DBV-Präsident Kyas kontert Wegner-Kritik

SID
Ulli Wegner kritisiert, dass "zu viele Laien in der Leitung" des Amateurboxsports seien
© Getty

Der Deutsche Boxsport-Verband (DBV) hat sich vehement gegen Vorwürfe von Profi-Trainer Ulli Wegner gewehrt, das Amateurboxen sei von "Laien und Egoismus" geprägt.

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"Ulli Wegner redes absolut dummes Zeug. Er wirft uns mehr oder weniger Dilettantismus vor, dabei kann er die Situation gar nicht beurteilen", sagte DBV-Präsident Jürgen Kyas: "Seine Aussagen sind fahrlässig und obendrein falsch."

Wegner hatte in einem Interview mit der "Frankfurter Rundschau" und der "Berliner Zeitung" den Amateurboxsport kritisiert. Dort seien "zu viele Laien in der Leitung", außerdem wäre dort ein "Egoismus" verbreitet, weil man die Hilfe aus dem Profiboxen ausschlägt. "Genau das Gegenteil ist der Fall", sagte Kyas: "Wir sind doch diejenigen, die immer wieder das Gespräch suchen. Aber die Berufsboxer lassen keine Gelegenheit aus, uns auflaufen zu lassen."

Auch Wegners Aussage, im Amateurbereich würden zu wenig arrivierte Trainer arbeiten, konterte Kyas: "Wir haben mit die anspruchsvollste Trainerausbildung überhaupt. Wir stellen nur Trainer ein, die einen Diplomabschluss haben. Bei den Profis kann dagegen jeder eine Lizenz bekommen, der schon einmal Boxhandschuhe anhatte."

In der Sache gab Kyas dem Erfolgstrainer aber Recht: Eine Zusammenarbeit zwischen dem DBV und dem Bund Deutscher Berufsboxer (BDB) sei quasi nicht vorhanden. Auch deshalb mangele es in Deutschland an wirklich guten Boxern. Die Kommunikation zwischen beiden Lagern sei "gleich null", gab der DBV-Chef zu: "Und nach Wegners Aussagen habe ich vorerst auch keine Lust auf neue Gespräche."

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