Eine verdammt enge Kiste

Von Marc-Oliver Robbers
Litauen siegte in der Zwischenrunde der EuroBasket 2013 gegen Frankreich
© imago

Nachdem Spaniens Tripleträume ausgeträumt sind, wird es in jedem Fall einen neuen Europameister geben. Frankreich und Litauen (ab 21 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE mit Kommentator Frank Buschmann) greifen nach der Krone. In der Zwischenrunde siegten die Balten, aber Tony Parker hat seinen ersten Titel im Nationalteam fest eingeplant. SPOX vergleicht beide Teams im Head-to-Head.

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Point Guard: Tony Parker vs. Mantas Kalnietis

Parker (19,7 Punkte, 3,3 Assists): Was soll man über Tony Parker noch groß erzählen. Der Guard ist ein Superstar, erfahren und titelhungrig. Gegen Spanien trug er sein Team lange Zeit alleine und machte am Ende 32 Punkte. Sein Zug zum Korb ist eine tödliche Waffe und auch sein Wurf aus dem Feld fällt hochprozentig (58,3 Prozent). Das Pick'n'Roll mit Teamkollege Boris Diaw sitzt dazu wie im Schlaf. Es wäre nicht verwunderlich, wenn der Franzose am Ende des Turniers die MVP-Trophäe hochstemmen würde, wichtiger dürfte ihm aber der EM-Pokal sein.

Kalnietis (11,4 Punkte, 5,3 Assists): Mantas Kalnietis musste sich vor dem Turnier viel Kritik anhören. Die wenigsten Experten hatten ihm zugetraut, dass er die Position des Point Guards vernünftig ausfüllen kann, denn eigentlich ist er eher ein Shooting Guard. Da Litauen aber nach dem Rücktritt von Sarunas Jasikevicius keinen Spielmacher von Format besitzt, muss Kalnietis dort aushelfen und das macht er sehr gut. Der Profi von Lokomotive Kuban gehört zu den besten Assistgebern des Turniers (5,3 Assists) und überzeugt zudem auch an den Brettern (4,8 Rebounds). Allerdings ist sein Dreier (25,7 Prozent) wacklig und auch von der Freiwurflinie (52,9 Prozent) zeigte er sich zuletzt alles andere als sicher.

Fazit: Vorteil Frankreich

Shooting Guard: Mickael Gelabale vs. Renaldas Seibutis

Gelabale (7,7 Punkte, 3er-Quote: 35,7 Prozent): Es ist bislang nicht unbedingt das Turnier von Mickael Gelabale. Der Shooting Guard, der als feste Offensiv-Option in der französischen Rotation eingeplant ist, tauchte bisher zu häufig ab. Lag sein Punkteschnitt nach der Vorrunde noch bei 10 Punkten im Schnitt, erzielte er in den Spielen danach nur noch 6,8 Zähler. Der Guard muss dringend seine Form finden, um Parker offensiv zu entlasten. Immerhin: Gegen Spanien erzielte einige wichtige Treffer - gut fürs Selbstvertrauen.

Seibutis (8,3 Punkte, 3er-Quote: 28,6 Prozent): Renaldas Seibutis' Wert für Litauen lässt sich kaum an seinen Zahlen messen. In erster Linie ist der Swing Man ein Premium-Verteidiger und das bekam in der Zwischenrunde auch Parker zu spüren. Seibutis hing wie ein Kettenhund am französischen Aufbauspieler und nahm ihn nahezu aus dem Spiel. Nicht verwunderlich, dass der Franzose gegen Litauen eines seiner schlechtesten Spiele machte. In der Offensive ist Seibutis zudem ein solider Scorer.

Fazit: Vorteil Litauen

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose