Froch: "Schlage Abraham k.o.!"

Von Bärbel Mees
Carl Froch gewann gegen Andre Dirrell, verlor aber gegen Mikkel Kessler
© Getty

Die Kobra ist so siegessicher wie nie, Wegner trainiert neuerdings Urlauber, der König trifft den Präsidenten und Huck fletscht die Zähne. In der Box-Welt hat sich wieder einiges getan, deshalb: Ring frei für die Boxer-Shorts.

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König trifft auf Präsident

Der armenische Präsident Sersch Sargsjan hat Arthur Abraham in Berlin empfangen. Eigentlich war das Staatsoberhaupt in der Hauptstadt, um sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel abzustimmen - doch zuvor fand das Treffen mit dem berühmtesten Boxer seines Landes statt.

"Es war eine große Ehre für mich, den armenischen Präsidenten hier in Berlin zu treffen", so King Arthur auf "boxen.com". "Wenn ich das nächste Mal hier boxe, wird er probieren, am Ring zu sein. Das wäre natürlich sensationell." Vielleicht also schon beim Super-Six-Kampf gegen Carl Froch.

Das Super-Six-Turnier im Überblick

Um Abraham dafür fitzumachen, hat Trainer Ulli Wegner ihn und Dominik Britsch übrigens nach Mallorca verfrachtet. "Besonders Dominik hat stark trainiert", so Wegner. "Aber auch mit Arthur bin ich zufrieden. Beide haben hervorragend mitgezogen."

Mitziehen mussten auch 25 Gäste des dortigen Robinson-Hotels, die ein Training mit Wegner gebucht hatten und deshalb von ihm zweimal am Tag durch die Gegend gescheucht wurden. So stellt man sich Urlaub vor...

Froch siegessicher

Der Brite Carl Froch ist vor dem Kampf gegen Arthur Abraham hochoptimistisch. "Eines ist sicher: Diesmal gibt es für mich drei Punkte. Für einen Punktsieg gibt es zwei Punkte, für einen K.o. drei. Ich habe definitiv letzteres vor", schreibt die Kobra in seiner Kolumne in der "Nottingham Post".

Und macht deutlich: "Abraham macht mir keine Angst. Ich habe mit viel schwereren und besseren Punchern Sparring gemacht." Na dann - wir werden es ja bald sehen, ob das nur leeres Gerede ist oder tatsächlich etwas dahintersteckt.

Huck fletscht die Zähne

Ganz andere Sorgen hatte zuletzt Cruisergewichtler Marco Huck. Ihm wurde bei einer OP die Titanplatte entfernt, die seinen Kiefer seit dem Kampf gegen Frantisek Kasanic im Mai 2008 zusammenhielt. Damals donnerte ihm der Slowake eine linke Gerade ins Gesicht - Ergebnis: Kieferbruch.

"Die OP war härter als jeder Box-Kampf", gestand Huck anschließend in der "Bild". Vor allem, weil zusätzlich auch noch die Weisheitszähne gezogen wurden. "Die haben nur gestört und Schmerzen verursacht. Alles auf einmal. Zwei Tage lang Suppe löffeln und ein taubes Gefühl im Mund. Aber jetzt kann ich wieder richtig zubeißen."

Mosley bleibt der Boxwelt erhalten

So schnell hängt Shane Mosley seine Boxhandschuhe nicht an den Nagel. Nach seiner deutlichen Niederlage gegen Floyd Mayweather Jr. im Mai plant er nun den nächsten Fight. Steigen soll er am 18. September im Staples Center in L.A.  Der Gegner? Ex-Halbmittelgewichtschampion Sergio Mora.

Golden-Boy-Chef Richard Schäfer arbeitet derzeit die Details zum Kampf aus - und möchte für den selben Abend gleich noch einen Fight zwischen Saul Alvarez und Victor Ortiz organisieren. Der 19-Jährige Mexikaner Alvarez besiegte zuletzt Jose Miguel Cotto und wird als zukünftiger Weltergewichts-Star gehandelt.

Vor einem möglichen Kampf gegen Ortiz aber steigt Canelo diesen Samstag gegen Luciano Leonel Cuello in den Ring. Seit seinem Wechsel ins Profigeschäft bestreitet Alvarez bis zu acht Kämpfe pro Jahr - und ist noch ungeschlagen.

Zbiker gegen Chavez?

Sebastian Zbik trifft am 31. Juli erst einmal auf den Rechtsausleger Jorge Heiland aus Argentinien - doch vielmehr interessiert ihn eigentlich ein mögliches Duell gegen Julio Cesar Chavez Jr.

Der wiederum hatte Ende Juni den Iren John Duddy geschlagen und die Silber-Version des WBC-Mittelgewichtstitels geholt.

Die Box-Highlights im Überblick

Damit rücken für den Mexikaner Kämpfe gegen den Champion Sergio Martinez, Halbmittelgewichts-Titelträger Miguel Cotto oder eben Interims-Weltmeister Zbik ins Blickfeld.

"Wenn Zbik dafür bereit ist und wir es auch sind, könnte das ein sehr, sehr guter Fight werden. Wir könnten ihn im September in Mexiko austragen", ließ Chavez-Promoter Bob Arum bei "BoxingScene.com" verlauten. Dennoch: Zbiks größter Wunsch ist ein Fight gegen Martinez.

Arslan will Revanche

So hatte sich Firat Arslan den Kampf gegen Steve Herelius nicht vorgestellt: In Führung liegend erlitt Arslan in der elften Runde einen Kreislaufkollaps und musste ins Krankenhaus gebracht werden. (Nachbericht: Firat Arslan vs. Steve Herlius) Der Sieg und der Interimstitel wurden seinem französischen Kontrahenten zugesprochen. Doch Arslan gibt nicht auf.

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"So einen Tag mit dieser extremen Hitze wird es wahrscheinlich nie mehr geben. In einer Trainingseinheit verliere ich schon mal sechs Liter Wasser. Am Samstag verlor ich acht Liter Flüssigkeit. Ich habe dann in der elften Runde gemerkt, wie die Kraft aus meinem Körper geht. Ich stand völlig neben mir, ich boxte nur noch im Unterbewusstsein weiter", sagt Arslan in der "Bild".

Aufhören kommt für den 39-Jährigen nicht in Frage: "Warum sollte ich aufhören? Ich hatte bis zur zehnten Runde ein geradezu weltmeisterliches Niveau - und das war keine Pfeife, gegen die ich geboxt habe. Wenn ich verprügelt worden wäre, hätte ich mir selbst eingestanden: ,Okay, Firat, das war's!' Aber ich bin erwachsen und intelligent genug, um einschätzen zu können, warum das alles so gekommen ist. Und es kam nicht so, weil ich ein schlechter Boxer geworden bin..."

Sein Ziel ist klar: "Ich will spätestens Ende des Jahres wieder boxen, hoffentlich eine Revanche gegen Steve Herelius. Und ich will wieder Weltmeister werden."

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