Mikitenko-Aus: "Ich bin noch nicht am Ende"

SID
Irina Mikitenko wurde 2008 zur Leichtathletin des Jahres gewählt
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Zum ersten Mal in ihrer Karriere musste Irina Mikitenko in London bei einem Marathon aufgeben. Damit hat die Läuferin nur noch theoretische Chancen auf den Gesamtsieg.

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Der harte Winter hat Irina Mikitenko den Marathon-Frühling verdorben.

"Die Muskelprobleme kommen wohl daher, dass ich fünf Wochen in der Halle trainieren musste und mir die harten Läufe auf der Straße fehlten. Der Schmerz in den Schienbeinen wurde unerträglich, er beherrschte meinen Kopf. Aber ich bin noch nicht am Ende", sagte die zweifache Siegerin der World Marathon Majors, nachdem sie am Sonntag in London erstmals in ihrer Karriere ein Rennen über die klassischen 42,195km aufgegeben hatte.

Nach Triumphen in den beiden letzten Jahren an der Themse vergab die 37-Jährige damit wohl ihre Chance auf einen zweiten Hattrick: Nach den mit jeweils 500.000 Dollar belohnten Saisonsiegen in den World Marathon Majors (WMM) 2007/2008 und 2008/09 kann die gebürtige Kasachin die Wertung 2009/2010 eigentlich nicht mehr gewinnen, denn London-Siegerin Lilija Schobuchowa (Russland/2:22:00 Stunden) führt mit 60:40 Punkten wohl schon uneinholbar.

Zur aktuellen WMM-Serie zählen die fünf weltbesten Marathons (Boston, London, Berlin, Chicago, New York) im vergangenen und in diesem Jahr, dazu die WM 2009 in Berlin. Punkte gibt es jeweils für die ersten fünf Plätze (25, 15, 10, 5 und 1).

Mikitenko, letztes Jahr mit 90 Zählern überlegene Siegerin, brachte 40 (Sieg 2009 London und Platz zwei in Chicago) mit in die neue Wertung. Doch sie kann jetzt nur noch im Herbst durch einen Sieg bei einem der drei noch ausstehenden Läufe in Berlin (26. September), Chicago (10. Oktober) oder New York (7. November) auf 65 Zähler kommen. Zwei Spitzenplätze binnen sechs Wochen sind wegen der langen Erholungszeit fast unmöglich.

"Will mich mit einer guten Zeit zurückmelden"

Wird Mikitenko nur Zweite in ihrem Herbst-Marathon ("Ich will mich mit einer guten Zeit zurückmelden"), hat sie keine Chance mehr, da die neue WMM-Favoritin Schobuchowa schon jetzt einen Sieg mehr auf dem Konto hat, der bei Punktgleichheit den Ausschlag gibt.

Rückblickend käme dann der Chicago-Triumph der 32 Jahre alten Russin im Herbst 2009 über Mikitenko der Wachablösung gleich.

Doch aller Voraussicht nach wird Schobuchowa, die in London ab Kilometer 40 so schnell war wie keine andere auf den letzten 2195 Metern (6:53 Minuten) - sogar schneller als die Britin Paula Radcliffe 2003 bei ihrem Fabel-Weltrekord von 2:15:25 - im Herbst noch einmal zuschlagen.

Die 5000-m-Europarekordlerin (14:23,75) und frühere 3000-m-Hallenweltrekordlerin (8:27,86) sagt: "Egal, ob in Berlin, Chicago oder New York. Ich freue mich auf das nächste Rennen."

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