Vom Super Six zum Final Four

SID
Das Super-Six-Turnier muss nach der Absage von Carl Froch den nächsten Rückschlag hinnehmen
© Getty

Nach der Absage des Kampfes zwischen Arthur Abraham und Carl Froch ist das ursprüngliche Konzept des Super-Six-Turnier nicht mehr aufrechtzuerhalten. Die dritte Runde ist geplatzt, nachdem bereits zuvor Jermain Taylor und Mikkel Kessler ausgestiegen waren.

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Update Vom Super Six zum Final Four: Das Box-Turnier der besten Supermittelgewichtler musste mit der Absage des am 2. Oktober angesetzten Fights zwischen Arthur Abraham (Berlin) und Carl Froch (Großbritannien) einen weiteren Rückschlag hinnehmen.

Die dritte Runde vor dem Halbfinale ist geplatzt, es geht gleich in die Runde der letzten Vier. "Das ist wirklich extremes Pech", sagte Promoter Kalle Sauerland, "ich bin aber sicher, dass das Turnier dennoch so toll endet, wie es begonnen hat."

Mit einem spektakulären K.o. gegen Jermain Taylor in Berlin war Abraham im Oktober 2009 in das Turnier gestartet. Danach aber häuften sich die Probleme. Vor Frochs Rückzug wegen einer Rückenverletzung hatte sich in der vergangenen Woche bereits der Däne Mikkel Kessler wegen einer Augenverletzung aus dem Turnier abgemeldet.

Zuvor war Taylor nach seiner K.o.-Niederlage gegen den Berliner ausgestiegen und durch den Amerikaner Allan Green ersetzt worden.

Froch verletzt

Am Montag sollte in Monaco eigentlich die erste Pressekonferenz für den Fight Abraham gegen Froch stattfinden. Stattdessen kam die Absage des Engländers. Am Freitag habe er sich im Training die Verletzung zugezogen, die mindestens drei Wochen ausheilen muss. Heißt es. "Froch will dem Kampf gegen Arthur aus dem Weg gehen", vermutete allerdings Abraham-Trainer Uli Wegner bei "Sport1".

Das glaubt Sauerland aber nicht: "Ich gehe davon aus, dass die Verletzung echt ist. So etwas passiert im Sport."

Ende November oder im Dezember soll der Kampf im Fürstentum nachgeholt werden. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, einen neuen Termin zu finden", teilte Wilfried Sauerland mit. Die Eintrittskarten sollen ihre Gültigkeit behalten. Der Austragungsort Monaco war ein Kompromiss. Abraham wollte nicht in England boxen und Froch nicht in Deutschland.

Nächstem Kampf droht die Absage

Nun steht auch noch der für den 25. September in Las Vegas angesetzte Kampf zwischen Andre Ward und Andre Dirrell vor der Absage. Die beiden Freunde wollen angeblich nicht gegeneinander antreten. In Wards Terminplan taucht der Kampf jedenfalls nicht auf.

Die Fülle an Absagen, Ausstiegen und Verschiebungen bringt auch die Planungen der TV-Anstalten durcheinander, deren Geld ganz wesentlich zur Finanzierung des Turniers benötigt wird. In Deutschland ist die ARD betroffen, in den USA ist der Pay-TV-Sender Showtime der entscheidende Partner.

Eigentlich sollten alle Boxer drei Vorrundenkämpfe bestreiten, die vier Punktbesten danach zwei Halbfinals, und Mitte 2011 sollte dann das Finale steigen. Die beiden WM-Gürtel der WBC und WBA sollten so im Finale vereinigt werden.

Dieser Plan ist nach dem Rückzug von WBC-Champion Kessler nun geplatzt. "Dass so ein Klassemann nicht mehr im Feld ist, ist natürlich sehr ärgerlich", räumte Sauerland ein. Auf dem Spiel steht also nur noch der WBA-Gürtel, den Ward derzeit hält.

Direkt in die Halbfinals?

Hinter den Kulissen laufen deshalb die Verhandlungen, wie man aus dieser Situation herauskommt. Nach "sid"-Informationen kommt es nun gleich zu zwei Halbfinals: Ward gegen Dirrell und Abraham gegen Froch. Wobei Showtime erheblichen Druck auf die beiden Amerikaner ausüben muss, damit sie tatsächlich gegeneinander in den Ring klettern.

Dabei ginge es dann um eine Doppel-WM. Neben Wards WBA-Gürtel stünde auch der WBC-Titel von Kessler auf dem Spiel, der vom Verband für vakant erklärt wurde.

Die Idee von Kalle Sauerland, sechs der besten Fighter einer Gewichtsklasse ein Turnier ausboxen zu lassen und am Ende einen unbestrittenen Super-Champion zu küren, war faszinierend.

Deshalb stieg Showtime mit ein. Inzwischen bastelt Sauerland Event an einem ähnlichen Turnier im Cruisergewicht mit WBO-Weltmeister Marco Huck. Die Hälfte der sechs Kämpfer steht bei Sauerland direkt unter Vertrag - da kann dann etwas weniger schiefgehen.

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