marathon-Weltrekord an

SID
Der Kenianer Geoffrey Mutai will in Berlin einen neuen Marathon-Weltrekord aufstellen
© Getty

Der Kenianer Geoffrey Mutai will beim Berlin-Marathon am Sonntag den Weltrekord seines Landsmannes Patrick Makau (2:03:38) aus dem Vorjahr angreifen. "Ich hatte eine gute Vorbereitung. Ich fühle mich ok und ich bin motiviert", sagte Mutai am Freitag bei der Pressekonferenz, hielt sich aber mit einer Zielvorgabe zurück: "Ich werde einfach mein Bestes geben."

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Nachdem am Vortag Kenias Leichtathletik-Verband AK erstmals eingeräumt hatte, dass Dopingvorwürfe gegen mehrere Ärzte geprüft werden, versicherte Mutai: "Ich hatte nie Kontakt zu Ärzten, die mir Dopingmittel angeboten haben. Doping schadet der Leichtathletik. Gut, dass es in Kenia jetzt mehr Kontrollen gibt", erklärte Mutai am Rande der Pressekonferenz.

Sein Fokus liegt auf dem Sieg am Sonntag - möglichst mit Weltrekord. Mutai war im vergangenen Jahr beim Boston-Marathon bereits in 2:03:02 Stunden ins Ziel gestürmt. Weil die Strecke jedoch nicht den vom Weltverband IAAF geforderten Kriterien entsprach, konnte die Sensationszeit nicht als Bestmarke gewertet werden. Im Frühjahr hatte Mutai dann in Boston nach 30 Kilometern mit Magenkrämpfen aufgeben müssen und damit auch die Qualifikation für London verpasst.

Drei aus Mutais Trainingsgruppe

Damit der Zweitplatzierte von 2010 seinen Angriff auf die Weltbestmarke starten kann, verpflichteten die Veranstalter extra drei Tempomacher aus seiner Trainingsgruppe. Für seine Renneinteilung verlässt sich der zweifache Familienvater dennoch nur auf sich selbst. Einen Coach hat er nicht. Ärgster Konkurrent dürfte am Sonntag bei idealem Läufer-Wetter um die 16 Grad sein Landsmann Jonathan Maiyo mit einer Bestzeit von 2:04:56 sein.

Von solchen Top-Zeiten ist der frühere 10.000-Meter-Europameister Jan Fitschen noch mehr als zehn Minuten entfernt. Der 35-Jährige peilt bei seiner Berlin-Premiere im Feld der 40.987 Läufer Bestzeit (2:15:40) an. "Ich bin in guter Form und mit meiner Frankfurt-Zeit noch nicht zufrieden", sagte Fitschen, der im Frühjahr beim Marathon in Düsseldorf mit Muskelproblemen ausgestiegen war. "Die Ziellinie im Krankenwagen zu sehen, das will ich nicht noch mal erleben."

Frauen: Äthioperin Favoritin

Bei den Frauen gilt Äthiopiens Aberu Kebede als Top-Favoritin auf den Sieg. Die 23-Jährige, die vor zwei Jahren bei Regenwetter in Berlin gewann, hofft auf eine Zeit unter 2:20 Stunden.

Ohne die Vorjahres-Zweite Irina Mikitenko wären die deutschen Frauen mit einer Top-Ten-Platzierung in diesem Jahr zufrieden. Nachdem Anna Hahner bei ihrem Debüt im April in Düsseldorf in 2:30:14 die Olympia-Norm nur um 14 Sekunden verpasst hatte, will die 27-Jährige bei ihrem zweiten Start über die 42,195 Kilometer die Zweieinhalb-Stunden-Marke knacken.