Ariane Friedrich verfehlt Olympianorm erneut

SID
Ariane Friedrich war über ihre gescheiterten Versuche höchst unzufrieden
© Getty

Bei den Deutschen Meisterschaften hat Hochspringerin Ariane Friedrich die Olympianorm erneut verfehlt. Hürdensprinterin Carolin Nytra sorgte für den Höhepunkt des ersten Tages.

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Mit ihrem schnellen Hürdensprint auf 12,74 Sekunden hat Vizeeuropameisterin Carolin Nytra für den Höhepunkt des ersten Tages der deutschen Leichtathletik-Meisterschaft in Wattenscheid gesorgt. Vor etwa 8.000 Zuschauern im traditionsreichen Stadion in der Lohrheide stellte Nytra im Hürdenwald damit ihre eigene Saisonbestleistung ein und ist aktuell zweitbeste Europäerin.

Die Leipzigerin Cindy Roleder unterbot als Zweite in 12,91 Sekunden die Olympia-Norm um eine Hundertstelsekunde. Stabhochsprung-Siegerin Silke Spiegelburg scheiterte dreimal am deutschen Rekord von 4,81 Meter und siegte mit 4,70 Metern.

100-Meter-Sprinter Lucas Jakubczyk aus Berlin siegte zwar in hervorragender Olympia-Normzeit von 10,16 Sekunden vor dem zeitgleichen Aleixo Platini Menga, aber der Rückenwind (+2,7 Meter pro Sekunde statt der erlaubten +2,0) half dabei zu stark. Zu starker Rückenwind (+3,0) half auch Europameisterin Verena Sailer bei ihrem Sprintsieg in 11,22 Sekunden.

Titel gewannen auch die olympischen Medaillenkandidatinnen Betty Heidler (Hammer/73,65 Meter) und Nadine Müller (Diskus/66,47). Hallen-Europameister Sebastian Bayer war mit 7,91 Meter bester Weitspringer. Wegen Schmerzen am linken Wurfarm beim Einwerfen musste Speerwurf-Weltmeister Matthias de Zordo dagegen schon vor dem Wettbewerb seine Sachen einpacken.

"Mit Schmerzen hat das keinen Sinn"

Matthias de Zordo war schon nicht mehr auf der Anlage, als er von Thomas Röhler (Jena/78,58 Meter) als deutscher Meister enthront wurde. "Ich habe beim Einwerfen so ein Ziehen im Ellenbogen bemerkt, und mit Schmerzen hat es keinen Sinn. Ich will vor der EM nix riskieren, deshalb habe ich mich heute für ein Break entschieden", begründete der Saarbrücker.

Mit 81,62 Metern Jahresbestweite fehlen dem Champion noch 38 Zentimeter zur Olympia-Norm. Das muss der 24-Jährige nun unbedingt Endi Juni in Helsinki schaffen.

Prominente olympische Wackelkandidatin bleibt auch Hochspringerin Ariane Friedrich, die zwar mit 1,86 Metern siegte, die Norm von 1,95 Metern aber klar verpasste. "Mir kommen die Tränen in die Augen, weil ich es so unfair finde vom Wettergott", sagte die Frankfurterin, die von Gegenwind und Regen bei ihren nicht aussichtslosen Versuchen über 1,93 Meter behindert wurde. "Ich war felsenfest überzeugt, heute die Norm zu springen."

Die vermutlich letzte Chance auf ein London-Ticket bietet sich der WM-Dritten von 2009 nun bei der EM Ende Juni in Helsinki. Den Dreisprung der Männer gewann der Erfurter Andreas Pohle mit mäßigen 16,64 Metern.

Favoritensiege durch Müller und Kleinert

Diskus-Vizeweltmeisterin Nadine Müller und Kugelstoßerin Nadine Kleinert sicherten sich mit guten Weiten die ersten Titel in Wattenscheid. Die Weltjahresbeste Nadine Müller (Halle/Saale) warf mit 66,47 Metern so weit, wie keine Diskuswerferin bei der DM in den letzten zehn Jahren. "Wir sind voll in der Olympia-Vorbereitung. Mit der Siegerweite kann ich da sehr gut leben. Ich weiß, was ich drauf habe", sagte Müller.

Nadine Kleinert übertraf mit 19,18 Metern die Olympia-Norm (18,40 Meter) deutlich und feierte den siebten nationalen Meistertitel. "Ich wollte den Titel, das Minimalziel habe ich erreicht. Ich bin nicht in den Wettkampf reingekommen, habe mit der Technik gehadert und hatte eine kleine Blockade im Fuß. Wenn man unter diesen Voraussetzungen 19,18 erreicht, kann man nicht meckern", sagte die Magdeburgerin.

Die Titelkämpfe im Lohrheidestadion gehen am Sonntag zu Ende. Im Fokus stehen dann die Entscheidungen im Kugelstoßen und Diskuswerfen, bei denen die Weltmeister David Storl (Chemnitz) und Robert Harting (Berlin) favorisiert sind.

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