Sehr umstrittener Sieg für den Pacman

SID
Manny Pacquiao feierte am Ende seinen 15. Sieg in Folge
© Getty

Der philippinische Box-Weltmeister Manny Pacquiao hat seinen WBO-Titel im Weltergewicht erfolgreich verteidigt. Sein Sieg im dritten Duell mit dem Mexikaner Juan Manuel Marquez war aber umstritten.

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Der Superstar hatte bei seinem Punktsieg gegen den bereits 38 Jahre alten Mexikaner Juan Manuel Marquez allerdings erneut größte Mühe.

Zwei Punktrichter hatten Pacquiao als Sieger auf ihrem Zettel (115:113 und 116:112), ein Referee wertete den Fight in der ausverkauften MGM Grand Garden Arena in Las Vegas unentschieden 114:114. Auch die "Associated Press" lag bei 114:114.

Der Philippiner, der mindestens 22 Millionen Dollar einstreicht, feierte damit den 54. Sieg in seinem 59. Profikampf (38 K.o.) bei drei Niederlagen und zwei Unentschieden. Marquez (52-6-1) muss sich mit fünf Millionen Dollar begnügen.

Marquez fühlt sich erneut betrogen

Pacquiao und Marquez trafen bereits zum dritten Mal aufeinander. 2004 hatten sich die Beiden mit einem Remis getrennt, vier Jahre später nahm Pacquiao seinem Kontrahenten in einer umstrittenen Entscheidung (split decision) den WBC-Gürtel im Superfedergewicht ab.

"Meine Fans sind glücklich, weil ich den Kampf gewonnen habe. Ich habe ihn klar gewonnen. Der Gegner war nicht leicht, er ist ein guter Kämpfer", sagte der 32 Jahre alte Pacquiao unter den Buh-Rufen der enttäuschten mexikanischen Fans, die Flaschen in den Ring warfen. Unter den 15.000 Zuschauern befand sich auch der frühere Schwergewichts-Weltmeister Mike Tyson (USA).

Marquez reckte unmittelbar nach dem Schlussgong siegesgewiss beide Arme in die Höhe und meinte später nach dem für ihn bitteren Urteil: "Es ist hart, wenn du gegen einen Gegner und die Kampfrichter kämpfst. Mir wurde zum zweiten Mal der Sieg geraubt und dieses Mal war es noch schlimmer als beim ersten Mal", sagte der wütende Mexikaner, der aus dem Ring gestürmt war, später in der Umkleide.

Jetzt endlich Pacquiao vs. Mayweather?

Die Stats zeigen, wie eng der Kampf war. Pacquiao brachte mit seiner Aggressivität 176 von 578 Schlägen ins Ziel, Counterpuncher Marquez hatte eine ähnliche Quote (138 von 436). Auch bei den Power Punches (117:100 Pacquiao) war es brutal knapp. Marquez schien sgoar die härteren Treffer zu landen.

Vor der letzten Runde lag Pacquiao auf einem Punktezettel hinten und hatte auf einem anderen nur einen Punkt Vorsprung, zwei der drei Punktrichter gaben die 12. Runde dann an Pacquiao und sorgten für dessen umstrittenen Sieg. Der dritte Judge gab die 12. Runde dagegen an Marquez.

Pacquiaos Sieg hält die Möglichkeit für einen Showdown mit Floyd Mayweather Jr. weiter offen. "Her mit dem Kampf! Lasst uns diesen Kampf vereinbaren und den Menschen einen guten Kampf geben", sagte Pacquiao.

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