7:6! Anderson siegt in irrem Finale

Von SPOX
Gary Anderson besiegte Phil Taylor und ist damit zum ersten Mal in seiner Karriere Weltmeister
© getty

Gary Anderson ist Weltmeister 2015! Der Schotte ist der siebte Weltmeister in der Geschichte der PDC. In einem unheimlich abwechslungsreichem Finale gewann The Flying Scotsman einen Satz, in dem eigentlich alles gegen ihn lief und brachte sich damit auf die Siegesstraße. Anderson stellte mit 19 180ern nicht nur einen Rekord bei diesem Turnier auf, sondern trug auch maßgeblich dazu bei, dass bei der diesjährigen WM die letztjährige Bestmarke von 604 Maxima klar gebrochen wurde. Taylor verlor die Partie aufgrund seiner Check-Out-Probleme.

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Finale

Gary Anderson (SCO/4) - Phil Taylor (ENG/2) 7:6 (3:2, 2:3, 3:1, 3:1, 0:3, 0:3, 1:3, 3:2, 3:2, 3:1, 0:3, 2:3, 3:0)

Beide Spieler erwischten einen Traumstart und verteidigten ihre Aufschläge. Direkt im Eröffnungssatz brauchte es den Decider, in dem sich Anderson von einer gegnerischen 177 unbeeindruckt zeigte und mit einem High-Finish antwortete.

Danach kam Taylor mit einem blauen Auge davon, als er trotz eines Breaks und drei verpassten Darts im entscheidenden Satz nicht bestraft wurde. Auch im nächsten Durchgang konnte The Power seine Check-Out-Probleme nicht ablegen und geriet trotz des besseren Averages wieder in Rückstand.

Bis zu diesem Zeitpunkt gewann der Spieler mit Anwurf auf die ungeraden Legs die Sätze. Doch im vierten Satz beendete Anderson diese Serie, als er seinen ersten Satzdart unter Druck im Doppel versenkte. Der Negativpunkt aus Taylors Sicht waren neun am Stück vergebene Darts beim ersten Leg - seine Quote fiel auf knapp 20 Prozent.

Andersons erster WM-Titel im RE-LIVE

The Power fightet zurück

Doch The Power ist nun mal The Power! Bei zwei Sätzen Rückstand packte Taylor einfach wieder sein unheimlich effizientes Darts aus und beherrschte die folgenden sechs Legs dank dem besseren Scoring nahezu nach Belieben. Dabei korrigierte er seine Doppelquote immerhin auf über 30 Prozent.

In dieser Phase konnte Anderson mit den Aufnahmen seines Rivalen nicht Schritt halten: Zwar brachte er seinen Eröffnungsleg über das Mad House gerade noch durch, bei Taylors Aufschlag hatte er aber keine Chance. Obwohl The Power beim Aufschlag des Schotten fünf (!) Darts ins Nichts schickte, ließ sich Anderson vom Rekordchampion breaken. Dieser zuckte angesichts seiner Check-Out-Quoten ratlos ins Publikum. Ein starkes Leg später war die erste Führung Taylors perfekt!

Nach zwei Breaks eröffnete Taylor und geriet bei seinem Aufschlag schnell unter Druck. Gegen Andersons Attacke warf The Power dem Schotten aber ein 14er Finish ins Gesicht. Doch im Decider versagten Taylor wieder die Nerven und diesmal fanden drei Darts nicht ihren Weg ins Doppel - Anderson stand nach Anlaufschwierigkeiten parat und warf wieder zum Gleichstand.

Anderson lässt die Darts fallen

Zu Beginn des neunten Satzes fielen Anderson gleich alle drei Darts von der Scheibe, Taylor übernahm den Service mit einem Maximum - Break. Verunsichert von Zurufen aus dem Publikum verlor The Flying Scotsman auch den zweiten Leg, fing sich aber und gewann den kuriosesten Satz zum Wendepunkt der Partie.

Mit der erneuten Führung im Rücken spielte Anderson einen enorm starken Satz, breakte Taylor gleich zwei Mal und holte sich die wichtigen Zweisatzvorsprung. Nur noch ein Satzgewinn fehlte ihn zum Titel. The Power zeigte sich davon wenig beeindruckt und eröffnete den elften Satz mit acht perfekten Pfeilen. Mit einem Average von über 110 ließ er keinen Zweifel daran, an wen dieser Durchgang gehen sollte.

Im zwölften Satz servierten beide Akteure alles andere als sattelfest, aber konnten jeweils den Aufschlag des anderen nicht entscheidend attackieren. Der Sieger musste erstmals nach acht Jahren wieder über die maximale Distanz ermittelt werden.

Im Entscheidungssatz begann Anderson mit einem souveränen Anwurf und attackierte Taylor bei dessen Service sofort mit einem Maximum. Nach Check-Out-Problemen von Taylor war The Flying Scotsman zur Stelle und schaffte das wichtige Break. Im letzten Leg der Partie startete Anderson mit einer 180 und sicherte sich mit seinem dritten Matchdarts den Titel!

Der Weltmeister warf einen Schnitt von 97,68 (Taylor: 100,69) und gewann das Spiel über die deutlich bessere Check-Out-Quote von knapp 40 Prozent (Taylor: 32,93).

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