Haye: "Keine fetten Amis mehr für die Klitschkos"

Von Bärbel Mees
Für David Haye war der Kampf gegen Audley Harrison keine Herausforderung
© Getty

David Haye provoziert fröhlich weiter, Marco Huck verspricht Denis Lebedew ein "blaues Wunder" und Arthur Abraham will expandieren. Kampf statt Knast heißt es derweil für Wladimir Klitschkos Gegner Derek Chisora. Ring frei für die Boxer-Shorts.

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Glück muss der Mensch haben

Wladimir Klitschko atmet auf. Da wäre der Kampf gegen Derek Chisora am 11. Dezember fast ins Wasser gefallen. Warum? Weil der Brite wegen Körperverletzung angeklagt und für schuldig befunden wurde. Allerdings muss er nicht in den Knast, sondern bekam stattdessen 150 Stunden soziale Arbeit und eine Geldstrafe von 2000 Pfund aufgebrummt.

Seine zwölfwöchige Freiheitsstrafe wurde indes zur Bewährung ausgesetzt. Derek Chisora hatte seine Freundin verprügelt, nachdem er auf deren Handy eine SMS von einem anderen Mann gefunden hatte.

Skepsis bei Amir Khan

David Haye hat nach seinem Sieg über Audley Harrison 15 Millionen Euro mehr in der Tasche und provoziert fröhlich weiter in Richtung der Klitschko-Brüder: "Nächstes Jahr passiert es. Niemand will sehen, wie die Klitschkos weiter gegen fette Amerikaner kämpfen. Ich werde sie so behandeln wie Harrison - und zwar ausknocken."

Doch kommt der Kampf zwischen David Haye gegen einen der beiden Klitschko-Brüder tatsächlich zustande? Amir Khan, enger Freund des Hayemakers, ist skeptisch: "Ich rede oft mit ihm und weiß, wie sehr er gegen die Klitschkos kämpfen will. Er ist zuversichtlich, dass er sie schlagen kann, und er will gegen sie antreten. Die Leute verstehen aber nicht, dass einen Kampf zu wollen nicht unbedingt bedeutet, dass er auch zustande kommt."

Er fügt an: "Die Leute haben zu wenig Ahnung von den Verhandlungen. Es ist mittlerweile sehr schwierig, einen Kampf zu machen, da zwei Promoter und eine Menge finanzielle Interessen involviert sind."

Nachfolger für Max Schmeling gefunden

Alexander Dimitrenko steigt am Ende des Jahres gegen Albert Sosnowski in den Ring. Auf dem Spiel steht die Schwergewichts-Europameisterschaft, Titelverteidiger ist Sascha Dimitrenko, seit kurzem deutscher Staatsbürger.

Und er hat ein klares Ziel vor Augen: "Mein Ziel ist es nun, der erste deutsche Schwergewichtsweltmeister seit Max Schmeling zu werden. Dazu möchte ich aber erst meinen EM-Titel souverän verteidigen und damit den nächsten Schritt in Richtung WM-Chance machen. Ich freue mich sehr auf dieses Duell. Albert ist sehr erfahren. Aber ich werde ihn besiegen. Die Zuschauer können sich auf einen tollen Kampf freuen."

Blaues Wunder für Lebedew

Auch Cruisergewichts-Weltmeister Marco Huck ist kein Kind falscher Bescheidenheit. Vier Wochen vor seiner Titelverteidigung gegen den ungeschlagenen Denis Lebedew am 18. Dezember verkündete er: "Ich freue mich, dass ich in Berlin boxen kann. Das wird ein Spektakel. Hier stehen die Zuschauer hinter mir. Lebedew wird sein blaues Wunder erleben. Er sieht schon jetzt nicht besonders hübsch aus. Doch wenn ich mit ihm fertig bin, wird er richtig schlecht aussehen."

Abraham will expandieren

Arthur Abraham betätigt sich neben seinem Dasein als Box-Weltmeister auch noch als ambitionierter Geschäftsmann: Für seinen Fight gegen Carl Froch am 27. November in Helsinki hat er deshalb ein Fan-Package kreiert. In den 699 Euro sind die Flüge nach Finnland, der Transfer zum Hotel, die Übernachtung, das Ticket für den Kampf und ein persönliches Treffen mit dem King enthalten.

"Ich möchte meinen Fans etwas bieten - und später genauso meine Firma aufbauen. Die Menschen sollen das Bestmögliche für ihr Geld bekommen", sagt der Weltmeister auf "www.boxen.com".

Und auch für seine Firma hat Abraham bereits eine Idee. "Ich könnte mir vorstellen, unter anderem nach der Box-Karriere Reiseveranstalter zu werden." Ein Flugzeug hat "AEROKING" bereits, weitere könnten also folgen.

Niederlage nach Punkten

Bittere Niederlage für Felix Sturm. Glücklicherweise nicht im Ring, sondern "nur" bei "Schlag den Raab". Dafür war das Urteil umso vernichtender: Mit 0:28 Punkten verlor Stürmchen gegen Kandidat Thomas, der den Box-Weltmeister selbst beim Basketball schlecht aussehen ließ. Dabei hatte Sturm noch vor dem Show getönt: "Ich bin vielseitig, kann nicht nur gut boxen, sondern bin auch ein guter Ballsportler." Das ist Ansichtssache...

Kein Comeback von Hatton

Ricky Hatton hat nun die Comeback-Gerüchte, die seit einigen Wochen durch die Lüfte schwirren, dementiert: "Ich habe vor fünf Wochen meine Therapie beendet und seitdem 16 Kilo abgenommen. Die Leute sehen, wie gesund ich aussehe und denken, ich mache ein Comeback. Da ist aber absolut nichts dran. Meine Meinung hat sich in den letzten 18 Monaten nicht geändert. Ich habe keine Ambitionen zurückzukommen", stellt Hatton klar.

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