Susi Kentikian kämpft um Universums Zukunft

SID
Susi Kentikian trägt den Spitznamen Killerqueen
© Getty

Susi Kentikian verteidigt heute gegen Arely Mucino ihren WM-Titel. Die gebürtige Armenierin will sich im Vergleich zum letzten Kampf steigern und Werbung in eigener Sache machen.

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Einmal noch im Spotlight stehen: Susi Kentikian live im Ring, dann erst folgt das Aktuelle Sportstudio im "ZDF". Die 22 Jahre alte Profiboxerin aus Hamburg hat es zur Hauptkämpferin im öffentlich-rechtlichen Fernsehen geschafft. Doch nun, wo es endlich losgehen kann mit dem großen TV-Ruhm, scheint es auch schon wieder vorbei.

Die Titelverteidigung der Dreifach-Weltmeisterin (WIBF, WBA, WBO) in Schwerin gegen die Mexikanerin Arely Mucino heute um 22 Uhr wird die vorletzte Box-Übertragung des "ZDF", dann hängen die Mainzelmännchen die Handschuhe an den Nagel.

Ein Kampfabend folgt noch am 31. Juli in Hamburg, dann endet der Vertrag der Universum Box-Promotion mit dem "ZDF". Die Mainzer haben die Millionen nicht mehr locker genug sitzen, um hochkarätige Kampfabende zu finanzieren.

Und Universum gehen die Boxer aus. Gerade hat Weltmeisterin Ina Menzer ihren Titel verloren, Felix Sturm ist nach einem Vergleich aus dem Vertrag entlassen, und Amateurweltmeister Jack Culcay ist noch nicht so weit. Schwierige Zeiten für das Hamburger Unternehmen.

"Killer-Queen" macht Werbung in eigener Sache

Für Kentikian und in 14 Tagen in Hamburg für Mittelgewichtler Sebastian Zbik geht es also auch darum, noch einmal Werbung in eigener Sache zu machen.

Kentikian ist das im letzten Kampf im April gegen Nadia Raoui nicht gelungen. Die Punktrichter sahen die gebürtige Armenierin zwar als Siegerin, die meisten Zuschauer und Experten aber nicht.

"Da habe ich einen meiner schlechtesten Kämpfe gemacht ", sagte die nur 1,55 Meter große "Killer-Queen": "Ich weiß, dass ich es besser kann und werde es am Samstag zeigen. Arely kann boxen und hauen. Aber ich habe mein Rezept und das heißt: vernichten."

Schwerer Schlag hingegen für Box-Weltmeister Jürgen Brähmer: Der 31-Jährige musste die ebenfalls für diesen Samstag in seiner Heimatstadt Schwerin geplante Titelverteidigung gegen den Spanier Alejandro Lakatos wegen einer Rückenverletzung absagen. Die Blessur hatte der WBO-Champion im Halbschwergewicht im Abschlusstraining am Donnerstag erlitten.

Schmerz wie ein Stromschlag

"Plötzlich habe ich im Rücken einen Schmerz verspürt, es fühlte sich an wie ein Stromschlag", sagte Brähmer. Der 31-Jährige sei dann sofort ins Krankenhaus gefahren. Brähmer: "Es ist zum Glück nichts Schlimmes. Mein Physiotherapeut hat noch mal alles probiert, doch es geht nicht. Es tut mir leid."

Nach dem ersten Hauptkampf Susi Kentikian gegen Arely Mucino ist nun als zweiter Hauptkampf das Duell zwischen Alexander Alekseew und Denis Lebedew angesetzt.

Laut Universum-Arzt Michael Ehnert muss Brähmer allerdings keine Langzeitfolgen befürchten. Der zunächst geäußerte Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall sei glücklicherweise ausgeschlossen worden. Ehnert: "Die Untersuchung ergab eine akute, stark schmerzhafte Blockade im Iliosacral-Gelenk links, dem Darmbein-Kreuzbein-Gelenk."

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