Axel Schulz: "Eine geile Nummer"

SID
Axel Schulz wird den Kampf live für den Bezahlsender Sky kommentieren
© Getty

Ein Handgemenge, ein abgeschlagener Flaschenhals und Blut - für Axel Schulz ist all das noch lange kein Grund, um von einem Skandal zu sprechen. Die Empörung über den Kampf zwischen Dereck Chisora und David Haye am Samstagabend in London kann der ehemalige Schwergewichts-Boxer nicht nachvollziehen.

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"Unsportlichkeiten gehören zum Profiboxen dazu", sagte Schulz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd über den Skandal, für den Chisora und Haye im Februar in München mit ihrem Handgemenge bei einer Pressekonferenz gesorgt hatten. Schulz wird den Kampf für den übertragenden Bezahlsender Sky kommentieren.

Rund 40.000 Zuschauer werden sich in einem Fußballstadion den sportlich bedeutungslosen Kampf ansehen: ein zurückgetretener Ex-Weltmeisters (Haye) und ein an höheren Aufgaben Gescheiterter, der drei seiner letzten vier Kämpfe verlor (Chisora). Dass der seinerzeitige Eklat abgesprochen gewesen sei, um ihr jetziges Duell besser vermarkten zu können, glaubt Schulz aber nicht.

"Dass die sich gekloppt haben, war eine spontane Aktion", sagte er und ergänzte wohlwollend: "So, wie es am Ende war, war es für beide - und auch für das Schwergewicht an sich - optimal, um abseits der Klitschkos mal wieder ins Gespräch zu kommen. Davon lebt das Boxen doch: Die Leute wollen keine Weicheier sehen."

"Wir Profiboxer sind nicht so helle im Kopp"

Aus diesem Grund brauche es auch keine Sanktionen gegen Chisora und Haye. "Dafür ist es Kampfsport", sagte Schulz. Mike Tyson sei auch auf Lebenszeit gesperrt gewesen, nachdem er Holyfield das Ohr abgebissen hatte - "und er hat seine Lizenz zurückbekommen". Selbstironisch fügte Schulz an: "Wir sind Profiboxer geworden, weil wir nicht so helle sind im Kopp."

Gleichzeitig räumte Schulz ein, dass der Kampf nur aufgrund der damaligen Umstände von solcher Relevanz sei. "So ist der Kampf eine geile Nummer. Andernfalls wäre der Kampf uninteressant."