Iron Mike rockt bei "Let's Dance"

Von Bärbel Mees
Mike Tyson wurde mit 20 Jahren jüngster Weltmeister im Schwergewicht
© Getty

Von seinem ersten Lohn kaufte sich Witali Klitschko ein Radio, ein Skateboard und eine Torte - doch das reicht ihm als Erwachsener nicht: Er hat Höheres vor. Mike Tyson isst neuerdings nur noch Gemüse und Vitali Tajbert ist von seiner Ähnlichkeit mit einem Boot fest überzeugt. Es hat sich einiges in der Box-Welt getan: Ring frei für die Boxer-Shorts.

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Radio, Skateboard und Torte

Am Samstag ist es soweit: Witali Klitschko steigt gegen Albert Sosnowski in den Ring - und stapelt tief: "Sosnowski ist von seinem Namen her kein Muhammad Ali, aber er hat mehr Kämpfe als ich bestritten und ist ein erfahrener Boxer. Von dem Kampf erwarte ich eine richtige Schlacht. Über diesen Abend wird noch lange gesprochen", sagte Klitschko bei "RTL".

Aber auch an den Klitschkos geht der Zahn der Zeit nicht unbemerkt vorüber. "Immer wenn ich ins Gym gehe, komme ich an einer Tafel vorbei, auf der geschrieben steht: 'Die Zeit schlägt alle.' Ich habe noch genügend trockenes Pulver, aber wenn ich merke, dass es ausgeht, werde ich aufhören", sagt Dr. Eisenfaust.

Übrigens: Sein erstes Geld verdiente Witali mit 14 Jahren als Stadtführer in Kiew. Von seinem Lohn kaufte er sich ein Radio, ein Skateboard - und eine Torte für seine Mutter. Die allerdings sah sie nie. "Wladimir und ich haben sie vernichtet. Wir haben auf dem Weg nach Hause etwas probiert und der Weg war laaaang", gab er in der "Bild" zu.

Als Erwachsener aber kann ihn ein Skateboard nicht mehr zufrieden stellen: Er will jetzt Präsident werden. "Ich denke über eine Kandidatur nach", sagt er der "Bild". Eine eigene Partei hat er ja bereits, deshalb sagen wir: "Witali, go for President!"

Tyson steht auf junges Gemüse

Mike Tyson hat ein neues Projekt: Er lebt jetzt vegan und hat dadurch schon ordentlich an Gewicht verloren. Komplett auf Tier-Produkte zu verzichten, lässt ordentlich die Pfunde purzeln.

Das kam ihm auch beim amerikanischen Äquivalent zu "Let's dance" zugute: Dort beeindruckte er mit einer schlankeren Silhouette und guter Beinarbeit.

Härterer Punch dank Hand-OP

Gute Nachrichten von Denis Boytsovs Krankenbett. Der Schwergewichtler hat seine Hand-OP gut überstanden. Zwar darf er erst ab Juli wieder voll trainieren, doch eine Verbesserung ist schon jetzt spürbar.

Nachdem er über einen längeren Zeitraum nach seinen Kämpfen immer wieder unter starken Schmerzen an der rechten Hand litt, wurde sie nun mit Knochenteilen aus der Hüfte stabilisiert.

Und Klaus-Peter Kohl ist happy. "Da Denis noch auf dem Weg nach ganz oben ist, war für uns der Zeitpunkt jetzt optimal. Wenn man bedenkt, dass Denis seine Kämpfe bislang nicht mit hundertprozentiger Schlagkraft gewonnen hat, dann kann man sich vorstellen, was uns da in Zukunft erwartet. Am Ende der Regenerationsphase steht eine schlechte Nachricht für alle seine zukünftigen Gegner fest: Denis wird dann einen noch viel härteren Punch haben", warnt er auf "boxen.de".

Basketball für den guten Zweck

Alexander Dimitrenko spielt Basketball - aber nur für einen guten Zweck. Gemeinsam mit den Fußballern Mladen Petric, Sergej Barbarez, Schwimmer Steffen Deibler und Musiker Vince Bahrdt spielte er unter Team-Kapitän Lotto King Karl für die Allstars gegen das Nachwuchsteam Bramfelder SV. Grund: Geld sammeln für die Aktion "Paten für Straßenkids". Und es hat geklappt - rund 10.000 Euro kamen durch das Event zusammen.

