Olympiasieger Harting nimmt auch die Hürde Istaf

SID
Auch in Berlin blieb Olympiasieger Robert Harting ungeschlagen
© Getty

Robert Harting ballte beide Fäuste und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen, als der von ihm in den Himmel über Berlin geschickte Diskus wieder den Boden berührt hatte.

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Nach dem Langstreckenflug der Scheibe auf 67,40 Meter stand bereits fest, dass der Olympiasieger auch zum 33. Mal hintereinander ungeschlagen bleiben sollte. Heimsiege vor 57.000 Zuschauern beim 71. Istaf im Olympiastadion feierten auch die gebürtige Berlinerin Betty Heidler mit dem Hammer und Stabhochspringer Björn Otto aus Frechen.

"Es waren alle heiß darauf, mich zu schlagen, aber es gehören immer zwei dazu. Einen besseren Saisonabschluss als hier in Berlin kann es nicht geben", sagte Harting, der wie in London auf seiner Ehrenrunde demonstrierte, dass er auch über Hürden zu laufen versteht.

Zuvor hatte es der "Mistgabel", mit der Lokalmatador sein Terrain im Zweifelsfall verteidigen wollte, nicht bedurft. Es reichten erneut bloße Hände, um seit der letzten Niederlage am 8. August 2010 die Konkurrenten deutlich in die Schranken zu weisen.

Harting fehlen damit nur noch vier Siege, um den Rekord von Virgilijus Alekna einzustellen, der 37-mal hintereinander gewonnen hatte. Der 40 Jahre alte Litauer wurde mit 66,43 Metern Zweiter vor dem Polen Piotr Malachowski (66,17). Starke 65,49 Meter reichten Martin Wierig aus Magdeburg nur zu Rang vier.

Heidler gewinnt Olympia-Revanche

Als der Hammer jenseits der 75-Meter-Linie im Rasen einschlug, strahlte auch die gebürtige Berlinerin Betty Heidler bei ihrem Heimspiel mit der Sonne um die Wette. Mit ihrem Wurf auf 75,18 Meter im fünften Versuch gewann die Dritte der Sommerspiele von London klar die Olympia-Revanche.

"Hier zu gewinnen, war mein absolutes Ziel. Ich hätte gern noch ein bisschen weiter geworfen, aber ich bin total zufrieden und habe es genossen", sagte Heidler. Die Kubanerin Yipsi Moreno wurde Zweite mit 73,87 Metern vor der Olympia-Zweiten Anita Wlodarczyk aus Polen. Olympiasiegerin Tatjana Lysenko musste sich mit 72,39 Metern mit Rang vier zufriedengeben.

Wenn Seriensieger Renaud Lavillenie fehlt, ist der Weg für Stabhochspringer Björn Otto zu Platz eins frei. Der 34-Jährige aus Frechen gewann mit 5,78 Metern vor Malte Mohr. Der Wattenscheider sicherte sich dank der Fehlversuchsregel mit 5,68 Metern Rang zwei.

Für einen Meetingrekord sorgte Hürdensprinter Aries Merritt. Der Olympiasieger aus den USA blieb in 12,97 Sekunden als bislang erster und einziger Istaf-Sieger über die 110 Meter unter 13 Sekunden.

Kugelstoßer Storl erneut ohne gültigen Versuch

Der an der rechten Wade verletzte Kugelstoßer David Storl beendete die Saison ohne gültige Weite. Vier Tage nach seiner Nullnummer von Zürich blieb der seit London gehandicapte Silbermedaillengewinner erneut ohne zählbares Ergebnis. "Ich war wirklich angeschlagen.

Man ist auch im Kopf angegriffen, weil man weiß, dass man nicht Vollgas geben kann. Das war mein letzter Wettkampf heute", sagte Storl. Diamond-League-Gesamtsieger Reese Hoffa (USA) triumphierte mit 21,37 Metern vor Olympiasieger Tomasz Majewski aus Polen (21,31).

Im Speerwerfen wurde Silbermedaillengewinnerin Christina Obergföll aus Offenburg mit 62,57 Metern Dritte vor der Olympia-Dritten Linda Stahl aus Leverkusen (62,51). Die Südafrikanerin Sunette Viljoen verwies mit 67,52 Metern überraschend Olympiasiegerin Barbora Spotakova aus Tschechien auf Rang zwei (66,83).

Am Samstag war Diskuswerferin Nadine Müller aus Halle/Saale im vorgezogenen Istaf-Wettbewerb, der in Elstal vor den Toren Berlins ausgetragen wurde, mit 64,34 Metern Dritte geworden. Die Kubanerin Yarelis Barrios gewann mit 66,59 Metern.

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