Langer bei Abschiedsparty auf Platz 27

Von dpa
Bernhard Langer
© Getty

München - Golfsenior Bernhard Langer hat auf seiner Abschiedsparty von der Europa-Tour wenigstens mit dem Siegertipp des Dänen Sören Hansen als Gewinner der Mercedes-Benz Championship richtig gelegen.

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Im Kampf um den Siegerscheck von 320.000 Euro spielte der perfekte Gastgeber seines Zwei-Millionen Euro-Turniers nur noch eine Nebenrolle.

Mit 283 Schlägen (69+68+70+76) landete der 50-jährige Langer auf dem Par 72- Kurs in Pulheim eher unsanft auf dem mit vier der 78 Konkurrenten geteilten Platz 27 statt wie erhofft auf dem Siegerpodest.

"Mein Spiel war einfach zu bescheiden", lautete sein ernüchterter Kommentar.

Zurück nach Florida

Es war auf absehbare Zeit das letzte Europa-Turnier des Anhauseners, der auf der US-Championstour in USA seine glänzende Karriere vornehmlich von seiner Wahlheimat Florida aus fortsetzt.

Hinter Hansen kamen der Engländer Phillip Archer und der Schotte Alastair Forsyth (je 275) auf den zweiten Rang. Hansen kassierte für seinen zweiten Europa-Toursieg seit 2002 rund 320.000 Euro.

Cejka ex aequo mit Langer

12 Schläge hinter Hansen (271) war der Schwabe aber einmal mehr wie der Wahlmünchner Alexander Cejka (283) bester Deutscher.

Es war der erste Auftritt des US-Tourspielers in der Heimat seit 2004 vor den Toren Kölns. Der 22-jährige Martin Kaymer (284) zeigte in seinem ersten (Lehr)-Jahr in der ersten Liga seine Qualitäten auf Platz 32, während der Ratinger Marcel Siem (285/37.) und der Hamburger Sven Strüver (289/52.) weit unter ihren Möglichkeiten blieben.

Dänisches Duell an der Spitze

Im "Danish-Dynamite-Duell" an der Spitze dagegen lieferten sich vor allem die dänischen Freunde Sören Hansen und Thomas Björn (276) lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen von höchstem Unterhaltungswert.

Nach Platz zwei am ersten Tag hinter dem später schwächelnden Engländer Lee Westwood, verteidigte der 33-jährige Weltranglisten-100. Hansen souverän die Führung und feierte vor insgesamt 49.500 Zuschauern an den vier Spätsommertagen einen souveränen Sieg.

Schlechter Start des Altmeisters

Langer war auf Rang sieben im Abstand von drei Schlägen auf Hansen und den 36-jährigen Björn auf die letzten 18 Löcher gegangen.

"Es macht keinen Sinn drauf zu hauen, was geht. Schlau spielen und manchmal den kürzeren Schlag als den besseren nutzen", hatte sich der Schwabe als Marschroute für seinen vorerst letzten Auftritt auf dem Alten Kontinent mitgegeben.

Aber der Präzisionsarbeiter stand sich schon bis zum 9. Loch mit einem Birdie (ein Schlag unter Lochstandard) aber drei Bogeys (je eins über Par) selbst im Weg.

Ritterschlag von Langer

Hansen und Björn zogen Schlag um Schlag davon, während Teamweltmeister Langer im Auf- und Ab den Schlag-Rhythmus und Kontakt zur Spitze völlig verlor.

Die Entscheidung zu Gunsten von Hansen in dem in neuem Format aufgelegten Wettbewerb bahnte sich am 13. und 15. Grün mit je einem Eagle (zwei unter Par) an.

Langer hatte Hansen schon zuvor zum Favoriten erkoren: "Sören hat einen guten Schwung, schlägt weit und präzise. Der gewinnt."

Und der Däne bewies, dass seine 2. Plätze in Paris und auf Gut Kaden bei der Deutsche Bank Players' Championship sowie der mit Langer geteilte Platz drei bei der Dutch Open in Zandvoort kein Zufall waren.

Positive Turnier-Bilanz

Bernhards Bruder, Manager und Mit-Unternehmer Erwin Langer zeigte sich in einer ersten Bilanz "hochzufrieden" über das 20. Jubiläum des Turniers, das im vergangenen Jahr mangels eines Hauptsponsors aus dem Tour-Kalender gestrichen worden und nach dem "Winners only-Prinzip" mit allen Europa-Toursiegern von 2007 und aus den besten 60 der Europa-Geldrangliste neu aufgestellt worden ist.

Der Vertrag mit dem Club und dem Stuttgarter Autobauer läuft bis 2009.