Frust hier, Gelassenheit da

Von dpa
Gilles, Hamburg, HSV
© Getty

München - Auch die stärkste Liga der Welt stößt an ihre Grenzen. Zum Auftakt der Handball-Champions-League kam die SG Flensburg-Handewitt im Heimspiel gegen Spaniens Meister BM Ciudad Real mit 26:34 unter die Räder.

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Der HSV Hamburg löste seine Aufgabe gegen den dänischen Verein Viborg HK mit 35:26 allerdings souverän.

Die Auftakt-Niederlage vor 6148 Zuschauern in der Campushalle lässt dem Champions-League-Finalisten der Vorsaison kaum Hoffnungen auf Platz eins in Gruppe G.

Geschäftsführer Fynn Holpert mahnte seine Mannschaft vor dem nächsten Gruppenspiel in Norwegen: "Wir müssen in Drammen gewinnen, um den Grundstock zu legen, in der Champions League weiterzukommen." Platz zwei reicht dafür aus.

Leistung aus der Bundesliga nicht wiederholt 

Fünf Tage zuvor hatte die SG noch eine Demonstration der Stärke abgeliefert.

Den Champions-League-Gewinner THW Kiel fertigten die Flensburger im Bundesliga-Spitzenspiel mit 37:32 in eindrucksvoller Manier ab. Doch gegen den spanischen Meister brachen die Norddeutschen nach starker erster Halbzeit (14:13) überraschend ein und kassierten die erste Heimniederlage seit dem 1. April 2006.

Auch damals hieß ihr Bezwinger Ciudad Real (27:29).

Die Spanier, die die Champions League 2006 gewannen, gehören auch in dieser Saison zu den Top-Favoriten auf den begehrtesten Pokal im Vereins-Handball.

Zwei verschiedene Welten

"Es waren zwei Welten, wie wir gegen Ciudad und gegen Kiel gespielt haben", gestand Linksaußen Lars Christiansen.

SG-Trainer Kent-Harry Andersson rät seinem Team, die Niederlage aus den Köpfen zu verbannen: "Die zweite Hälfte wollen wir so schnell wie möglich vergessen."

Hamburg für Gipfeltreffen gerüstet

Die Hamburger ihrerseits gehen gelassen in die Bundesliga-Spitzenpartie gegen Flensburg am Sonntag. Ihre Premiere in der Champions League verlief erfolgreich. Viborg hatte allerdings auch nicht jene Qualität, die Ciudad in Flensburg zeigte.

"Wir hatten hier nie eine Chance", bekannte Viborgs Trainer Sören Hildebrand. HSV-Kollege Martin Schwalb lobte insbesondere seine Abwehr, sah aber auch Defizite, die er am Samstag gegen Flensburg nicht mehr erleben möchte: "Die Vorwärtsbewegung hat mir nicht so gefallen."

Kiel und Gummersbach noch im Einsatz

Ihren Einstand in der Champions League geben noch der VfL Gummersbach bei Valur Reykjavik und Titelverteidiger THW Kiel.

Der deutsche Meister und Pokalsieger reist nach Frankreich zu Montpellier HB. Das Treffen hat Familiencharakter: Die für den THW spielenden Franzosen Nikola Karabatic, Thierry Omeyer und Igor Anic haben früher das Trikot von Montpellier getragen.

Warnruf an die Kieler: Seit fast acht Jahren ist Montpellier HB in Champions-League-Heimspielen ungeschlagen.

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