Mutai beim Berlin-Marathon mit Weltjahresbestzeit

SID
Geoffrey Mutai gewann den Berlin-Marathon nur knapp vor seinem Landsmann Dennis Kimetto
© Getty

Die Kenianer sind eine Läufermacht - und Geoffrey Mutai ist der König: Der 30-Jährige gewann ohne Weltrekord, aber mit Weltjahresbestzeit von 2:04:15 Stunden zum ersten Mal den Berlin-Marathon und verwies Landsmann Dennis Kimetto bei seinem Debüt über die 42,195 Kilometer nur um eine Sekunde auf den zweiten Platz.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Erst auf dem zehnten Rang kam mit dem Japaner Masakazu Fujiwara ein "Nicht-Kenianer". Bester Deutscher trotz "Boxenstopp" wurde Jan Fitschen als 14. Beim Sieg der Äthiopierin Aberu Kebede lief Anna Hahner bei ihrem zweiten Marathon auf Platz acht.

"Ich bin absolut glücklich. Ich dachte, ich kann den Weltrekord schaffen, aber zwischendurch waren wir ein bisschen langsam und dann habe ich auch Probleme mit dem Bein bekommen", sagte Mutai, der für seinen Sieg 40.000 Euro kassierte. Für den Extra-Zuschuss - 50.000 für den Weltrekord - fehlten am Ende 37 Sekunden. Im vergangenen Jahr war er beim Boston-Marathon so schnell die 42,195 Kilometer gerannt, wie niemand zuvor. Dass seine Zeit von 2:03:02 Stunden damals nicht als Rekord anerkannt wurde, lag daran, dass die Strecke kein Rundkurs ist und der Start höher als das Ziel liegt.

40.987 Läufer hatten sich für den Berlin-Marathon angemeldet, aber an der Spitze sollte es ein Duell der Kenianer werden. Anders als angekündigt lag die Führungstruppe mit den vier kenianischen Tempomachern zunächst nicht auf Weltrekord-Kurs. 61:40 Minuten für den Halbmarathon hatte Mutai angeschlagen, nach 62:12 lief er bei der 21,1-km-Marke durch. Als die Spitze dann aber enorm das Tempo verschärfte, wackelte der Weltrekord von Patrick Makau aus dem Vorjahr (2:03:38). Bei Kilometer 32 konnte nur noch der 25-km-Weltrekordler Kimetto dem großen Favoriten folgen.

Es wurde der spannendste Zieleinlauf in der 39-jährigen Geschichte des Marathons, den am Ende nur mit einer Schrittlänge Mutai für sich entschied. Für den kenianischen Dreifacherfolg beim größten deutschen Marathon sorgte der erste 19-jährige Geoffrey Kipsang als Dritter bei seinem Debüt.

Fitschen und Hahner glänzen

In deutscher Jahresbestzeit und persönlichem Rekord von 2:13:10 Stunden lief der frühere 10.000-Meter-Europameister Jan Fitschen als 14. bei seinem ersten Berlin-Marathon ins Ziel. "Ich bin überglücklich. Das ist so Granate. Der Marathon ist ja immer eine Unsicherheit, das ist eine Berg- und Talfahrt. Heute bin ich ganz oben und nur glücklich. Ich hatte das Gefühl, die ganze Stadt kennt meinen Namen. Das macht ein paar Sekunden aus", sagte Fitschen. Eine 2:12er Zeit kostete den 35-Jährigen ein Boxenstopp, als er etwa nach der Hälfte in das blaue Toi-Toi-Häuschen einkehren musste. Fitschen: "Kleiner technischer Defekt. Ich habe heute Morgen zu viel gefuttert, da habe ich 20 Sekunden verloren."

Bei den Frauen setzte sich mit Äthiopiens Aberu Kebede die Favoritin durch. Die 23-Jährige siegte in 2:20:30 Stunden und gewann nach 2010 zum zweiten Mal in der deutschen Hauptstadt. Zweite wurde Landsfrau Tirfi Tsegaye vor der Ukrainerin Olena Schurchno. Beste Deutsche war die 22 Jahre alte Anna Hahner auf Platz acht, die in 2:30:36 Stunden nur knapp ihre Bestzeit aus dem Frühjahr verpasste. "Das ist trotzdem ein super Gefühl. Egal mit welcher Zeit", sagte Hahner und lag zufrieden in den Armen ihrer Zwillingsschwester Lisa.