Bayern erzwingen finale Schlacht

Von Thorben Rybarczik
Bryce Taylor war von Bambergs Defense nicht zu stoppen
© getty

Der FC Bayern hat im vierten Spiel der BBL-Finals mit 83:73 gegen die Brose Baskets Bamberg gewonnen. Nach einem ausgeglichenen Start zog Bayern davon und überzeugte vor allem in der Offensive. Damit kommt es am Sonntag zum finalen Showdown in Bamberg.

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Diesmal ließ sich der deutsche Meister die Butter nicht vom Brot nehmen. Nach einem holprigen Start zogen die Bayern im zweiten Viertel auf 16 Punkte davon und zehrten von diesem Vorsprung bis zum Ende. Angeführt von einem überragenden Bryce Taylor, der 22 Punkte erzielte und sechs seiner acht Dreier traf, gewannen die Münchner am Ende mit zehn Punkten Differenz. Unterstützt wurde Taylor vor allem von John Bryant, der mit 15 Rebounds sowie 15 Punkten wie gewohnt die Bretter dominierte.

Bei den Gästen aus Bamberg wehrte sich vor allem Darius Miller (21 Punkte, sechs Assists) gegen die Niederlage, erhielt aber zu wenig Unterstützung von seinen Mitspielern. Besonders Brad Wanamaker erreichte mit gerade einmal fünf Zählern nicht seine Normalform.

Die Reaktionen:

Svetislav Pesic (Trainer Bayern): "Es war ein sehr gutes Spiel von uns, von der ersten bis zur letzten Minute. Im zweiten und dritten Spiel waren wir nicht auf unserem Niveau, heute haben wir uns gesteigert. Das war sehr professionell."

Andrea Trinchieri (Trainer Bamberg): "Bayern war einfach besser. Sie haben mit mehr Energie gespielt. Wir haben uns etwas anderes erhofft, aber es war nicht genug, um den amtierenden Meister zu entthronen. Wir waren weit weg, das Spiel zu gewinnen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip Off: Svetislav Pesic nimmt Schaffartzik aus der ersten Fünf, für ihn startet Micic auf der Eins. Neben ihm laufen Djedovic, Taylor, Savanovic und natürlich Bryant auf. Bei Bamberg und Andrea Trinchieri gibt es keine Veränderungen: Wanamaker, Tadda, Thompson, Harris und Mbakwe sollen es richten. Auf geht's ins vielleicht letzte Spiel der Saison!

4.: Intensiver, aber fahriger Beginn ins Spiel. Die Bayern brauchen mehr als zwei Minuten für ihre ersten Punkte, auf der anderen Seite setzt dann Trevor Mbakwe mit einem Dunk das erste Ausrufezeichen. Danach läuft die Offense auf beiden Seiten besser - 8:6 für die Gastgeber!

7.: Auf beiden Seiten wird aggressiv verteidigt, viele Fouls sind die Folge, Theis verwandelt zwei Freiwürfe, Miller legt kurze Zeit später per Dreier zur 16:13-Gästeführung nach. Pesic reagiert und nimmt die erste Auszeit des Spiels.

FC Bayern - Brose Baskets Bamberg: Hier geht's zum BOXSCORE

12.: Die Bayern haben den Spieß umgedreht, nach einem wilden Dreier von Micic mit dem Buzzer und Punkten aus dem Post übernehmen sie wieder die Führung. Bamberg hält in Person von Strelnieks dagegen, der per Dreier und aus dem Pick-and-Roll punktet. Es bleibt eng.

16.: Die Bayern kommen ins Rollen! Während die Gäste offensiv fast schon einbrechen, zieht der FCB das Tempo an. Vier Punkte aus dem Fastbreak, dazu Dreier von Savanovi, Bryant und Taylor. Plötzlich steht es 39:26 - Edmund Stoiber gefällt das, er bearbeitet seine Klatschpappe wie ein echter Ultra.

