Taylor ohne Probleme - MVG raus

Von SPOX
Gary Anderson steht im Finale der Darts-WM
© getty

Der Titelverteidiger ist Raus! Im ersten Halbfinale zeigt Gary Anderson sein bestes Darts und wirft Michael van Gerwen aus dem Turnier. Phil Taylor hat danach nur kurzzeitig Probleme mit Dauerrivalen Raymond van Barneveld und folgt The Flying Scotsman ins Endspiel.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Gary Anderson (SCO/4) - Michael van Gerwen (NED/1) 6:3 (3:1, 2:3, 3:1, 3:2, 0:3, 2:3, 3:2, 3:1, 3:2)

In einem Halbfinale mit unglaublich viel Tempo und beeindruckendem Niveau zog Gary Anderson gegen den Titelverteidiger als konstanterer Spieler ins Endspiel ein. Beide Spieler lieferten einige 11- und 12-Darter - der Average blieb das ganze Match im dreistelligen Bereich. Michael van Gerwen leistete sich aber in wichtigen Situationen Aussetzer, während Anderson die Nerven behielt.

Andersons Überraschungssieg im RE-LIVE

The Flying Scotsman erwischte einen perfekten Start und konnte den Eröffnungssatz mit einem 105er Average für sich entscheiden. Doch der Titelverteidiger hatte die passende Antwort parat und glich dank zweier High-Finishes aus.

Trotzdem wirkte der Weltranglistenerste keineswegs sattelfest und Mighty Mike verlegte im nächsten Satz drei Würfe auf das Doppel - Anderson nutzte das und ließ anschließend mit einem 11-Darter keine Zweifel an seinem Aufschlagspiel. Im vierten Leg brachte er seinen Aufschlag trotz eines Robin Hoods zur Zweisatzführung ins Ziel.

Diese hielt aber nicht lange: In einem unfassbar schnellem Durchgang stürmte van Gerwen mit zwei 12-Dartern zum 2:3. Alles kein Problem für Anderson, wenn er "seine" Sätze durchbringt und wieder servierte er zwei Mal souverän, stand aber im Decider nach 15 Darts noch bei 66 - MVG war da und glich aus.

Wer aber dachte, dass Anderson sich von der erneuten Aufholjagd beeindruckt zeigen würde, wurde eines Besseren belehrt: Der Schotte war im entscheidenden Leg zur Stelle, als der Niederländer vier Satzdarts verpasste und sicherte sich abermals die Führung. Mit dieser im Rücken konnte Anderson die wiederkehrenden Check-Out-Probleme von MVG trotz kleiner Rechenfehler zur Vorentscheidung nutzen.

Anderson, der durchschnittlich 102,3 Punkten pro Aufnahme scorte und 50 Prozent auscheckte, zog im letzten Satz dank zweier Breaks gegen einen - auf hohem Niveau- schwächelnden Titelverteidiger ins Finale ein.

Phil Taylor (ENG/2) - Raymond van Barneveld (NED/14) 6:2 (3:2, 3:1, 0:3, 1:3, 3:2, 3:1, 3:0, 3:1)

Bei einem zwischenzeitlichem Break-Festival konnte sich Phil Taylor die Chance zum 17. WM-Titel wahren. Im Duell mit Raymond van Barneveld lieferten die beiden Dauerrivalen weniger Spektakel als erhofft, Taylor hob sein Niveau nach anfänglichen Schwierigkeiten aber an und bewies in den entscheidenden Momenten Nervenstärke. Im Finale trifft er auf Gary Anderson.

Der Finaleinzug von The Power im RE-LIVE

Im Eröffnungssatz zeigten beide noch kein berauschendes Match, aber im Decider drehte The Power erstmals auf und warf Barney dank eines High-Finishes einen 12-Darter zur Führung ins Gesicht. Nächstes Highlight: Taylor begann den folgenden Satz mit sieben perfekten Pfeilen und hatte auch in der Folge keine Probleme mit dem Durchgang.

Aber The Man zeigte sich wie schon gegen Bunting vom zwischenzeitlichen Höhenflug seines Gegners wenig beeindruckt, schaltete seinerseits einen Gang hoch und schnappte sich sechs der nächsten sieben Legs zum Ausgleich.

Im wichtigen fünften Satz offenbarten beide Altmeister unfassbare Probleme beim eigenen Aufschlag und jedes (!) Leg des Durchgangs wurde mit einem Break entschieden - Taylor sicherte sich erneut die Führung. Das Niveau blieb dabei aber überschaubar. Im nächsten Satz schraubte Taylor seinen Average dann u.a. mit sieben perfekten Darts in die Höhe und stellte damit den alten Abstand wieder her.

Das saß. The Man brachte keinen Fuß mehr in die Tür und The Power nutzte das eiskalt aus: Mit einem High-Finish über Bull sorgte Taylor für den nächsten Satzgewinn - Vorentscheidung. Anschließend brachte er die Führung problemlos ins Ziel. Im Laufe der Partie korrigierte der Rekordweltmeister seine durchschnittliche Punktanzahl pro Aufnahme auf 102,39 Punkte und checkte 48,72 Prozent auf das Doppel.