Sturm wirft Rivalen Geldgier vor

SID
Box-Weltmeister übt Kritik an Rivalen und plant mit seinem Boxstall zu expandieren
© Getty

WBA-Weltmeister Felix Sturm hat die Geldgier seiner Rivalen in den anderen drei Box-Verbänden für die bisher ausgebliebenen Titel-Vereinigungskämpfe verantwortlich gemacht.

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"Vereiningungskämpfe sind das Größte. Irgendwann wird das vielleicht kommen. Aber das liegt auch an den Boxern. Einige denken, ich kann mit dem Geld um mich werfen und fordern Unsummen. Das ist lächerlich", sagte der Mittelgewichtler, der seinen Titel am 2. Dezember in Mannheim gegen den Engländer Martin Murray verteidigen will. Neben Sturm halten der Mexikaner Julio Cesar Chavez junior (WBC), der Australier Daniel Geale (IBF) und der Russe Dimitri Pirog (WBO) derzeit die Titel.

Bis zum WM-Fight gegen Murray unter dem Motto "The Ring on Fire" muss Sturm allerdings noch ein hartes Trainingsprogramm absolvieren. Der 32-Jährige, der sich seit Montag in seiner Kölner Heimat auf den Kampf vorbereitet, liegt derzeit noch weiter über dem zulässigen Kampfgewicht. "Rund fünf Kilo muss ich noch verlieren. Aber das funktioniert immer, zur Not auch mit der Brechstange", sagte der 32-Jährige, in dessen Profikarriere 36 Siege, zwei Niederlagen und ein Remis zu Buche stehen.

WM-Kampf gegen Murray im Dezember

Der zweifache Familienvater Murray hat seine bisherigen 23 Profikämpfe gewonnen und steht auf Platz drei der aktuellen WBA-Rangliste. "Das ist meine große Chance. Felix ist schon lange ein großer Champion. Aber am 2. Dezember ist es damit vorbei. Dann wird sich alles ändern", tönte Murray, der am Dienstag seinen 29. Geburtstag gefeiert hat.

Hoffnung macht Murray der bisher letzte Kampf Sturms. Ende Juni hatte der gebürtige Leverkusener seinen Titel zum zehnten Mal mit Erfolg verteidigt, allerdings war der Punktsieg gegen den Iren Matthew Macklin äußerst umstritten. "Der letzte Kampf lief nicht wie gewünscht. Aber ich habe meine Lehren daraus gezogen. Ich darf mich nicht auf eine Keilerei einlassen", erklärte Sturm: "Murray ist kampfstark und groß. Große Boxer liegen mir. Da kann ich angreifen. Es kann ein richtig spektakulärer Kampf werden."

Sturms Trainer Fritz Sdunek ist sich sicher, dass er die Schwächen seines Schützlings bis Anfang Dezember in den Griff bekommen wird. "Gegen Macklin hat Felix nicht seinen besten Tag gehabt. Das werden wir ändern. Am Ende wird der Weltmeister wieder Felix Sturm heißen", prophezeite der Starcoach.

Talentförderung in eigenem Stall geplant

Für den Kampf in der Mannheimer Arena stehen 13.000 Plätze, die zwischen 24 und 489 Euro kosten, zur Verfügung. "SAT.1" verspricht eine große Show mit zahlreichen Prominenten am Ring. Unter anderem wollen die Fußball-Profis von Rekordmeister Bayern den Kampf besuchen.

Sturm möchte sich neben der Vermarktung seiner eigenen Kämpfe zukünftig auch um die Förderung hoffnungsvoller Talente kümmern.

Zu diesem Zweck will der WBA-Champion im Mittelgewicht vier Fighter in seinen Boxstall "Sturm Box-Promotion" aufnehmen.

"Es laufen sehr gute Gespräche. Wir setzen auf junge Leute, die man aufbauen kann. Wir wollen keine ausgebrannten Boxer", sagte der 32-Jährige.

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