20.: Auf einen ausgeglichenen Beginn folgte im zweiten Durchgang ein Run der Gastgeber, der Bamberg mit seiner variablen Verteidigung vor Probleme stellte. Dazu lief im Angriff vor allem Bryce Taylor heiß, der sich bei zehn Punkten noch keinen Fehlwurf leistete. Es gibt Parallelen zum zweiten Spiel, in dem sich ein Blowout andeutete, Bamberg nach der Pause aber die Wende schaffte - gelingt den Gästen das erneut?

23.: Sollte es eine Wende geben, so lässt diese erst einmal auf sich warten - Bamberg startet mit drei Ballverlusten in Folge in die zweite Halbzeit. "Bamback" geht anders.

28.: Wer ist eigentlich Stephen Curry? Bryce Taylor wird von seinen Mitspielern gut eingesetzt und versenkt zwei Dreier in Folge. Insgesamt vier von vier für den US-Amerikaner, selbst Andrea Trinchieri staunt! 59:46, Bamberg kann nicht dagegen halten.

34.: Ein schnelles Auf und Ab, die Bamberger können inzwischen immerhin offensiv mithalten - da auf eigene Punkte aber meistens die direkt Antwort folgt, kommen sie einfach nicht ran. Alles deutet auf Spiel fünf hin.

38.: Vier vergebene Freiwürfe in Folge von Bamberg. so kommt man nicht zurück ins Spiel. Auf der anderen Seite der Dreier von Bryant - die Vorentscheidung?

FC Bayern - Brose Baskets Bamberg: Das Spiel im RE-LIVE

Der Star des Spiels: Bryce Taylor! Was war denn da los? Egal, was Bamberg tat - Taylor hatte die Antwort. Er versenkte seine Dreier aus allen Lagen, kam am auf 22 Punkte und half auch Defensiv ordentlich mit. Auch John Bryant zeigt mit einem beeindruckenden Double-Double (15 Punkte, 15 Rebounds), wer der Chef am Brett ist.

Der Flop des Spiels: Brad Wanamaker. Bambergs Star tauchte phasenweise komplett unter und fand keinen Zugriff aufs Spiel. Er traf nur zwei seiner acht Feldwürfe für fünf Punkte - zu wenig in den Finals!

Das fiel auf:

  • Bamberg stellte früh auf Small Ball um, mit Theis als Center und vier potentiellen Guards auf dem Parkett. Diese nutzten ihre Schnelligkeit, um Löcher in die bayrische Defense zu reißen - offene Dreier waren die Folge. Pesic reagierte mit einer Umstellung auf Zonenverteidigung, die den Rhythmus der Bamberger störte und somit ein frühes Davonziehen verhinderte.
  • Bayerns Verteidigung machte in der ersten Halbzeit den Unterschied. Mal streuten sie eine Ganzfeldpresse ein, nur um sich kurze Zeit später wieder in die Zone zurückzuziehen - die Baskets fanden dagegen kein Mittel und wirkten immer verunsicherter. In der Folge ging die Wurfquote in den Keller und es schlichen sich einfachste Fehler ein, während die Bayern von "Downtown" die Lichter ausschossen und - mal wieder - die Bretter dominierten.
  • Im Gegensatz zum zweiten Spiel der Serie hatten die Bayern auf jeden Comeback-Versuch eine Antwort und erarbeiteten sich durch kluges Ball Movement viele freie Würfe, die auch ihr Ziel fanden. Bambergs Man-gegen-Mann-Defense war nicht auf der Höhe, eine Helpside fehlte zwischenzeitlich komplett. Das war für die Hausherren phasenweise zu einfach.
  • Bamberg verließ sich beim Versuch, wieder zurück ins Spiel zu finden, zu sehr auf den Distanzwurf, der aber in den entscheidenden Momenten nicht sein Ziel fand. Und zogen sie doch einmal zum Korb und bekamen den Pfiff, dann ließen sie ihre Freiwürfe liegen - da wirkte Bayern in allen Belangen deutlich abgeklärter.

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