"Haben richtig Bock"

SID
In der Vorsaison mussten sich die Berliner den Bayern geschlagen geben
© getty

Alba Berlin will sich Titelverteidiger Bayern München nicht wehrlos ergeben. Der frühere Serienmeister dürfte auch in der am Donnerstag beginnenden Saison erster Herausforderer sein.

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Von Zufriedenheit will bei Alba Berlin auch zum Jubiläum niemand etwas wissen. "Wir haben noch Bock richtig anzugreifen - und das werden wir tun", sagte Geschäftsführer Marco Baldi vor der am Donnerstag beginnenden 25. Bundesliga-Saison für den Klub. Nach dem überzeugenden Triumph im Champions Cup am vergangenen Wochenende gilt der achtmalige Champion im Kampf gegen Meister Bayern München als Herausforderer Nummer eins.

"Man soll nicht zufrieden sein, auch wenn man sich darüber freuen darf, was wir in den vergangenen Jahren bereits erreicht haben", sagte Baldi. Acht Meisterschaften, acht Pokalsiege, 15 Finalteilnahmen und der Gewinn des internationalen Korac Cups gehören zu den Erfolgen.

"Eine riesige Herausforderung"

Doch nur um Trophäen geht es Baldi, der seit 1989 dabei ist, schon lange nicht mehr. "Wir wollen eine nicht wegzudenkende Institution sein. Von uns profitiert die ganze Bewegung, das war immer unser Ziel", sagte der 52-Jährige: "Wir wollen sportlichen Erfolg und uns tief in Berlin verankern. Das ist eine riesige Herausforderung."

Die Hauptstädter setzen seit Jahrzehnten auf die starke Nachwuchsarbeit, bildeten unter anderem 25 A-Nationalspieler aus - so viele wie kein anderer deutscher Verein. "Das ist unser Weg, den werden wir auch in den kommenden 25 Jahren gehen", sagte Baldi. Stars aus ganz Europa einzukaufen sei nicht das Konzept, auch aus finanziellen Gründen.

Obwohl die Berliner unlängst einen potenten neuen Hauptsponsor aus China präsentierten, sollen vor allem die Bayern über einen wesentlich höheren Etat verfügen. Er wisse nicht "ob es nicht viel besser ist, einen reichen Fußballklub im Rücken zu haben", sagte Berlins Aufsichtsrats-Boss Axel Schweitzer: "Aber das ist nicht Alba Berlin."

Viel Selbstvertrauen

Verbal legt sich der Hauptstadtklub liebend gerne mit dem FC Bayern an. Immerhin verdiente das halbe Personal, von Trainer Svetislav Pesic über Sportdirektor Marko Pesic bis zu Spielern wie Heiko Schaffartzik oder Jan Jagla, einst an der Spree sein Geld. Und gerade nach der verlorenen Finalserie in der Vorsaison (1:3) ist der Ehrgeiz groß, den Münchnern den Titel vor der Nase wegzuschnappen.

Am Samstag siegte Berlin überlegen in eigener Halle (76:68), allerdings war der Champions Cup nur ein besseres Vorbereitungsspiel. "Ich sehe noch viele Dinge, die wir verbessern können. Aber Selbstvertrauen gibt uns dieser Sieg", sagte Trainer Sasa Obradovic, der mit seiner Mannschaft genau wie München in der Euroleague antreten wird.

In der Königsklasse soll es unter die besten 16 gehen, in der Bundesliga wollen Heimkehrer Niels Giffey und Co. mindestens bis ins Halbfinale. "Dazu müssen wir aber große Geschlossenheit zeigen. Wir haben eine junge Mannschaft und brauchen auch etwas Geduld", sagte Baldi.

Zum Auftakt geht es am Donnerstag (18.30 Uhr) gegen Aufsteiger BG Göttingen, dabei wäre Obradovic eine längere Vorbereitung durchaus lieb gewesen. Erst in der Vorwoche wurden der Kroate Marko Banic (29) und der US-Amerikaner Alex Renfroe (28) als Reaktion auf die angespannte Verletztensituation verpflichtet.

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