Oeser im Siebenkampf auf Bronzekurs

SID
Jennifer Oeser liegt nach schwachem Start im Siebenkampf nun doch auf Medaillenkurs
© Getty

Jennifer Oeser liegt vor der letzten Disziplin im Siebenkampf (ab 12 Uhr im LIVE-TICKER) auf Bronzekurs. Der WM-Dritte Raul Spank hat sich ins Hochsprung-Finale gezittert. Eike Onnen schied aus.

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Vize-Weltmeisterin Jennifer Oeser hat sich im Siebenkampf wieder eine Medaillenchance eröffnet. Nach den Tränen des ersten Tages über die schwache Vorstellung rollte die Leverkusenerin bei der Leichtathletik-WM in Daegu durch ihre Speerwurf-Bestleistung von 51,30 m das Feld von hinten auf. Sie lag nach sechs Diszplinen mit 5613 Punkten als Dritte auf einem Podestplatz.

Lilli Schwarzkopf war nach 49,69 m Neunte (5432) und Julia Mächtig nach 43,74 m 17. (5232). Die Russin Tatjana Tschernowa hat das Duell um Gold nach ihrem 52,95-m-Speerwurf praktisch schon gewonnen. Sie liegt vor den 800 Metern mit 5887 Punkten klar vor der britschen Titelverteidigerin Jessica Ennis (5754).

Besserung beim Weitsprung

Oeser, die nach den ersten vier Disziplinen von einem "rabenschwarzen Tag" gesprochen hatte, deutete bereits beim Weitsprung an, dass sie noch nicht aufgegeben hat. 6,28 m bedeuteten Saisonbestleistung für die 27-Jährige.

"Ich hoffe, sie kann über 800 m richtig laufen. Seit dem letzten Weitsprung-Versuch tut ihr Oberschenkel weh, der Arzt wird sich das jetzt ansehen", meinte ihr Trainer Karl-Heinz Düe. Der war vor allem traurig, dass sie sich am ersten Tag nach für sie enttäuschenden 13,70 m im Kugelstoßen hatte hängen lassen. "Sie lässt sich zu schnell in den Keller ziehen, wenn es nicht so läuft wie in den beiden letzten Wettkämpfen, in denen sie durch die Euphorie der Bestleistungen zu Medaillen getragen wurde", meinte Düe.

Nach ordentlichen 13,33 über die 100 m Hürden zitterte sich die 27 Jahre alte Leverkusenerin im dritten Hochsprung-Versuch über 1,83 m. Doch mit 13,70 m im Kugelstoßen und schwachen 24,58 Sekunden über 200 m verlor Oeser viel Boden. "Es war der Wurm drin. Die Kugel war gar nicht gut, die 200 auch nicht", sagte Oeser.

Spank zittert sich ins Hochsprung-Finale

Der WM-Dritte Raul Spank hat sich ins Hochsprung-Finale gezittert. Dagegen war für Eike Onnen bereits in der Qualifikation Endstation. Beide Deutschen überquerten 2,28 m, doch während Spank ohne Fehlversuch blieb, schaffte Onnen die 2,25 und die 2,28 jeweils erst im zweiten Versuch. Das gab letztendlich den Ausschlag.

"Das waren zehn Minuten meines Lebens, die ich so nicht noch einmal erleben möchte. Ich habe die nötige Ernsthaftigkeit und Konzentration vermissen lassen", sagte Spank. Der Dresdner war im dritten Versuch nur hauchdünn an 2,31 m gescheitert und musste hilflos abwarten, was die Konkurrenz macht. Im Finale will Spank deutlich "lockerer" an die Aufgabe herangehen.

Zehn Springer meisterten die Qualifikationshöhe von 2,31 m, Spank rutschte auf dem geteilten elften Platz ins Finale. Onnen belegte Rang 15. "Die beiden haben sich auf dem Niveau gut geschlagen. Für Eike war es ein Erfolg, bei diesen Höhen mitspringen zu können, auch wenn es nicht gereicht hat", sagte Hochsprung-Bundestrainerin Brigitte Kurschilgen.

Zeitplan: Alle Entscheidungen bei der WM in Daegu

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