Chambers geht in Dessau an den Start

SID
Der Brite wurde 2003 des Dopings mit dem Steroid THG überführt
© Getty

Dwain Chambers wird am 2. Juni beim Sportfest in Dessau über 100 und 200m laufen. Zum ISTAF in Berlin wurder der Dopingsünder allerdings nicht eingeladen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Ex-Doper Dwain Chambers startet am 2. Juni beim Leichtathletik-Sportfest in Dessau, hat aber vom ISTAF in Berlin (14. Juni) eine Absage erhalten.

Er halte es zwar weiter prinzipiell für richtig, Chambers starten zu lassen, erklärte ISTAF-Chef Gerhard Janetzky im Interview mit der Fachzeitschrift Leichtathletik aber: "Gleichzeitig erklären wir uns jedoch solidarisch mit der Mehrheit der Kollegen der anderen Meetings. Deswegen wird Dwain Chambers nicht starten."

Starterlaubnis des Weltverbandes gibt den Ausschlag

Auch Dessaus Meetingdirektor Ralph Hirsch hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. "Wir haben lange über die Verpflichtung nachgedacht, zwei Dinge waren ausschlaggebend: Er ist im März Hallen-Europameister geworden, vom Weltverband also nicht gesperrt. Und außerdem hat auch das ISTAF überlegt, ob sie ihn einladen", sagte Hirsch dem SID.

Der 31-jährige Chambers habe "moderate Forderungen" gestellt. Die genaue Höhe des Startgeldes für den Sprinter, der bei der 11. Auflage der Veranstaltung 100 und 200m laufen wird, wollte Hirsch aber nicht nennen.

ISTAF-Chef fordert Konsequenz

Unterdessen appellierte ISTAF-Chef Janetzky an die Leichtathletik-Manager, ihren im November 2007 gefassten Beschluss umzusetzen, keine ehemals gesperrten Athleten mehr unter Vertrag zu nehmen.

"Das wäre dann konsequent in allen Bereichen", sagte Janetzky. Die Manager-Vereinigung (AMA) setzt ihren groß verkündeten Beschluss derzeit noch nicht um.

Chambers, der wandelnde Junkie

Chambers, der für sein Land nicht mehr bei Olympia starten darf und auch in Staffeln bei anderen internationalen Meisterschaften nicht mehr berücksichtigt wird, war im Zusammenhang mit dem Balco-Skandal mit der Designerdroge THG erwischt und von November 2003 bis November 2005 gesperrt worden.

Er sei zeitweilig fast jeden Tag auf Drogen gewesen, "praktisch ein wandelnder Junkie", schrieb Chambers jüngst in seiner Autobiographie "Race Against Me". Mittel wie THG, Epo, Wachstumshormone, Testosteron sowie Insulin seien sein Standardprogramm gewesen.

Mehr zur Leichtathletik