Fury: Klitschko hat mit Absicht verloren

Von Jan Höfling
Fury wirft Klitschko eine absichtliche Niederlage vor
© getty

Der Sieg von Tyson Fury über Wladimir Klitschko war die Box-Überraschung des vergangenen Jahres. Nun stellte der Brite die These auf, dass die Niederlage des ehemaligen Weltmeisters aus der Ukraine kein Zufall war, sondern vielmehr eine geplante Aktion. Es ist nicht die erste Anschuldigung in diese Richtung.

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"Man weiß nie, welche Auswirkungen es auf die Gedanken eines Mannes hat, wenn er geschlagen wird, obwohl er sich für unschlagbar hält. Aber ich denke, dass er in Deutschland vielleicht absichtlich verloren hat. Ich habe jedenfalls darüber nachgedacht", erklärte Fury.

"Wenn ich zurücktreten und somit nicht erneut gegen ihn kämpfen würde, bekäme er seine Gürtel auf jeden Fall zurück. Das ist vertraglich geregelt", führte der Brite aus. "Wenn ich jedoch antrete und er mich nach zehn Sekunden oder wann auch immer ausknockt, hat er seine Gürtel ebenfalls zurückgeholt - und wird zudem dreimaliger Schwergewichtsweltmeister sein. Nicht viele Boxer können das von sich behaupten, lediglich Leute wie Muhammad Ali."

Auch die Tatsache, dass es nicht die erste Niederlage des Ukrainers war, habe die Sache für Klitschko vereinfacht, so Fury. "Er hat bereits zuvor verloren. Es ist nicht wie bei Joe Calzaghe oder Floyd Mayweather Jr., die ungeschlagen waren. Also ohne eine einzige Niederlage. Ich denke deshalb nicht, dass eine weitere Niederlage für ihn eine Bedeutung hatte. Er ist allerdings ein Geschäftsmann - oder etwa nicht?"

"Viel Kohle aus der Sache machen"

Ob er Klitschko nun geschlagen oder dieser den Kampf absichtlich verloren habe, spiele allerdings für ihn selbst keine Rolle, so Fury weiter. "Ich habe das erreicht, was ich immer erreichen wollte. Jetzt geht es für mich darum, möglichst viel Kohle aus der Sache zu machen und so meine Kinder abzusichern. Sie sollen es später gut haben."

Mit seiner Meinung steht Fury nicht alleine da. Bereits nach der Niederlage in Düsseldorf im November 2015 hatte der ehemalige Weltmeister Sven Ottke eine ähnliche Aussage getroffen.

"Entweder war das gesteuert, nach dem Motto: Wir haben keine Quoten mehr, jetzt verlieren wir mal, der Rückkampf ist ja schon ausgemacht. Oder es war so, wie es aussah: Dass er einfach Schiss hatte", so Ottke damals gegenüber Sport1 gesagt. Der Auftritt Klitschkos hatte Ottke damals mit Arbeitsverweigerung gleichgesetzt.

Klitschko, der nach dem Verlust seiner Schwergewichtsgürtel der WBA, WBO sowie IBF von seiner Rückkampf-Klausel Gebrauch gemacht hatte und am 9. Juli in Manchester erneut auf Fury treffen wird, dürften die Aussagen seines Gegners wenig beeindrucken. Laut dem 40-Jährigen liege der volle Fokus auf dem Rückkampf und der damit verbundenen Mission, die Titel wieder in das eigene Lager zu bringen.

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