Van Gerwen wackelt - und siegt

Von SPOX
Michael van Gerwen zitterte sich gegen seinen deutschen Kontrahenten zum Sieg
© getty

Am zweiten Tag der Darts-WM hagelte es die eine oder andere Überraschung - auch ein Deutscher kratzte an der Sensation. Nach großem Kampf musste sich Rene Eidams jedoch Michael van Gerwen geschlagen geben. David Pallett rang Kim Huybrechts nieder. Justin Pipe, die Nummer 20 der Welt, musste sich genauso verabschieden, auch John Henderson ist raus. Mark Webster eliminierte McGowan.

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Die Mittagsession:

Mick McGrowan - Qiang Sun 2:0 (3:0, 3:1)

Darren Webster - John Henderson (32) 3:1 (1:3 3:2 3:0 3:1)

Da hat es den nächsten gesetzten Spieler bereits in der ersten Runde erwischt. Darren Webster ließ dem an Position 32 gesetzten "Highlander" John Henderson keine Chance und siegte ungefährdet mit 3:1 Sets.

Dabei hatte die Partie für Henderson vielversprechend begonnen. Ein 79er-Checkout zum Break gleich im ersten Leg brachte den 42-jährigen auf die Siegerstraße im ersten Satz.

Nach der Pause wendete sich das Blatt jedoch, Webster nutzte die sich bietenden Chancen und stellte mit einem 64-er-Finish im fünften Leg den Satzausgleich her. Vom Satzgewinn beflügelt fand der Engländer nun immer besser zu seinem Spiel und gönnte seinem Kontrahenten in den folgenden Sätzen nur noch einen Leggewinn.

Christian Kist - Justin Pipe (20) 3:0 (3:2 3:0 3:0)

Der langsame Wurfrhythmus von Justin Pipe schien Christian Kist überhaupt nichts auszumachen. Obwohl Pipe das Match mit einem 104-er High-Finish begann ließ sich der Niederländer nicht aus dem Rhythmus bringen und spielte hoch überlegen.

Mit einem Break beendete Kist den ersten Satz und ließ Pipe, der überraschend schwach agierte, in der Folge kein einziges Leg mehr gewinnen. Nach Henderson ist somit auch die Nummer 20 des Turniers bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Kist trifft in der nächsten Runde auf den Sieger der Partie Dave Chisnall gegen Rowby John Rodriguez.

Mark Webster (22) - Mick McGowan 3:0 (3:2, 3:1, 3:2)

Der Außenseiter verkaufte sich teurer, als es das Ergebnis auf dem Papier verriet. Das verpasste Check-Out im zweiten Leg der Partie brach Mick McGowan allerdings das Genick. Mark Webster nutzte jeden Fehler des Iren eiskalt aus. Die Check-Out Quote von 60 Prozent spricht Bände.

Den ersten Satz krallte sich The Spider mit einem 126er-Finish. Das gab dem Waliser sichtbar Selbstvertrauen für den zweiten Satz, in dem er seinem Kontrahenten davon zog. Dennoch tastete sich McGowan wieder ran. Ein Satzgewinn blieb ihm aber auch im dritten Durchgang verwehrt.

Die Abendsession:

Rene Eidams - Thanawat Gaweenuntawong 2:0 (3:2, 3:1)

Kyle Anderson - Brendan Dolan (18) 3:0 (3:2, 3:1, 3:2)

David Pallett - Kim Huybrechts 3:2 (3:1, 1:3, 2:3, 3:1, 3:0)

Nach dem dritten Satz hatte der Hurricane seinen Gegner eigentlich relativ gut im Griff. Mit guten Scores und hohen Check-Outs kämpfte sich Huybrechts nach dem verlorenen ersten Satz zur Führung. Außenseiter Pallett blieb aber erstaunlich cool und rettete sich in den fünften Durchgang.

In der entscheiden Phase war der Engländer dann on fire. Sechs gewonnene Legs in Folge führten die Überraschung herbei. Die letzten beiden Runden schloss Pallett mit 132er- und 122er-Finishes ab. Huybrechts haderte zum Ende vor allem mit seiner niedrigen Check-Out-Quote von 32 Prozent.

Michael van Gerwen (1) - Eidams 3:2 (3:0, 3:0, 1:3, 0:3, 4:2)

Der Abschluss des zweiten Tages hatte es so richtig in sich! Statt einer Lehrstunde gab es für Eidams die Chance zur wohl größten Sensation des Jahres. Der Deutsche zeigte gegen Mighty Mike ab dem dritten Satz eine bärenstarke Vorstellung und musste sich am Ende dem großen Favoriten auf die Krone der PDC nur hauchdünn in der Verlängerung geschlagen geben.

Es war ein Ende, mit dem nur die wenigstens Fans im Ally Pally gerechnet haben dürften, denn die Marschroute schien vom ersten Pfeil an eigentlich klar zu sein. Zwar konnte Eidams in Leg eins kurz mithalten, dann setzte es jedoch die erste 180 für den haushohen Favoriten aus den Niederlanden, der sich nicht nur Leg zwei sicherte, sondern mit einem 76er-Finish auch gleich Nummer drei hinter.

Van Gerwen präsentierte sich auch im Anschluss eiskalt und spielte seinen Stiefel gewohnt souverän runter. Selbst eine 180 sowie ein generell solides Auftreten halfen seinem deutschen Konkurrenten wenig, mit einem überragenden 127er-Finish via Bullseye war auch Durchgang auf dem Konto der Green Machine.

Was danach jedoch passierte, schien van Gerwen nicht wirklich erwartet zu haben. Eidams legte im dritten Satz los wie die Feuerwehr und überrannte den Niederländer förmlich. Auf das 3:1 folgte das 3:0 in Durchgang vier und damit ein für unmöglich gehaltener Entscheidungssatz, in dem Eidams zwar erneut stark aufspielte, sich am Ende jedoch der Routine seines Gegners geschlagen geben musste.

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