Es ist Finale!

SID
14. April 2007: Im ersten Duell der Kraftpakete siegt Tschagaew (r.) nach Punkten
© Getty

Am Samstag treffen in Helsinki Ruslan Tschagajew und Nikolai Walujew aufeinander. Nach einer Verletzungspause will der "weiße "Tyson" zurückerobern, was ihm seiner Meinung nach ohnehin schon gehört.

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Es ist wie so oft: Alles läuft nach Fahrplan. Wenn Boxer auf den wichtigsten Kampf ihrer Karriere hintrainieren, gibt's selten Hindernisse. Meistens läuft alles besser als je zuvor. Die Vorbereitung ist top.

So auch in Helsinki in der Ruskeasuo Sports Hall: Die Schwergewichtsweltmeister der WBA sind zu Gast in der finnischen Hauptstadt. Nikolai Walujew und Ruslan Tschagajew (teilen sich momentan den Titel) stimmen sich ein auf den - na klar - wichtigsten Kampf ihrer Karriere. Am 30. Mai suchen beide den wahren Champ, wie es im Ringjargon gerne heißt.

Doch in dieser Woche ist was dran an der Boxfloskel. Für die Schwergewichts-Männer steht die Zukunft auf dem Spiel. Eine Niederlage gegen den Konkurrenten, und das Rampenlicht wäre vorerst aus.

Nur ein bisschen Rampenlicht

Denn Walujew und Tschagajew haben ein Image, das in die Kategorie "nicht massentauglich" fällt. Zu wenig Deutsche wollen die beiden sehen. Nun kämpfen sie in Helsinki...

Die Begeisterung, die Klitschko-Events hierzulande auslösen, ist für die WBA-Schläger unerreichbar. Einzig ein WM-Titel berechtigt für das bisschen Rampenlicht, das die Ukrainer übrig lassen.

Vor allem aus Universum-Kreisen sickert neuerdings immer wieder durch, dass das geplante Zugpferd Tschagajew keines ist. Denn Kämpfe mit dem "weißen Tyson" sind ein schwieriges Produkt, und der Hamburger Boxstall gerät zunehmend ins Grübeln, ob einem Tschagajew wirklich die Zukunft in der Königklasse des Boxsports gehören soll.

Letzter Kampf für Walujew

Ticketverkäufe, TV-Termine, Werbeverträge - die Marke Ruslan Tschagajew, immerhin Schwergewichts-Weltmeister, ist weit weg vom angestrebten Glamour.

Nicht viel anders ist die Lage im Sauerland Boxstall. Walujew darf nur auf Boxungeheuer machen. Mehr ist nicht drin. Fängt sich der 2,13-Mann die zweite Niederlage gegen den Usbeken Tschagaew ein, ist der Kampf in Helsinki vielleicht schon sein Letzter.

Walujew wird im August 36. Viel Zeit für Aufbaukämpfe bleibt dann nicht mehr. Es geht eben um viel. Es ist ein Finale!

" Woher hat er das Recht, sich Weltmeister zu nennen?"

So viel zum Drumherum vor dem Schwergewichtshit. Ordentlich Sprüche gibt's ja auch noch. "Ich will gewinnen und zeigen, wer der wahre Champion ist. Ich bin und bleibe der Weltmeister - das ist das wichtigste", sagt Tschagajew.

Und weiter: "Ich fand es unglücklich, dass Walujew sich als Weltmeister bezeichnen durfte. Ich habe ihn besiegt. Woher hat er das Recht, sich Weltmeister zu nennen?"

Der Konter folgte prompt: "Ich habe über zwei Jahre auf diese Revanche gewartet. Ich werde nun zeigen, wer der wahre Weltmeister ist. Nach den Diskussionen der vergangenen Monate wird es Zeit, dass Klarheit herrscht", tönt Walujew  beim Pressetraining.

Schießlich stellen beide klar: "Ich bin so gut in Form, wie nie zuvor."

Für die WM: Nikolai Walujew speckt ab