"OKC schreibt mir regelmäßig"

Von Max Marbeiter
Tibor Pleiß (r.) wechselte im Sommer von Laboral Kutxa zum FC Barcelona
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SPOX: Sie haben es bereits angesprochen: Der FC Barcelona ist sicherlich nicht die schlechteste Adresse. Wie haben Sie sich im Sommer auf die neue Aufgabe vorbereitet? Welche Aspekte Ihres Spiels sind Sie angegangen?

Pleiß: In diesem Sommer war die Situation für mich nicht ganz so einfach. Die Suche nach einem neuen Team hat sich ja ein wenig hingezogen. Ich habe dennoch an meiner Athletik gearbeitet und meine Beine gestärkt, um noch flinker zu sein. Spezifische Vorbereitung auf mein neues Team war lange aber gar nicht möglich. Ich habe sehr viel mit meinem Agenten gesprochen, um am Ende ein neues Team zu finden.

SPOX: Erschwert es die Vorbereitung, wenn man nicht weiß, auf welche Situation man sich einstellen muss?

Pleiß: Auf jeden Fall. Man hängt ein wenig in der Luft. Das ist nicht ganz einfach, da es einen beschäftigt und man sich ein wenig auf die Dinge abseits des Sports konzentriert.

SPOX: Macht sich sogar ein wenig Frustration breit?

Pleiß: Nein, das nicht. Ich war ja in der luxuriösen Situation, dass Barca und auch andere europäische Klubs bereits angefragt hatten. Zudem ging es am Ende glücklicherweise auch darum, bei welchem besseren Klub ich lande. Deshalb war ich in dieser Hinsicht eigentlich positiv gestimmt.

SPOX: Im letzten Interview mit SPOX sagten Sie, dass Sie sehr davon profitiert hätten, in Vitoria vergangenes Jahr eine zentralere Rolle in der Offense eingenommen zu haben. Das hat sich bei Barca trotz Ihrer starken letzten Saison natürlich wieder geändert. Wie haben Sie sich darauf eingestellt?

Pleiß: Ich muss einfach akzeptieren, dass ich hier eine andere Rolle habe als in Vitoria. Der Coach muss mich ja auch erstmal richtig kennenlernen. Momentan setzt er auf die Spieler, die bereits vergangene Saison hier waren, und ich spiele weniger. Das ist natürlich nicht so einfach. Aber ich versuche dennoch, meine Zeit, die ich habe, zu nutzen. Ich bin immer länger in der Halle, mache Einzeltraining oder lege zusätzliche Schichten im Kraftraum ein. Mein Ziel ist nach wie vor - wie vor jeder Saison - nach der Saison besser zu sein als zuvor. Ich bin ein Kämpfer und möchte auch diese Situation meistern. Auf einem solchen Niveau ist das natürlich eine Herausforderung.

SPOX: Hat Coach Pascual Ihnen erklärt, weshalb Sie derzeit weniger zum Einsatz kommen?

Pleiß: Nein, das nicht. Ich habe mich selbst an ihn gewandt, aber er sagt, dass er mit meiner Entwicklung sehr zufrieden ist. Auch damit, wie ich mich ins Team integriere. Das ist ebenfalls nicht einfach - gerade bei einem Team, das bereits länger zusammenspielt. Bislang ist Coach Pascual jedenfalls zufrieden und jetzt müssen wir einfach abwarten, was sich in den nächsten Wochen und Monaten tut. Ich hoffe aber, dass sich etwas verändert und ich im Laufe der Saison eine wichtige Rolle einnehme.

SPOX: Die Konkurrenz ist mit Maciej Lampe, den Sie noch aus Vitoria kennen, und Ante Tomic nicht gerade klein. Schaut man sich gerade von Tomic, einem der besten Center Europas, auch etwas ab?

Pleiß: Klar. Ich hoffe, dass allein der Fakt, dass ich jeden Tag mit Ante trainiere, mich besser macht. Bei Lampe ist das natürlich genauso. Er ist auch extrem gut. Ich versuche mich einfach weiterzuentwickeln.

Seite 1: Pleiß über seine Philosophie und NBA-Pläne

Seite 2: Pleß über seine schwierige Offseason und die neue Rolle bei Barca

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