Kampfansage an die Klitschkos

SID
Hat Großes vor: Marco Huck (l.) will gegen die Klitschkos boxen
© Getty

Große Worte nach großen Taten: "Die Klitschkos sollen nicht irgendwelche Leute herschicken, die sollen lieber selber kommen", sagte Marco Huck in Erfurt.

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Der zuletzt Schwergewichts-Weltmeister Alexander Powetkin nach spektakulärem Kampf unglücklich unterlegene Cruisergewichts-Weltmeister Huck will am liebsten gegen die Superstars des Profiboxens Wladimir oder Vitali Klitschko kämpfen.

Allerdings muss er sich bei seiner neunten Titelverteidigung nach Version des Weltverbandes WBO am 5. Mai in der Thüringer Landeshauptstadt mit Vitalis ehemaligem Sparringspartner Ola Afolabi begnügen.

Afolabi: "Marco bald Nummer 2"

"Am 5. Mai knallt's aus vollen Rohren. Keine Frage, dass ich gewinnen werde", sagte Marco Huck beim ersten verbalen Kräftemessen mit dem keineswegs ungefährlichen Kontrahenten. Afolabi hatte im Dezember 2009 schon einmal gegen den aktuellen deutschen Vorzeige-Champion um den WBO-Weltmeistergürtel gekämpft, in Ludwigsburg aber knapp nach Punkten verloren.

"Damals bin ich wegen des Geldes gekommen", gab der in London geborene Sohn nigerianischer Eltern vier Wochen vor dem Rematch freimütig zu. "Jetzt habe ich die Mentalität eines Champions. Ich habe meinen Spinat gegessen, ich bin 20 mal stärker als damals. Ab dem 5. Mai ist Marco nur noch die Nummer 2".

Huck lächelte und schickte dem mit Schiebermütze und karierter Fliege im Stile eines smarten britischen Golfers zur ersten PR-Show in einem Erfurter Nobelhotel aufgetretenen Engländer ein lässiges "Träum weiter" hinterher. Dabei träumt eigentlich er selbst spätestens seit seinem mit viel Lob bedachten Auftritt gegen Powetkin vom ganz großen Coup in der Schwergewichts-Königsklasse der Berufsboxer.

Bei der Niederlage in Stuttgart im Februar hatte Huck den russischen Olympiasieger und in 23 Kämpfen unbesiegten Champion bereits am Rande eines K.o., muss aber nun eine Klasse absteigen, weil sich im Schwergewicht nicht auf Anhieb neue Titelchancen ergeben.

Gewicht ein Problem für Huck

"Für mich ist das sportlich und mental kein Problem", meinte Huck. Das Schwerste wird das Abnehmen." Von seinen 95 Kilo aus dem Powetkin-Kampf dürfen im Mai allenfalls noch exakt 90,72 Kilo übrig sein.

Trainer Uli Wegner kündigte schon mal "harte Wochen" in den nun folgenden Trainingscamps im Ostseebad Zinnowitz sowie in Kienbaum vor den Toren von Berlin an. Die Zukunft aber sieht der in 36 Kämpfen bisher nur zweimal unterlegene Huck (25 K.o.-Siege) im Schwergewicht. "Priorität hat jetzt der nächste Kampf. Den muss ich gewinnen. Ich habe einen guten Manager, der wird den Rest schon machen", sagte Huck.

Manager Kalle Sauerland, der seinem Schützling zum gewagten und letztlich misslungenen Abenteuer gegen Powetkin geraten hatte: "Wir sind für alles offen, auch für Vereinigungskämpfe". Der Sohn von Promoter Wilfried Sauerland weiter: "Marcos Vorbild Evander Holyfield hat auch erst im Cruisergewicht alles abgeräumt und ist dann ins Schwergewicht aufgestiegen. Marco ist erst 27. Wir haben noch Zeit".

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