The Power müht sich zum Sieg

Von SPOX
Phil Taylor hat gut lachen - zuvor mit Kim Huybrechts aber große Mühe
© getty

Phil "The Power" Taylor muss am 10. WM-Tag erstmals einen Satz abgeben und hat gegen Kim Huybrechts große Mühe. Adrian Lewis unterliegt in einem spannenden Match trotz 9-Darter gegen Raymond van Barneveld. Zum Auftakt erteilt Peter "Snakebite" Wright seinem Kontrahenten Andy Hamilton eine Lehrstunde.

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Abend-Session

Phil Taylor (ENG/2) - Kim Huybrechts (BEL/18) 4:3 (1:3, 3:2, 2:3, 3:0, 0:3, 3:2, 3:0)

Kim Huybrechts war ganz knapp an der wohl größten Sensation des laufenden Turniers dran, am Ende setzte sich jedoch die Routine von Phil Taylor durch.

Nachdem Taylor den ersten Satz gegen einen bärenstarken Belgier verlor, erhöhte der Rekordchampion das Niveau und brachte jedes seiner Aufschlagspiele durch. Nebenbei schraubte er seinen Average auf 107.

Doch wer dachte, dass der Hurricane sich davon beeindrucken ließe, wurde eines Besseren belehrt. Trotz eines Breaks zu Beginn des dritten Satzes kämpfte sich der Außenseiter zurück und ging abermals in Führung.

Das Match im RE-LIVE

Das hin und her ging weiter: Taylor ließ Huybrechts im vierten Satz keine Chance. Wieder ließ sich die Nummer 18 nicht verunsichern und konterte seinerseits mit einem blitzsauberen Satzgewinn. Immer wieder grinste Huybrechts dabei breit ins Publikum.

Mit dem Rücken zur Wand konnte Taylor im sechsten Satz das Ruder noch herumreißen und glich mit einem riesigen Kraftakt aus. Es entwickelte sich ein unglaublicher Fight.

Im Entscheidungssatz erwischte The Power einen Traumstart und breakte Huybrechts direkt im ersten Leg. Im Anschluss schaffte es der Hurricane nicht, Druck auf Taylor aufzubauen. Mit der 2:0-Führung im Rücken verwandelte Taylor seinen ersten Match-Darts und kann sich durchaus glücklich schätzen, das Viertelfinale gebucht zu haben.

Raymond van Barneveld (NED/14) - Adrian Lewis (ENG/3) 4:3 (2:3, 3:2, 1:3, 3:2, 0:3, 3:2, 3:1)

9-Darter! Der Ally Pally tobt dank Adrian Lewis. Doch 9-Darter hin, 9-Darter her - Lewis ist raus, denn auch für ein perfektes Spiel gibt es nur einen Leg gut geschrieben. Vermeidbare Niederlage für den Briten!

Das gesamte Match über war Raymond van Barneveld Lewis im Scoring deutlich unterlegen, aber setzte seine Darts zum richtigen Zeitpunkt und erkämpfte sich so den Ausgleich nach zwei und später auch nach vier Sätzen. Beide zeigten mehrere unfassbare Aussetzer im Check-Out.

Das Duell im RE-LIVE

So im sechsten Satz. Lewis verpasste beim Stand von 2:2 seinen Match-Dart, Barney war wieder dran. Der Entscheidungssatz musste her und es schlug die Zeit des Niederländers. Seinen ersten Aufschlag konnte Lewis noch gewinnen, in der Folge hatte er im zweiten Leg aber keine Chance. Im dritten Leg, seinem eigenen, zeigte er erneut ganz schwache Aufnahmen und kassierte zwangsweise das Break. Im letzten Leg behielt van Barneveld die Oberhand und sicherte sich das Ticket fürs Viertelfinale.

Der Jackpot kann sich immerhin mit der Prämie für das perfekte Leg trösten, die bei 10.000 Pfund liegt, sofern keinem anderen das Kunststück gelingt.

Stephen Bunting (ENG/27) - Michael Smith (ENG/22) 4:2 (3:1, 3:2, 3:1, 1:3, 1:3, 3:1)

Stephen Bunting hatte mit Michael Smith auf der Zielgerade Probleme, fing sich aber rechtzeitig und zog gegen seinen Landsmann ins Viertelfinale ein.

Das Match startete direkt mit einem Satz der Breaks: Nach einem misslungen Aufschlag ließ sich Smith nicht beirren und glich mit einem Monsterfinish (170) aus, nur um im Anschluss seinen Anwurf an Bunting abzugeben. The Bullet sicherte sich dann mit dem ersten gelungenen Service den Eröffnungssatz.

Da der amtierende BDO-Weltmeister im zweiten und dritten Satz jedes Aufschlagspiel durchbrachte, sorgte er schnell für klare Verhältnisse - 3:0. Doch der Bully Boy ließ sich nicht so leicht abspeisen und sicherte sich seinen ersten Satz. Damit nicht genug: Im fünften Satz brachte Smith seine Aufschläge durch und holte sich mit einem High-Finish gegen Buntings Anwurf seinen zweiten Satz am Stück.

