Klaas raus, Sprung-Trio weiter

SID
Kathrin Klaas belegte 2009 bei der WM in Berlin den vierten Platz
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Melanie Seeger verpasste am zweiten EM-Tag von Barcelona die erste Medaille für Deutschlands Leichtathleten. Platz vier im 20-km-Gehen, dem größten deutschen Erfolg in dieser Disziplin bei Freiluft-Titelkämpfen, ließ die Potsdamerin Schelte folgen.

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"Mir wurde nach dem Babyjahr 2009 für ein Jahr die Sporthilfe gestrichen. Und dann hielt es der DLV nicht für nötig, meinen Trainer Michael Klabuhn zur EM mitzunehmen", kritisierte die Olympiafünfte von Athen 2004.

"Offenbar hat niemand hat an mich geglaubt, darum wollte ich es hier allen zeigen", grantelte die 33-jährige Seeger, die Bronze nur um elf Sekunden verpasste. Nur in der Halle war Beate Gummelt (Berlin) als Welt- und Europameisterin 1989-1991 erfolgreicher als die Olympia-Fünfte von Athen 2004.

"Auf Platz sechs hatte ich gehofft. Dieser vierte Platz fühlt sich an wie eine Medaille. Das war das Rennen meines Lebens", sagte Melanie Seeger und versprach: "Bei Olympia 2012 in London will ich mein großes Ding machen."

Heidler: "Will mindestens Silber"

Die EM-Zehnte von 2006 hatte in der vierten EM-Entscheidung auf dem 1-km-Rundkurs in der Innenstadt jedoch keine Chance gegen die russische Troika.

Gold gewann in 1:27:44 Stunden Olympiasiegerin Olga Kaniskina überlegen vor der WM-Vierten Anisja Kirdjapkina (1:28:55) und Wera Sokolowa (1:29:32). Es war das zweite russische Gold nach dem Sieg von Stanislaw Jemeljanow am Vortag auf der gleichen Distanz der Männer.

Im Hammerwerfen erreichte Vize-Weltmeisterin Betty Heidler mit 71,85 m souverän das Finale am Freitag. "Ich will mindestens Silber", sagt die 26-Jährige, und das freche Grinsen in ihrem Gesicht machte dabei glauben: angesichts der Rückenprobleme von Polens Weltrekordlerin Anita Wlodarczyk hat sie Gold im Visier.

Klaas raus - "Bittere Enttäuschung"

Dagegen scheiterte überraschend ihre Klubkameradin Kathrin Klaas. "Das ist eine bittere Enttäuschung", kommentierte Trainer Michael Deyhle die schwachen 65,82 m der WM-Vierten, die in diesem Jahr mit 74,53 m auf Platz fünf der Weltrangliste steht.

Auf der Strecke blieb ansonsten nur Sprinterin Yasmin Kwadwo (Wattenscheid), die nach Platz vier in enttäuschenden 11,68 Sekunden im 100-m-Vorlauf die Zahl deutscher Erstrunden-Ausfälle auf sechs erhöhte.

Dagegen kamen Bronzehoffnung Verena Sailer, die ihren Vorlauf trotz 1,5 m Gegenwind in guten 11,27 Sekunden gewann, und ihre Mannheimer Vereinskameradin Anne Möllinger als Vierte in 11,51 ins Halbfinale am Donnerstag.

Damen-Trio weiter

Das Stabhochsprung-Finale am Freitag erreichte wie erwartet das deutsche Frauen-Trio.

Carolin Hingst (Mainz) und Silke Spiegelburg (Leverkusen) stießen als Nummer eins und zwei der Europarangliste mit 4,40 m in den Endkampf der zwölf Besten vor. Lisa Ryzih (Ludwigshafen) reichten 4,35 m zum Weiterkommen.

Überraschend nicht am Start war Polens Weltmeisterin Anna Rogwoska. Aus dem Kreis der Mitfavoritinnen steht auch Russlands Ex-Weltmeisterin Swetlana Feofanowa im Finale.

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