"Es war toll, dass so viele Menschen in der Halle waren und uns unterstützt haben. Mir liegen solche Projekte sehr am Herzen. Und wenn man Sport, Spaß und den guten Zweck miteinander verbinden kann, ist es umso schöner", gestand Sascha Dimitrenko auf "boxing.de". Ach, auch wenn es nicht im Mittelpunkt stand: Das Spiel endete 71:71.

Große Töne vom Turnier-Neuling

Allan Green spuckt große Töne. Obwohl er für Jermain Taylor nachgerückt ist und erst noch zeigen muss, dass er im Super-Six-Turnier bestehen kann, riskiert er schon vor dem Kampf gegen Andre Ward am 19. Juni eine dicke Lippe.

"Gegen einen Fighter, wie ich es bin, wird er viel mehr zeigen müssen, als er das gegen Mikkel Kessler tat. Ich sage, dass ich am 19. Juni neuer WBA-Weltmeister im Super-Mittelgewicht werde", erklärte Green.

Der "Sohn Gottes" Andre Ward ist keineswegs beeindruckt und bleibt ganz locker. "Das ist normal. Ich habe einen anderen Gegner, der laute Töne von sich gibt und der die Dinge, die ich geschafft habe, abwertet", sagt der 26-jährige Titelverteidiger auf "boxen.com".

Und fügt an: "Ich nehme das ernst und werde das machen, was ich schon die letzten zwölf Jahre tat: Ich werde mich vorbereiten, für den Fight bereit sein und den Sieg einfahren. Das ist es, was wir auch schon in der Vergangenheit taten. Ich hatte viele Gegner, die versuchten, mich einzuschüchtern. Doch wenn diese Boxer dann mit mir im Ring stehen, ist das eine ganz andere Sache."

Ein Wahrsager im Boxen

Und da wir gerade beim Super-Six-Turnier sind: Andre Dirrell weiß bereits, wie der Kampf zwischen Arthur Abraham und Carl Froch ausgehen wird.

"Ich bin mir sicher, dass Abraham Froch ausknockt. Nicht weil ich arrogant bin oder weil ich gegen Froch verloren habe. Aber Froch ist einfach zu treffen und Abraham hat einen der härtesten Punches. Ich habe das am eigenen Leib erfahren", sagt Dirrell bei "eastsideboxing.com".

Und er legt sich sogar konkret fest: "Abrahams Punches werden für Froch gefährlich, deshalb wird er ihn ausknocken, spätestens in der sechsten Runde."

Tajbert ähnelt Boot

Vitali Tajbert und Ruslan Tschagajew haben nicht nur beide am vergangenen Wochenende ihre Kämpfe gewonnen - nein, sie verbringen auch außerhalb des Boxens gerne Zeit miteinander. Zum Beispiel besuchten sie den Jugendclub Pablo Neruda, wo sie mit sozial schwachen Jugendlichen Kuchen aßen. Darf ja mal sein, auch als Leistungssportler.

Außerdem verbrannten sie die Kalorien anschließend bei einer Segeltour. Tajbert erkannte auch gleich Parallelen zwischen dem Boot und ihm selbst: "Es ist ein sehr ästhetischer Anblick, wenn das Boot durch das Wasser gleitet. Gleichzeitig ist aber auch eine Menge Technik im Spiel. Ähnlich wie bei mir. Ich bin ein sehr technischer Boxer, was oft als sehr ästhetisch bezeichnet wird", sagte er auf "boxing.de".

Gute Freunde kann niemand trennen...

Am 17. Juli steigt Sebastian Zbik gegen Khoren Gevor in den Ring - und hat schon jetzt ein Problem, denn eigentlich sind die beiden gute Freunde.

"Wir sind Kumpels. Aber die Freundschaft zu Khoren muss für eine Stunde im Ring ruhen! Wir haben jahrelang zusammen trainiert, haben viel gemeinsam gemacht. Das müssen wir jetzt für den Kampf ausblenden, im Ring hauen wir uns, und danach sind wir wieder Freunde", erklärt Zbikker auf "boxen.de".

Auch sein Freund hat sich schon eine Strategie zurechtgelegt: "Sebastian und sein Team kennen mich zu 100 Prozent. Deswegen muss ich umstellen, um nicht berechenbar zu sein. Ich mache jetzt sogar Yoga, und viel mehr Sparringsrunden als vorher. Ich verteile im Juli garantiert keine Geschenke an meine Freunde."

Klitschko präsentiert Fans seine Vorbereitung