The Bullet war also wieder gefordert und er erfüllte seine Aufgabe: Seine eigenen Aufschläge brachte er durch und mit seinem dritten Match-Dart gewann Bunting die Partie.

Nachmittag-Session

Peter Wright (SCO/5) - Andy Hamilton (ENG/12) 4:0 (3:1, 3:2, 3:0, 3:1)

Der Favorit Peter "Snakebite" Wright startete überragend: Mit einer Average von weit über 100 ließ der Schotte dem Engländer Andy Hamilton in Set eins keine Chance. Ohne Probleme hätte Wrights Leistung sogar zum 3:0-Satzsieg gereicht, jedoch ließ der Ranglisten-Fünfte nach seiner ersten 180 im zweiten Leg zwei Breakchancen liegen.

Knackpunkt des Matchs war der zweite Durchgang. "The Hammer" Hamilton war nach seinem verschlafenen Beginn wieder auf Augenhöhe und schaffte es bei eigener Angabe ins fünfte Leg, nachdem er sein Average von unter 80 auf über 90 schraubte. Das war auch deshalb möglich, weil Wright bei den Breakdoppeln nachlässig wurde. Im entscheidenden Moment fehlten Hamilton aber Millimeter: The Hammer patzte im Decider gleich doppelt, Snakebite checkte mit 16, Doppel-16 aus.

Favoritencheck: Walking in a Taylor Wonderland?

Dass Hamilton am vergebenen Satzsieg zu knabbern hatte, zeigte sich auch Anfang des dritten Sets: Wieder hatte The Hammer die Möglichkeit zum direkten Break, wieder ließ er die Doppel-16 aus. Der Snakebite nutzte Hamiltons Verunsicherung seinerseits gnadenlos aus und schnappte sich mit einem Doppel-20-Check-Out problemlos Set drei.

Hatte Hamilton im vierten Set noch eine geringe Chance auf ein spektakuläres Comeback, verspielte er sie spätestens im 3. Leg, als er seinen 104-Check-Out durch eine verpasste Doppel-16 verspielte und Wright das Break schenkte, dessen Sieg im vierten Leg nur noch Formsache war. Wright, der hochkonzentriert wirkte, hatte während des gesamten Matchs einen Average von über 100 (102,6). Auch seine Check-Out-Percentage von 50 Prozent war überragend.

Gary Anderson (SCO/4) - Cristo Reyes (ESP) 4:1 (0:3, 3:1, 3:1, 3:0, 3:2)

104,54 - Gary Anderson zeigte beim letztlich ungefährdeten Sieg seine ganze Klasse und feuerte den höchsten Average dieser WM. Dabei ließ er sich nicht davon beirren, dass Reyes ihm im ersten Set mit einem 115er Average keine einzige Chance ließ. The Flying Scotsman hob seinerseits das Niveau, verteidigte im zweiten Satz seine ersten zwei Aufschläge und gewann mit seinem ersten Break Set zwei.

In der Folge wurde der Klassenunterschied zwischen den beiden Akteuren deutlich: Der Average von The Spartan fiel unter 100 und Anderson kontrollierte das Geschehen. Angesichts der starken Leistung der Nummer vier der Setzliste verspricht das Viertelfinale gegen Vorjahresfinalist Peter Wright viel Spannung.

Vincent van der Voort (NED/23) - Dean Winstanley (ENG/26) 4:2 (3:0, 3:0, 2:3, 3:1, 1:3, 3:2)

Im engen Duell der Nummer 23 der Setzliste gegen die 26 lief Dean Winstanley das gesamte Match einem frühen Rückstand hinterher und muss sich nach sechs Sätzen gegen Vincent van der Voort geschlagen geben.

In der Anfangsphase warf Winstanley einen Backstein nach dem anderen auf das Board und scorte durchschnittlich nur 82 Punkte. Natürlich zu wenig für ein WM-Achtelfinale - kein einziger Leg-Gewinn in den ersten beiden Sätzen war die logische Folge.

Im dritten Satz setzte Winstanley endlich sein erstes Highlight, als er 115 zum Break checkte und damit in Legs ausglich. Im Entscheidungsleg behielt er die Oberhand und verkürzte so in der Gesamtwertung.

Als Over The Top im vierten Satz beim Zwischenstand von 2:2 in Legs eine 114 nicht auf null bekam, stellte van der Voort jedoch die gewohnte Führung wieder her.

Im fünften Satz verlor The Dutch Destroyer den Faden, Winstanley nutzte das aus und schnupperte wieder am Ausgleich. Im letzten Satz der Partie fand der Niederländer aber wieder in die Spur und sicherte sich mit seinem vierten Matchdart das Ticket für das Viertelfinale.

Van Gerwen im SPOX-Interview: "Taylors Rekorde sind unrealistisch"

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