Symbiose aus Wühlbüffel und Ballerina

Bojan Bogdanovic erreichte mit Kroatien Platz vier
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Shooting Guard

Bojan Bogdanovic (Kroatien, Fenerbahce, 24)

Stats: 17,4 Punkte, 0,9 Assists, 31,0 Prozent Dreier

Ein Tier von Shooting Guard und eine Scoring-Maschine: Nach dieser EM ist dem Letzten bewusst geworden, warum die Brooklyn Nets interessiert an ihm waren und erfolglos um ein Buyout mit Fenerbahce verhandelten. Bogdanovic beendete jedes Spiel im zweistelligen Punktebereich und hatte trotz seiner vielen Spielzeit und der Wurfwut (niemand nahm so viele Versuche) erstaunlich gute Quoten. Diese ging jedoch im Viertel- und Halbfinale in den Keller, als er kurzzeitig seinen Touch verlor: 0/8 Dreier. Dennoch: Der Gesamteindruck war extrem positiv, weswegen Bogdanovic ins All-Tournament Team gewählt wurde. Wenig beachtet, dennoch bemerkenswert die Athletik des 24-jährigen Swingman, die es ihm ermöglichte, sich starke 4,1 Rebounds zu greifen.

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Backup: Zoran Dragic (Slowenien, Unicaja Malaga, 24)

Stats: 10,6, 0,9 Assists, 31 Prozent Dreier

Die meiste Aufmerksamkeit bei der Heim-EM gebührte NBA-Profi Goran Dragic, der die ihm angedachte Rolle des slowenischen Helden gerne annahm. Dabei versagte er zwar nicht, dennoch blieb der Eindruck, dass sich Goran Dragic zu viel zumutete und etwas mehr hätte abgeben sollen. Unter anderem an seinen jüngeren Bruder. Zoran Dragic spielt weniger flashy, dafür umso effektiver. Anders als Goran gehörte Zoran nicht zu den Begnadeten, dies macht er allerdings mit Energie und Engagement wett. Ein Indiz: Obwohl er ein Guard ist, landete Zoran mit 5,3 Rebounds in den Top 10 der EM.

Point Guard

Tony Parker (Frankreich, San Antonio Spurs, 31)

Stats: 19,0 Punkte, 3,3 Assists, 0,6 Steals

Es müsste eine Ode verfasst werden in Anbetracht der Leistungen des EM-MVP. So imposant seine unfassbare Schnelligkeit und die Statistiken sind (als Point Guard die zweitbeste 2-Punkt-Quote aller Spieler mit 56,9 Prozent!), viel mehr beeindruckte sein Gesamt-Auftreten. Er zeigte sich nie genervt ob der Schwächephasen seiner Mitspieler, sondern war gemeinsam mit Diaw der Halt einer nicht immer souveränen Mannschaft. Bezeichnend, wie Parker ausgerechnet im Endspiel seinem Backup Antoine Diot viele Minuten überließ, weil er anfangs wenig zustandebrachte. Die nun offene Frage: Wie lässt sich Parkers Wirken historisch einordnen? Hat er nach EM-Gold und 3 NBA-Titeln Dirk Nowitzki als besten europäischer Spieler aller Zeiten abgelöst?

Backup: Mantas Kalnietis (Litauen, Lokomotiv Kuban, 27)

Stats: 12,1 Punkte, 5,0 Assists, 0,5 Steals

Es mag wundersam klingen bei einem 27-Jährigen: Dennoch war Kalnietis die Entdeckung der EM. Schon immer gehörte er zu den Talentierteren des litauischen Basketballs, aber so recht setzte er sich nie durch. Vor allem, weil niemand wusste, ob er denn ein Point Guard oder Shooting Guard ist. Zumal sich in Slowenien sein Dreier (25,6 Prozent) und besonders sein Freiwurf (52,6 Prozent) eines Spielmachers als nicht würdig erwies. Stattdessen brachte Kalnietis seine ureigenen Stärken ein: Die Athletik ist selbst auf dem höchsten europäischen Niveau beachtlich, gleichfalls herausragend der Jump Shot aus dem Dribbling.

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