Bracht: Zuversicht vor Ironman in Frankfurt

SID
Triathlet Timo Bracht ist beim Ironman ins Frankfurt Favorit
© Getty

Beim 9. Ironman in Frankfurt startet Titelverteidiger Timo Bracht als Favorit. Besonderen Respekt hat der 34-Jährige vor den Temperaturen: "Einige Motoren werden heiß laufen".

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Der Wettergott scheint Erbarmen mit den eisenharten Triathleten zu haben: Entgegen erster Befürchtungen werden beim 9. Ironman heute in Frankfurt (ab 6.45 Uhr) die Temperaturen wohl doch keine 37 Grad Celsius erreichen.

Respekt vor den schwülen Bedingungen bei der Quälerei in drei Akten hat Titelverteidiger Timo Bracht trotzdem. "Einige Motoren werden heiß laufen und dampfen. Ich gewinne das Rennen aber auch gerne in einer Marathonzeit von nur 2:50 Stunden", sagte der 34 Jahre alte Streckenrekordhalter (7:59:01 Stunden) voller Selbstvertrauen.

Strecke um fünf Kilometer verlängert

Der zweimalige Europameister Bracht geht als Topfavorit auf die diesmal sogar um fünf Kilometer verlängerte Strecke. Nach 3,8km Schwimmen wartet auf die 2321 Teilnehmer aus 55 Nationen der wegen einer Baustelle auf 185km verlängerte Radkurs. Zum Abschluss folgt der Marathon (42,195km) am Mainufer.

Brachts ärgster Konkurrent wird wohl auch diesmal wieder Chris McCormack sein. Der 37-jährige Australier, der vor drei Jahren im Ironman-Mekka Hawaii gesiegt hatte, gewann zuletzt 2008 in Frankfurt. "Das ist einer der wichtigsten Titel meiner Karriere. Deshalb will ich auch diesmal ganz oben stehen", sagte McCormack, der vor dem Training sein eigenes Rezept hat, um auf Temperatur zu kommen: In Olivenöl gebratene Chilischoten.

Lachender Dritter könnte der frühere Kurzstrecken-Spezialist Andreas Raelert sein. Der Rostocker hatte bei seinem Ironman-Debüt 2009 in Frankfurt auf Anhieb Platz vier erreicht und wurde wenige Monate später im Triathlon-Mekka Hawaii sogar Dritter. "Die Ergebnisse lassen noch Platz nach oben", sagte Raelert, dessen Bruder Michael Weltmeister auf der Halbdistanz ist. Weitere Anwärter auf den EM-Triumph sind Ex-Europameister Cameron Brown und der Franzose Patrick Vernay, Sieger des Australien-Ironman 2010.

Sandra Wallenhort hofft auf die Titelverteidigung

Bei den Frauen peilt Sandra Wallenhorst die Titelverteidigung an. Die Juristin aus Hannover hatte im letztjährigen Duell der Langdistanz-Rekordhalterinnen Yvonne Van Vlerken  bezwungen. "Natürlich lastet ein gewisser Druck auf mir. Aber ich habe gut trainiert und schon ein paar Hügelchen in den Beinen", sagte die 38-jährige Wallenhorst, die 2008 auf Hawaii Dritte geworden war. Auch Lokalmatadorin Nicole Leder macht sich Hoffnungen auf ihren zweiten Frankfurt-Sieg nach 2007.

Trotz erster Entwarnungen werden am Sonntag Temperaturen um die 30 Grad Celsius erwartet. "Da kommt es zu einer starken Kreislaufbelastung, der Flüssigkeitsverlust ist extrem hoch. Insgesamt ist es eine enorme Belastung. Natürlich auch für die Leistungssportler", sagte Sportmediziner Winfried Banzer. Profis wie Bracht nehmen pro Rennstunde rund 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich.

Entscheidung über Neoprenanzüge am Samstag

Erst am Samstag wird sich voraussichtlich entscheiden, ob die Athleten mit Neoprenanzügen schwimmen dürfen. Nur bei einer Wassertemperatur bis 24,5 Grad Celsius im Langener Waldsee darf die zweite Haut benutzt werden, weil sonst die Gefahr der Überhitzung besteht.

Während des Wettkampfs werden insgesamt 60.000 Liter Getränke, 18.000 Brötchen, 15.000 Energieriegel, 10.000 Bananen, 7000 Frankfurter Würstchen, 8000 Stück Kuchen und 250kg Melonen gereicht.

500.000 Zuschauer erwartet

An der Strecke werden erneut bis zu 500.000 Zuschauer erwartet. Insgesamt werden 120 Qualifikationsplätze für die WM auf Hawaii am 9. Oktober vergeben.

Das Ziel auf dem Römerberg hat diesmal allerdings nur bis 22.00 statt bis 23.00 Uhr geöffnet. Der Grund für die Neuerung: Anwohner hatten sich über den Lärm rund um das Spektakel beschwert, das noch bis mindestens 2016 in Frankfurt stattfindet. Das hr-Fernsehen überträgt zwischen 10.30 und 16.30 Uhr live.

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