Circus HalliGalli

Von Adrian Fink
Kaum wieder zu erkennen, doch es ist The Power! Phil Taylor in der Circus Tavern
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4. Phil Taylor - Rod Harrington 6:2 (1995)

Sechs Mal Grand-Slam-of-Darts-Champion, sechs Mal die Premier League gewonnen, 15 Mal Sieger des World Grand Prix, zwei Mal BDO- und 14 Mal PDC-Weltmeister: Die Liste von Taylors Erfolgen nimmt fast kein Ende. Aber auch ein Rekordweltmeister fängt einmal "klein" an. Vor 20 Jahren triumphierte der heute 54-Jährige erstmals.

Dabei stand der Ausgang des Endspiels 1995 kurzzeitig auf der Kippe. 3:2 lag The Power in Sätzen in Front, 2:2 stand es nach Legs. Rod Harrington hatte die große Chance zum Satzausgleich. Taylors Antwort hatte es aber in sich.

Er attackierte den Aufschlag direkt mit einer 180. Ein weiteres Maximum später war der erste 9-Darter der WM-Geschichte möglich. Auch der siebte Versuch saß, ehe der achte Pfeil die Triple 19 verfehlte. Da Harrington nach Scoring-Problemen noch im Niemandsland stand, hatte Taylor nun alle Zeit der Welt. Letztlich benötigte er zwölf Darts und entschied den Satz für sich.

Es war der Knackpunkt der Partie: Statt auszugleichen hechelte Harrington einem Zwei-Satz-Rückstand hinterher. In der Folge verlor The Prince of Style den Faden und unterlag klar mit 2:6.

Weltmeister ohne Kohle

Über ein ordentliches Honorar konnte sich der frisch gebackene Weltmeister allerdings nicht freuen. Obwohl die zweite Auflage der WDC-WM von einer Automarke gesponsert wurde, sank das Preisgeld auf 55.000 Pfund. Taylor strich 12.000 Pfund ein.

Mit dem WM-Sieg läutete er aber den Anfang einer langen und erfolgreichen Ära ein: Bis 2002 holte sich The Power den Titel acht Mal in Folge, ehe John Part der Serie ein Ende setzte. Bereits bei der nächsten WM schlug Taylor aber zurück und verteidigte "seinen" Titel weitere zwei Mal, ehe er erneut vom Thron gestoßen wurde.

Mit 16 Titeln ist Taylor immer noch einsamer Rekordchampion. Allein für seinen letzten Triumph im Jahr 2013 wurde er mit 250.000 Pfund belohnt - rund 20 Mal so viel wie bei seinem ersten Erfolg. Ein besonderes Highlight setzte The Power 2009, als er Raymond van Barneveld im Finale mit einem Average von 110,94 nicht den Hauch einer Chance ließ. Diese Finalpaarung sucht man hier allerdings aus Platzgründen vergeblich.

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