Staffel-Desaster der DLV-Mädels

SID
Verena Sailer hätte mit der Staffel Top-Chancen auf eine zweite Goldmedaille gehabt
© Getty

Durch einen Wechselfehler ist die 4x100-m-Staffel der Frauen bei der Leichtathletik-EM im Vorlauf gescheitert. Verena Sailer kam bei der Stab-Übergabe von Anne Möllinger zu Fall.

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Ein Wechselfehler zwischen Anne Möllinger und 100-m-Europameisterin Verena Sailer (beide Mannheim) hat Deutschlands Leichtathleten zum Auftakt des fünften EM-Tages von Barcelona um eine weitere Goldchance gebracht.

Sailer kam im 4x100-m-Vorlauf beim zweiten Versuch, den Stab zu packen, zu Fall. Vor Möllinger und Sailer liefen Yasmin Kwadwo (Wattenscheid) und Marion Wagner (Mainz).

"Ich habe den Stab leicht gespürt, aber an der Außenkante der Hand, nicht in der Hand. Es wäre total falsch, Anne jetzt die alleinige Schuld zu geben. Wenn, dann sind wir beide schuld", meinte Verena Sailer, die in der Vereinsstaffel zusammen mit Möllinger an der gleichen Position läuft und eigentlich eingespielt ist.

Die deutsche 4x100-m-Staffel der Männer erreichte dagegen das Finale. Tobias Unger, Marius Broening (beide München), Alexander Kosenkow (Wattenscheid) und Martin Keller (Chemnitz) liefen dabei in 38,75 Sekunden die beste Vorlaufzeit.

Frankreich schont Lemaitre

Frankreich, das sich in 38,50 Sekunden mit Deutschland die Europajahresbestzeit teilt, erreichte als Sieger des zweiten Vorlaufs ohne den jedoch im Finale zum Einsatz kommenden 100- und 200-m-Europameister Christoph Lemaitre als Sieger 39,12 Sekunden.

Auf der Strecke blieb überraschend Mitfavorit Großbritannien, das nach einem Wechselfehler als Fünfter im Rennen der Franzosen ausschied. Disqualifiziert wurde im deutschen Lauf auch Medaillenkandidat Italien.

Die deutsche Staffel nahm kurzfristig eine Umbesetzung vor, nachdem sich 200-m-Spezialist Sebastian Ernst (Wattenscheid) beim Aufwärmen eine leichte Oberschenkelzerrung zugezogen hatte. Für ihn kam Keller ins Team.

Ottey älteste EM-Teilnehmerin aller Zeiten

Schnellste Frauen-Staffel im ersten Vorlauf war Russland in 43,23, im zweiten Rennen die Ukraine.Als Siebter schied Slowenien mit Schlussläuferin Merlene Ottey in 44,30 aus. Mit 50 Jahren ist die gebürtige Jamaikanerin die älteste EM-Teilnehmerin aller Zeiten.

Die zweimalige 200-m-Weltmeisterin Ottey hat in ihrer bewegten Karriere insgesamt 29 Medaillen bei fünf Olympischen Spielen (9), sechs Weltmeisterscbaften (14) und vier Hallen-Weltmeisterschaften (6) gewonnen. In 11,74 Sekunden hatte Ottey noch in diesem Jahr einen Masters-Weltrekord für über 50-Jährige erzielt.

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