Rekord-Almosen

Von dpa
kiel, flensburg
© Getty

Leipzig - ­ Mehr Geld, mehr Spiele, mehr Fernsehzeit - die am 26. September startende Handball-Champions-League mit erstmals vier deutschen Teams wandelt immer mehr in den Fußstapfen des "großen Bruders".

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Analog zur Königsklasse der Fußballer gibt es in dieser Saison erstmals ein Prämiensystem für Punktgewinne. Erhielt der THW Kiel als Champions-League-Sieger 2007 noch 320.000 Euro aus dem Prämientopf des Europäischen Handball-Verbandes (EHF), so ist in der neuen Saison die Rekordprämie von maximal 615.000 Euro möglich. Viel für Handball, im Vergleich zum Fußball aber immer noch ein Almosen.

Die Maximalsumme für Kiel & Co. wird aber nur dann ausgeschüttet, wenn der Sieger von der neu eingeführten zweiten Gruppenphase an alle Partien gewinnt. Für jeden dann gewonnenen Punkt gibt es 10.000 Euro zusätzlich, im Halbfinale für zwei gewonnene Spiele 80.000 Euro und für zwei Siege im Endspiel insgesamt 160.000 Euro.

Zudem erhält der Final-Gewinner einen Siegerbonus von 80 000 Euro. Für die erste Gruppenphase gibt es kein Extra-Geld.

Mehr Partien der Top-Teams

Mit dem neuen Prämiensystem einher geht ein neuer Modus: Wurde in der Vorsaison noch mit einer Gruppenphase und dann K.o.- Partien vom Achtelfinale an gespielt, gibt es nun erstmals eine zweite Gruppenphase. "Dies garantiert unter anderem mehr Partien der Top-Mannschaften", sagte EHF-Generalsekretär Michael Wiederer.

Aber die Reform wird für die übernächste Spielzeit bereits wieder reformiert. 2008/2009 wird das Viertelfinale wieder eingeführt. Damit die Anzahl der Spiele aber nicht erhöht werden muss, nehmen die beiden Ersten jeder Vorrundengruppe die Punkte mit, die sie im direkten Vergleich erzielt haben, und spielen somit auch in der gleichen Gruppe in Phase zwei.

Dadurch gibt es zwei Gruppen-Spieltage weniger, die Luft für ein Viertelfinale im K.o.-System schaffen.

Champions League auch unter der Woche

Um dem dicht gedrängten Spielplan vor allem in der Bundesliga, die insgesamt neun Europacup-Starter stellt, Rechnung zu tragen, wurden die Champions-League-Spieltage ausgeweitet. Wurde bisher offiziell nur an Wochenenden gespielt, können die Partien nun zwischen Mittwoch und Sonntag ausgespielt werden.

So bestreiten die erstmals vier DHB-Clubs ihre Auftaktpartien am Donnerstag (HSV Hamburg, SG Flensburg- Handewitt), Freitag (VfL Gummersbach) und Samstag (THW Kiel).

Inklusive der Qualifikationsrunde spielen 40 Teams aus 29 Ländern in der Champions League. Von der Gruppenphase an gibt es insgesamt 150 Spiele, allein in der ersten Gruppenphase von Ende September bis November gehen 96 Partien in ganz Europa über die Bühne. In der zweiten Gruppenphase folgen dann 48 Spiele im Februar und März.