Spanien jagt das Triple und alle jagen Spanien

Von Marc-Oliver Robbers
Center Marc Gasol (M.) möchte mit Spanien das Triple holen
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9. Polen

Die Stars: Marcin Gortat (Phoenix Suns), Maciej Lampe (FC Barcelona)

Natürlich ist die Gruppe hart, immerhin müssen die Polen wohl Kroatien oder Slowenien schlagen, um die nächste Runde zu erreichen. Dennoch sollte man Polen im Auge haben. Unser Nachbar hat einen der stärksten Frontcourts im Turnier, dazu kommen aufstrebende Talente wie Przemyslaw Karnowski und Mateusz Ponitka. Sollte das Team von Dirk Bauermann die Vorrunde überstehen, ist auch das Viertelfinale drin.

Polens Nationaltrainer Dirk Bauermann im Interview

10. Russland

Die Stars: Aleksey Shved (Minnesota Timberwolves), Sergey Karasev (Cleveland Cavaliers)

Es ist nur ein Jahr her, da hatten die Russen Spanien im olympischen Halbfinale am Rande einer Niederlage. Am Ende wurde es wie bei der EM 2011 die Bronzemedaille. Doch seitdem ist viel passiert. Trainer David Blatt hörte auf, Nachfolger Fotis Katsikaris wurde auch schon wieder durch Vasily Karasev ersetzt. Zudem fehlen gleich fünf Stars. Keine guten Vorzeichen für das russische Team, das nun von Aleksey Shved und NBA-Rookie Sergey Karasev getragen werden muss. Vor allem auf dem Flügel fehlt es den Russen an Größe und Klasse. Daher ist eine erneute Medaille unrealistisch.

11. Mazedonien

Die Stars: Bo McCalebb (Fenerbahce), Pero Antic (Atlanta Hawks)

Sie waren die Überraschung der letzten EM. Im Viertelfinale schaltete Mazedonien Litauen aus und unterlag anschließend äußerst knapp dem späteren Champion Spanien. Am Ende wurde es Platz vier. Können die Mazedonier dieses Kunststück wiederholen? Wohl eher nicht. Dennoch sollte man Mazedonien nicht unterschätzen. Pero Antic möchte sicher beweisen, dass die Atlanta Hawks mit der Verpflichtung des Veteranen, die richtige Entscheidung getroffen haben. Und Center Todor Gecevski gab den Rücktritt vom Rücktritt bekannt und ist wieder an Bord. Mit Bo McCalebb steht zudem einer der besten Scorer Europas im Aufgebot. Allerdings ist die Gruppe mit Litauen, Serbien und Montenegro alles andere als leicht.

12. Kroatien

Die Stars: Dario Saric (Cibona), Ante Tomic (FC Barcelona)

Kroatien ist talentiert, darüber gibt es keinen Zweifel, aber der Verlust von Small Forward Marko Tomas und eine durchwachsene Vorbereitung werfen Fragezeichen auf. Kann Super-Talent Dario Saric bereits das Team offensiv führen? Beweist Ante Tomic seine Klasse auf internationalem Parkett? Zum Auftakt geht es zudem gleich gegen Spanien. Die Zwischenrunde ist auf jeden Fall drin, aber ob es dann weitergeht, ist eher fraglich.

13. Israel

Die Stars: Omri Casspi (Houston Rockets), Yotam Halperin (Hapoel Jerusalem)

Israel ist schwer einzuschätzen. Das Team hat ein gute Chemie und kennt sich seit Jahren. Zudem spielen sie in der leichtesten Gruppe, nur die Franzosen sind klar besser. Die Vorbereitung lief durchwachsen, unter anderem hagelte es Niederlagen gegen Belgien und Georgien. Zudem fehlt mit Mavericks-Neuzugang Gal Mekel der designierte Starting-Point-Guard. Doch Platz zwei in der Gruppe ist klar anvisiert. Danach dürfte es allerdings schwer werden.

14. Italien

Die Stars: Marco Belinelli (San Antonio Spurs), Luigi Datome (Detroit Pistons)

Andrea Bargnani? Verletzt! Danilo Gallinari? Verletzt! Daniel Hackett? Verletzt! Stefano Mancinelli? Verletzt! Das Verletzungspech der Italiener nimmt schon außergewöhnliche Formen an. In Topbesetzung wären die Italiener sicher ein Medaillenkandidat gewesen. So müssen sie schauen, wie weit es in der Gruppe D mit Griechenland, Russland und der Türkei geht. Ein Vorrundenaus wäre sicher nicht überraschend. Auch wenn Marco Belinelli gut in Form ist und Luigi Datome vor seinem NBA-Engagement sicher groß aufspielen möchte, wird es ganz schwer für Italien.

15. Deutschland

Die Stars: Heiko Schaffartzik (Bayern München), Tibor Pleiß (Laboral Kutxa)

Fünf Deutsche in der NBA, aber leider keiner von ihnen bei der EM. Die Gründe sind bei jedem Akteur nachvollziehbar und so muss Bundestrainer mit den Spielern arbeiten, die übrigbleiben. Damit es in die Zwischenrunde geht, müssen Tibor Pleiß und Robin Benzing ihre neuen Rollen im Team optimal umsetzen. Zudem muss auch Per Günther wieder in Form kommen. Auf der Vier gibt es große Probleme. Dennoch ist die Zwischenrunde realistisch, da die Gruppe mit Abstand die leichteste im Turnier ist.

Das DBB-Team in der Kaderanalyse

16. Bosnien

Die Stars: Mirza Teletovic (Brooklyn Nets), Nihad Djedovic (Bayern München)

Die Qualifikation gelang mühelos, aber die Vorbereitung lief eher schlecht als recht. Nur drei Siege gab es in neun Partien. Zudem muss man in der brisanten Gruppe B Litauen, Serbien, Montenegro und Mazedonien stärker einschätzen. Mirza Teletovic kann an guten Tagen sicherlich jedes Team vor Probleme stellen und auch Nihad Djedovic möchte bei diesem Turnier endgültig seinen Talentstatus ablegen, aber die Zwischenrunde wird Bosnien wohl dennoch verpassen.

Plätze 1-8: Von Spanien bis Türkei

Plätze 9-16: Von Polen bis Bosnien

Plätze 17-24: Von Finnland bis Großbritannien

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