Dominanz und fernöstliche Blockparty

Von Max Marbeiter
Derrick Rose (l.) steht mit den USA im Achtelfinale der Basketball WM
© getty

Die Vorrunde der Basketball WM 2014 ist gespielt und die USA und Spanien enttäuschten nicht. Abseits der großen Favoriten brachte das Turnier jedoch einige Überraschungen und Kuriositäten. SPOX blickt auf die Vorrunde zurück.

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USA: Den Turnierstart hätten die USA kaum beeindruckender gestalten können. Klar, es war nur Finnland. Doch auch die Finnen erzielen in jedem Viertel normalerweise mehr als zwei Punkte. Nur eben nicht gegen die USA. Am Ende stand ein 114:55 und die Gewissheit, dass die Amerikaner auch ihre verhältnismäßig einfache Gruppe nicht unterschätzen würden.

Allerdings tauchten nach der Auftaktdemonstration durchaus Probleme auf. Probleme, die teilweise zu erwarten gewesen waren, von denen man jedoch gehofft hatte, sie würden nicht derart deutlich auftreten. So zeigten bereits die Türken im zweiten Spiel, dass den USA mit Zonendefense durchaus zu schaden ist.

Vielleicht täte sich das Team leichter, hätte man doch den einen oder anderen Schützen - Kyle Korver - mehr mit nach Spanien genommen. So verdienen sich eigentlich lediglich Steph Curry und Klay Thompson den Zusatz Downtown-Experte. Allerdings suchte gerade Curry zu Beginn des Turniers nach seinem Wurf, weshalb die USA in Sachen Dreierquote lediglich WM-Mittelmaß darstellen (34,4 Prozent 3FG, Rang 13).

Dennoch stellte man in der Vorrunde die beste Offense des Turniers. Ursache dafür sind allerdings weniger die ausgereiften Setplay-Systeme - im Halfcourt tun sich die USA teilweise relativ schwer - sondern vielmehr die erstickende Defense des Favoriten. Ziehen die Amerikaner am hinteren Ende des Courts an, ist jeder Backcourt ob der unglaublichen Athletik überfordert.

Selbst NBA-Durchschnittsverteidiger besitzen im internationalen Vergleich Vorteile, setzen ballführende Gegenspieler bei Bedarf intensiv unter Druck. Wann immer man die USA in Schwierigkeiten wähnte, erstickte ihre Defense das Aufbauspiel des Gegners förmlich und erlaubte so einfache Punkte in Transition. Kommen die USA ins Laufen, konnte bislang kein Team mithalten. Weder die Türkei noch die Dominikanische Republik, die Ukraine, Neuseeland oder Finnland.

Und genau dort liegt der Schlüssel für den Rest des Turniers. Dominieren die USA in der Defense, bringen ihr Transitionspiel zum Laufen, sind sie nicht zu stoppen. Wirklich interessant wird es wohl erst, sollte man das Finale erreichen und dort tatsächlich auf Spanien treffen.

Die übrigen Erkenntnisse: Derrick Rose scheint tatsächlich fit zu sein, absolvierte den engen Spielplan ohne erkennbare Probleme, sucht allerdings noch deutlich nach seinem Rhythmus. Anthony Davis' Dominanz nimmt zu. Und: Kenneth Faried mitzunehmen, war eine hervorragende Entscheidung. Die Energie des Power Forwards hilft den USA bislang auch über schwächere Phasen hinweg.

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