Taylor und der Auftakt zum letzten Halleluja

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Michael van Gerwen

Platzierung in der Order of Merit: 1

Premier-League-Teilnahmen: 4

Bestes Abschneiden Premier League: Gewinner (2 Mal): 2013, 2016

Abschneiden Masters 2017: Gewinner

Und sonst so: Was soll man zu Michael van Gerwen noch sagen? Natürlich ist er der große Dominator der Darts-Szene, natürlich ist er der amtierende Weltmeister, natürlich ist er der Titelverteidiger der Premier League und natürlich geht er auch bei der Premier League als Favorit ins Rennen.

Die Hiobsbotschaft für die Konkurrenz: Mighty Mike ist Mr. Unersättlich. Auch Elmar Paulke stellte jüngst ungläubig die Frage in den Raum, ob van Gerwen überhaupt irgendwann mal Federn lässt. Die Antwort lautet: nein. "Ich liebe es, zu gewinnen und ich liebe, was ich tue", sagte MvG nach den Masters.

Für die Fans wird es ein Vergnügen sein, Woche für Woche die High-Scoring-Maschine bei der Arbeit zu beobachten, für die Gegner wohl eher ein Albtraum. Denn gegen MvG reichen keine starken Auftritte, für einen Sieg braucht es schon einen herausragenden Tag - Gary Anderson kann davon ein Lied singen. Alles andere als van Gerwens Teilnahme am Finaltag wäre eine faustdicke Überraschung - eigentlich könnte man dem aktuell besten Darts-Spieler der Welt blind eine Wildcard für die O2 Arena in die Hand drücken.

Raymond van Barneveld

Platzierung in der Order of Merit: 10

Premier-League-Teilnahmen: 11

Bestes Abschneiden Premier League: Gewinner 2014

Abschneiden Masters 2017: Viertelfinale

Und sonst so: Anders als bei den Härtefällen Klaasen und Huybrechts war die Nominierung Barneys alternativlos. Die lebende Darts-Legende hat sich in den letzten Monaten aus einem kleinen Loch freigebuddelt und boxte sich seit November 2015 (Platz 16 der Order of Merit) peu a peu zurück in die Top 10.

Diese Entwicklung ist noch bemerkenswerter, wenn man bedenkt, wie lästig Barney die kleineren Events wie die European Tour oder Pro Tour sind. Neben den offensichtlichen Folgen (weniger Preisgeld für die Order of Merit) erschweren die harten Lose früh in den Turnieren den Anschluss an die Weltspitze.

Doch bei der WM stellte Barney eindrucksvoll unter Beweis, dass er das Pfeile-Werfen immer noch im Blut hat und zu großartigen Auftritten im Stande ist. Bei der Premier League werden die Legenden-Duelle mit Taylor mit größter Spannung erwartet und Barney gehört auf jeden Fall zu den heißen Anwärtern für die O2 Arena.

James Wade

Platzierung in der Order of Merit: 5

Premier-League-Teilnahmen: 8

Bestes Abschneiden Premier League: Gewinner 2009

Abschneiden Masters 2017: 1. Runde

Und sonst so: The Machine hat ein positives Jahr 2016 gespielt und sich bei der WM (Viertelfinalaus gegen Wright) ordentlich verkauft - eigentlich hat sich Wade zuletzt in solider Verfassung präsentiert. Eigentlich. Denn bei den Masters ging er direkt gegen Robert Thornton baden.

Doch davon darf sich die Konkurrenz nicht täuschen lassen. Der Premier-League-Sieger von 2011 ist mit seinem unheimlich starkem Timing ein unangenehmer Gegner, der seinen Kontrahenten auch mal mit einem 95er-Average, dafür aber mit perfekten Darts zur richtigen Zeit, den einen oder anderen Stein in den Weg wirft. Über so viele Spieltage hinweg ist Wade konstant genug, um ein wesentlicher Bestandteil der Verlosung zu werden und immer einer der Kandidaten für die Top 4.

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Dave Chisnall

Platzierung in der Order of Merit: 7

Premier-League-Teilnahmen: 3

Bestes Abschneiden Premier League: Halbfinale 2015

Abschneiden Masters 2017: 1. Runde

Und sonst so: Chizzy ist so etwas wie die Wundertüte der Runde. Auf der einen Seite kann Chisnall an guten Tagen selbst den Top Guns die Leviten lesen, auf der anderen Seite strauchelt er auch mal gerne gegen vermeintliche Außenseiter. Ende 2016 stabilisierte sich der 36-Jährige vermeintlich auf anständigem Niveau, doch dann setzte es ihn beim Masters direkt zum Auftakt gegen Robert Thornton auf den Hosenboden.

Trotzdem dürfte sich ein ähnlich verheerendes Desaster wie bei der Premier League 2016, als Chisnall mit mageren drei Punkten Opfer der ersten Kürzung wurde, nicht wiederholen. Nicht nur, weil der Brite aus dieser Erfahrung gelernt hat, sondern auch, weil der Brite zu oft Highscoring vom Allerfeinsten abliefert.

"Chizzy immer in der Lage, sich in einen Rausch zu spielen, oft reicht ihm eine 180 als Initialzündung", schwärmte auch Paulke gegenüber SPOX. Allerdings wäre es schon eine mittelgroße Sensation, wenn Chisnall seine Visitenkarte abgeben und um den Titel mitringen würde. Vielmehr wird er noch länger das Schicksal Wrights teilen und auf den ersten Major-Titel seiner Karriere warten.

Adrian Lewis

Platzierung in der Order of Merit: 4

Premier-League-Teilnahmen: 9

Bestes Abschneiden Premier League: Finale 2011

Abschneiden Masters 2017: Halbfinale

Und sonst so: Wo geht die Reise von Adrian Lewis hin? Der Jackpot steht am Scheideweg seiner Karriere, denn Lewis hat ein Seuchenjahr hinter sich: Sein letzter Pro-Tour-Sieg liegt schon ein Jahr zurück, das letzte Finale bei einem TV-Turnier ist gefühlt schon eine halbe Ewigkeit her (WM 2016).

Im Klartext bedeutet das: Der 32-Jährige braucht 2017 dringend Erfolge. Den Anfang hat er bei den Masters gemacht, nun muss er weitere Taten folgen lassen, sonst wird er in diesem Jahr in der Order of Merit durchgereicht. Da es dem zweifachen Weltmeister an der nötigen Konstanz mangelt, um bei der geballten Qualität in der Premier League Woche für Woche einen Topspieler zu schlagen, wäre das Erreichen des Finaltages eine Überraschung.

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