Clinton würdigt Ali bei Trauerfeier

SID
Bill Clinton hielt bei der Trauerfeier für Muhammad Ali eine Rede
© getty

Bei der Trauerfeier zu Ehren von Muhammad Ali in dessen Heimatstadt Louisville/Kentucky hat der frühere US-Präsident Bill Clinton den unerschütterlichen Willen der vor einer Woche verstorbenen Box-Legende hervorgehoben.

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"Er hat in jungen Jahren beschlossen, seine eigene Lebensgeschichte zu schreiben. Er wollte sich nicht verbiegen lassen", sagte Clinton auf der Bühne des Yum Centers.

Clinton, letzter von zahlreichen Rednern aus allen Weltreligionen beim Abschluss der zweitägigen Trauerfeierlichkeiten, bezeichnete Ali vor geschätzt 15.500 Besuchern als "tollen Burschen. Er hat sich für die ganze Menschheit eingesetzt. Er war für alle offen", sagte der 69-Jährige, eingerahmt von der US-Fahne und der Olympischen Flagge. IOC-Präsident Thomas Bach saß in der ersten Reihe.

Alis Witwe Lonnie, seine vierte und letzte Ehefrau, sagte: "Muhammad Ali wusste instinktiv, welchen Weg er bestreiten musste. Er lief nie vor Schwierigkeiten davon. Muhammad gab nicht auf, er glaubte immer an Verständigung. Er sah Wahrheit in allen Religionen." Alis Tochter Maryum trug ein Gedicht mit Titel "Danke, lieber Vater" vor.

Viel Prominenz unter den Gästen

Bei der gut dreistündigen Feier am späten Nachmittag in Downtown Louisville stimmte das Publikum zwischen den Reden immer wieder Ali, Ali-Sprechchöre an. Geschätzt 300 Prominente waren in die Halle am Ufer des Ohio gekommen, darunter unter anderem frühere Box-Größen wie Mike Tyson und Lennox Lewis. Auch die Schauspieler Billy Crystal und Arnold Schwarzenegger nahmen Abschied.

Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte seine Teilnahme kurzfristig abgesagt. Grund dafür ist nach Informationen der türkischen Nachrichtenagentur Dogan unter anderem, dass Erdogan nicht wie von ihm gewünscht aus dem Koran zitieren durfte.

US-Präsident Barack Obama ließ sich entschuldigen, da er bei der Schulabschlussfeier seiner ältesten Tochter Malia in Washington war.

Der im Alter von 74 Jahren verstorbene Ali war vor der Trauerfeier nach einem 30 Kilometer langen Trauerzug durch die Innenstadt von Louisville auf dem Cave Hill Cemetery im engsten Familienkreis zu Grabe getragen worden. Die Sargträger waren die ehemaligen Weltmeister Tyson, Lewis, Evander Holyfield und Larry Holmes sowie Hollywood-Schauspieler Will Smith.

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