Zwei Kugeln für den erfolgreichen Startschuss

SID
Kugelstoßerin Nadine Kleinert hofft auf eine EM-Medaille
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Deutschlands Athleten hoffen beim heutigen EM-Auftakt in Barcelona auf einen erfolgreichen Start. Die Kugelstoßerinnen Nadine Kleinert und Petra Lammert haben Edelmetall im Visier.

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Zwei Kugeln für den erfolgreichen Startschuss: Europas stärkstes Duo von 2009 soll Deutschlands Leichtathleten heute in Barcelona zum erfolgreichen EM-Auftakt verhelfen.

"Bei der EM hat das bisher mit der Medaille nicht geklappt, das muss sich ändern", sagt Nadine Kleinert, die als WM-Zweite und Kapitän des Frauenteams ein Zeichen setzen will. Zumindest Bronze hat im Kugelstoßring auch Hallen-Europameisterin Petra Lammert im Visier.

An sechs Tagen hat das deutsche Team rund 20 Kandidaten für letztlich etwa 12 Medaillen in seinen Reihen. Sie könnten beim Wettstreit der rund 1370 Athleten aus 50 Ländern genau wie bei Olympia 1992 in Barcelona oder der letzten EM 2006 in Göteborg je vier Siege und zehn Medaillen realisieren.

"Fast 60 unserer 73 Athleten sind schon vor Ort. Wir haben zusammen nochmal die Bilder der deutschen Barcelona-Olympiasiege 1992 von Dieter Baumann über 5000m, Silke Renk im Speerwerfen, Heike Drechsler im Weitsprung und Heike Henkel im Hochsprung angeschaut. Das war die richtige Einstimmung", beschrieb Thomas Kurschilgen als Sportdirektor im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) die Auftakt-Stimmung und versicherte: "Unser Team wird mit Zuversicht, Mut und Risiko kämpfen. Alle sind fit und gut gestimmt."

Mit Teamgeist zum Erfolg

Der DLV will in Barcelona mit noch stärkerer Betonung des Teamgedankens erfolgreich sein. "Dadurch kann man sich gegenseitig motivieren und auch Misserfolge abfedern", sagt Kurschilgen, dessen Team zum Auftakt in allen drei Finals vertreten ist.

"Ich muss diesmal deutlich kleinere Brötchen backen", sagt Jan Fitschen (Wattenscheid), der vier Jahre nach dem Sensations-Gold von Göteborg 2006 nach viel Trainingsausfall offenbar weit weg ist von der Medaillenform. Im 20-km-Gehen hat sich Maik Berger (Potsdam) einen Platz unter den 14 Besten zum Ziel gesetzt.

Fliegen die Kugeln beim Auftakt nicht in den Medaillenbereich, soll am Mittwoch Nadine Müller (Halle/Saale) im Diskusring den Bann brechen. "Ich habe drei große Rivalinnen und will mich vorn einreihen", sagt die 1,93m lange WM-Sechste. Außenseiterin ist am 2. EM-Tag Sabrina Mockenhaupt (Köln) über 10.000m.

Am Donnerstag ruhen die Hoffnungen vor allem auf Speerwerferin Christina Obergföll (Offenburg), die bei Olympia 2008 in Peking mit Bronze die totale deutsche Medaillenpleite verhindert hatte. Am Freitag hoffen Carolin Hingst (Mainz) und Silke Spiegelburg (Leverkusen) als Europas Nummer zwei und drei auf Edelmetall, außerdem die WM-Zweite Betty Heidler (Frankfurt) im Hammerwurfring.

Wochenende verspricht Spannung

Das Wochenende mit je elf Entscheidungen an beiden Tagen soll dann ein erfolgreiches Finale bringen. Am Samstag gibt es vier Chancen auf Edelmetall.

Gold im Visier haben Aufsteigerin Carolin Nytra (Bremen) als Europas Saisonbeste über 100m Hürden, der Hallen-WM-Zweite Malte Mohr (Wattenscheid) und der Olympiaachte Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) im Stabhochsprung, vielleicht auch die WM-Zweite Jennifer Oeser (Leverkusen) im Siebenkampf. Zumindest Bronze will Kugel-Titelverteidiger Ralf Bartels (Neubrandenburg).

Auf den goldenen Sonntag hoffen Diskus-Weltmeister Robert Harting (Berlin), der "von Tag zu Tag heißer auf den Wettkampf" wird, Halleneuropameisterin Ariane Friedrich (Frankfurt), die keinen Respekt vor Kroations Hochsprung-Weltmeisterin Blanka Vlasic zeigt, und Europas saisonbester Weitspringer Christian Reif (Ludwigshafen). In den Staffeln könnte es drei Medaillen geben: Zwei über 4x100m und eine weitere für die Frauen über 4x400m.

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