IBF-Turnier um Klitschko-Herausforderung

SID
Im Kampf gegen Witali Klitschko zog sich Odlanier Solis (l.) eine schwere Knieverletzung zu
© Getty

Nach Wladimir Klitschkos K.o.-Sieg über den chancenlosen Pflichtherausforderer Tony Thompson am vergangenen Samstag in Bern bemüht sich die International Boxing Federation (IBF) nun um neue Spannung im Schwergewicht.

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Ein Ausscheidungsturnier soll über den nächsten Pflichtherausforderer des jüngeren Klitschko-Bruders entscheiden. Die hochkarätigen Teilnehmer: Europameister Kubrat Pulev (aktuell die Nr. 3 der IBF-Weltrangliste), der ehemalige Halbschwer- und Cruisergewichts-Weltmeister Tomasz Adamek (Nr. 4), Olympiasieger Odlanier Solis (Nr. 5) und der ungeschlagene Russe Alexander Ustinov (Nr. 6).

In der ersten Runde des Turniers bekommt es Pulev mit Solis zu tun. Der Kubaner hat gerade sein erfolgreiches Comeback nach 14-monatiger Ringabstinenz gefeiert, nachdem er sich bei seinem WM-Kampf gegen Witali Klitschko im März 2011 in Köln schwer am Knie verletzt hatte und drei Operationen über sich ergehen lassen musste.

Solis mit überzeugendem Comeback

In seinem ersten Kampf nach der langen Pause im Mai in McAllen (US-Bundesstaat Texas) überzeugte Solis mit einem einstimmigen Punktsieg über IBF Intercontinental Champion Konstantin Airich und konnte dabei vor allem demonstrieren, dass das operierte Knie der Belastung für 12 Runden standhält.

"Ich bin mir sicher, dass Solis die Langeweile im Schwergewicht ein für alle mal beenden wird", sagt Promoter Ahmet Öner. "Als Amateur hat er alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Und er wäre auch schon Profi-Weltmeister, wenn sein Knie gehalten hätte. Jetzt wird der jüngere Klitschko dafür bestraft, dass Solis gegen den älteren Bruder so viel Pech hatte!"

Öner: "Keine Fehlurteile mehr"

Aber natürlich muss Solis für eine erneute WM-Chance erst mal den schlagstarken Bulgaren Kubrat Pulev aus dem Weg räumen. Der ungeschlagene Europameister vom Berliner Sauerland-Stall war einer von ganz wenigen Boxern, die Solis bei den Amateuren besiegen konnten.

"Es stimmt zwar, dass Pulev Solis bei einem Amateur-Turnier 2002 schlagen konnte", erklärt Öner. "Aber das Turnier war in Pulevs Heimat, in Bulgarien, und Solis verlor knapp nach Punkten. Ich denke, das allein sagt genug über diesen Kampf aus. Ich hoffe sehr, dass bei der Neuauflage bei den Profis neutrale Kampfrichter am Ring sitzen werden, aber ich bin mir sicher, dass die IBF darauf achten wird. Es gibt zwei Dinge, die wir im Boxen nun wirklich nicht mehr gebrauchten können: Mehr langweilige und einseitige Siege der Klitschkos und Fehlurteile!"

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