DLV-Asse präsentieren sich in EM-Form

SID
Nadine Müller steht seit Anfang Mai an der Spitze der Weltjahresbestenliste
© Getty

Eineinhalb Wochen vor dem Auftakt der Europameisterschaften warteten die deutschen Athleten schon schon am ersten Tag der nationalen Meisterschaften mit etlichen Spitzenleistungen auf.

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Deutschlands Leichtathleten kommen in Medaillenform. Eineinhalb Wochen vor dem Auftakt der Europameisterschaften in Barcelona (27. Juli bis 1. August) warteten sie schon schon am ersten Tag der nationalen Meisterschaften in Braunschweig mit etlichen Spitzenleistungen auf. "Ein erfreuliches Niveau, wir wollen ein großes Team von etwa 80 Leuten schicken", sagte Clemens Prokop, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).

Hürdensprinterin Carolyn Nytra (Bremen), neun Tage zuvor in Lausanne in 12,57 Sekunden auf Platz drei in der Welt gestürmt, erzielte vor 10.000 Zuschauern im Eintracht-Stadion in 12,71 Sekunden die zweitbeste Zeit ihrer Karriere. "Ich bin sehr glücklich, dass ich meine Form bestätigt habe.

Der Lauf war nicht annähernd perfekt. Mein EM-Ziel ist: Erst Finale, an die Bestzeit ranlaufen - und eine Medaille", sagte die 25-Jährige, der bisher in Europa nur die Russin Tatjana Dektjarewa (12,68) Konkurrenz machen konnte.

Christian Reif untermauert Medaillenambitionen

Für ihren Freund Sebastian Bayer reichte es dagegen im Weitsprung nicht zum vierten Titel. Der im Vorjahr mit 8,41 m siegreiche Wahl-Hamburger hatte nach verletzungsbedingter Zwangspause mit 7,71 m keine Chance gegen den Ludwigshafener Christian Reif, der mit 8,18 m erneut seine Medaillenambitionen bestätigte.

Zum zweiten Mal in diesem Jahr meisterte Ariane Friedrich (LG Frankfurt) zwei Meter und hat mit ihren 2,02 m vom Wochenende zuvor in Europa nur Kroatiens Weltmeisterin Blanka Vlasic (2,03) vor sich.

"Nach zwei Verletzungen in diesem Jahr ist das beachtlich. Ich will nicht als Tourist nach Barcelona, sondern eine Medaille gewinnen", sagte Friedrich.

Heidler steigert sich auf Platz drei der Welt

Im Stabhochsprung machten zwei Deutsche Medaillenambitionen deutlich: Malte Mohr (München) bewies mit 5,75 m große Konstanz auf hohem Niveau, hinter ihm feierte der Olympiaachte Raphael Holzdeppe (Zweibrücken) beim Comeback mit 5,70 m das EM-Ticket mit einem Salto rückwärts.

Höher als sie (beide 5,80) sprang 2010 in Europa nur Frankreichs EM-Favorit Renaud Lavillenie. Mohr: "5,90 m sind auch bei mir drin."

Hammerwerferin Betty Heidler (Frankfurt) steigerte sich mit 75,82 m auf Platz drei in der Welt. Vor ihr liegen nur die angeschlagene polnische Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk (78,30) und deren russische Vorgängerin Tatjana Lysenko (76,03). "Ich bin in Form, die EM kann kommen", sagte die Weltmeisterin von 2007 und WM-Zweite von 2009.

Nadine Müller gewinnt zweiten Titel

"Ich hoffe, ich kann in Barcelona noch zweieinhalb Meter draufpacken", meinte Diskussiegerin Nadine Müller (Halle/Saale), die mit 63,07 m den zweiten Titel gewann. "Ich probte auch so ein bisschen den Rhythmus Vorkampf/Finale", sagte die Weltranglisten-Erste (67,78), die am Vorabend in Paris nur 61,73 m geboten hatte.

Auch einem Kugelstoß-Duo mit Medaillenambitionen steckte noch das Krafttraining der letzten Wochen in den Knochen: 19,12 m reichten der Magdeburger WM-Zweiten Nadine Kleinert zum Sieg über Hallen-Europameisterin Petra Lammert (Neubrandenburg/19,05).

Über 100 m stürmte Verena Sailer (Mannheim) in 11,23 Sekunden in den Bereich der Medaillenaspiranten. Bei den Männern holte sich Alexander Kosenkow (Wattenscheid) wie 2002 den Titel in 10,29.

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