DBB gewinnt Krimi in Hagen

Von Sebastian Hahn
Auch in Hagen konnte die DBB-Auswahl gegen Österreich gewinnen.
© imago

Dank eines starken letzten Viertels hat sich die deutsche Nationalmannschaft gegen Österreich im vorletzten EM-Qualifikationsspiel in Hagen mit 88:69 durchsetzen können und kann weiterhin auf eine Teilnahme bei der kommenden Europameisterschaft hoffen. Besonders Dennis Schröder spielte stark.

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Vor 3052 Zuschauern in der ausverkauften ENERVIE Arena in Hagen hat die deutsche Nationalmannschaft ihre Chance auf eine erfolgreiche EM-Qualifikation weiter erhalten. Gegen Österreich gelang dem Team von Emir Mutapcic ein 88:69-Erfolg.

Bester Werfer für die DBB-Auswahl war Dennis Schröder mit 24 Punkten. Der Point Guard der Atlanta Hawks verteilte zudem sechs Assists. Bei Österreich sammelte Rasid Mahalbasic mit 17 Punkten die meisten Zähler.

Reaktionen:

Heiko Schaffartzik (Deutschland): "Wir haben die ganze Zeit über gekämpft, auch als es mal nicht so gut lief. Wir haben wieder nicht gut gespielt, aber die kämpferische Leistung hat gestimmt. Die Nerven lagen nicht blank."

Daniel Theis (Deutschland): "Wir haben es am Ende durchgezogen."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Nach der Niederlage gegen Polen geht es für das DBB-Team gegen Österreich um alles. Bei einer Pleite wäre wohl auch der zweite Platz in der Gruppe C weg, der noch zur EM-Qualifikation reichen könnte. Emir Mutapcic setzt zu Beginn auf Dennis Schröder und Karsten Tadda im Backcourt, Lucca Staiger und Robin Benzing starten auf den Forward-Positionen, während Maik Zirbes auf der Fünf anfängt. Johannes Voigtmann kommt für den verletzten Elias Harris in den Kader.

Die Österreicher dagegen reisen als Tabellenführer nach Hagen und könnten mit einem Sieg die Teilnahme an der kommenden Eurobasket unter Dach und Fach bringen. Aber auch bei einer Niederlage gegen das DBB-Team hätte man noch die Chance, sich im letzten Spiel gegen Polen den Gruppensieg zu sichern. ÖBV-Coach Werner Sallomon beginnt mit Thomas Schreiner und Moritz Lanegger auf den Guard-Positionen, Enis Murati auf der Drei und mit David Hasenburger und Rasid Mahalbasic am Brett.

Deutschland vs. Österreich: Hier geht's zum BOXSCORE

4.: Guter Start für das DBB-Team. Zirbes stellt den Block für Schröder, der zum Korb zieht und gefoult wird. Beide Freiwürfe sind drin - 9:2 Deutschland!

9.: Tadda is on fire! Nach zwei Dreiern manövriert sich der Defense-Spezialist geschickt durch die ÖBV-Big-Men und schließt per Korbleger ab. Acht Punkte hat der Shooting Guard schon auf seinem Konto - 26:14 für den DBB.

12.: Theis bekommt unter dem Korb den Ball von Kleber und dunkt trotz eines Fouls über den hilflosen Maresch hinweg. Auch der Bonusfreiwurf sitzt - 31:19 Deutschland!

15.: Schreiner mit dem nächsten offenen Dreier für die Österreicher, diesmal verschläft Schröder die Rotation nach außen. Nur noch 32:29 für die deutsche Auswahl.

20.: Benzing verschafft dem DBB-Team zur Pause nochmal einen kleinen Puffer. Der Bayern-Spieler lässt Kleipesz aussteigen und trifft dann den offenen Dreier - 45:41 zur Halbzeit.

24.: Was für ein Spiel bisher von Dennis Schröder! Gerade als Österreich das Spiel zu übernehmen droht, trifft der Point Guard zwei Back-to-Back-Dreier - 52:48 für Deutschland!

29.: Österreich träumt jetzt vom Auswärtssieg. Rados mit dem Korbleger plus Foul gegen Theis, der anschließende Bonusfreiwurf sitzt allerdings nicht - 60:59 für Österreich.

33.: Theis explodiert zum richtigen Zeitpunkt. Der Big Man dunkt nach einem wunderschönen Alley-Oop-Anspiel von Schröder beidhändig über Rados hinweg - 70:65 für Deutschland!

36.: Das sah nicht gut aus bei Schröder. Der Point Guard tritt in der Defense auf den Fuß von Schreiner und knickt um. Zunächst geht es für ihn nicht weiter.

38.: Benzing macht den Deckel drauf. Tadda bedient den Forward, der per Fastbreak-Slam abschließt - 86:69 für Deutschland.

Fazit: Deutschland startete gut, zeigte danach aber eine teils desolate Leistung. Im letzten Viertel drehte man dann aber noch rechtzeitig auf, vor allem, weil den Österreichern nur sechs Punkte gelangen. Insgesamt ein verdienter Erfolg.

Der Star des Spiels: Dennis Schröder. Ohne den Point Guard ging beim deutschen Team gar nichts. Der 20-Jährige hatte immer die richtigen Ideen und brachte Kreativität in die sonst recht einfallslose deutsche Offense. Übernahm als Scorer zudem zusätzlich Verantwortung und hielt sein Team im Spiel.

Der Flop des Spiels: Enis Murati. Der österreichische Topscorer des Hinspiels tauchte nahezu komplett ab und brachte es nur auf zwei Zähler. Karsten Tadda und Co. machten ihren Job gut und hatten den Small Forward komplett im Griff.

Das fiel auf:

  • Die deutschen Akteure hatten in der Defense enorme Probleme, an ihren Gegenspielern dran zu bleiben. Immer wieder verschliefen die Spieler die Rotation und ließen die Österreicher so zu zahlreichen offenen Dreiern kommen. Auch beim Box-Out präsentierte sich das DBB-Team zu unkonzentriert und ließ zu viele Offensivrebounds zu.

  • Emir Mutapcic wollte durch sein kontrolliertes Halbfeldspiel die Fehler im deutschen Spiel minimieren. Allerdings zeigte sich, dass die DBB-Auswahl häufig bessere Chancen bekam, wenn sie das Spiel schnell machte. Besonders Schröder versuchte immer wieder, die Spielgeschwindigkeit zu variieren.

  • Im zweiten Durchgang versuchte Mutapcic das Spiel auseinander zu ziehen und ließ mit Benzing, Theis und Kleber drei Big Men spielen, die auch den Dreier treffen können. Zirbes musste dafür auf der Bank Platz nehmen.

  • Auch wenn Dennis Schröder nicht auf dem Feld stand, spielte Heiko Schaffartzik meistens auf der Zwei. Mutapcic ließ dann Tadda oder Doreth den Ball nach vorne bringen, sodass Schaffartzik sich darauf konzentrieren konnte, sich freizulaufen.

  • Österreich ließ sich zu Beginn von der deutschen Mannschaft ins Halbfeldspiel drängen und bekam so wenig offene Würfe. Als das eigene Spiel schneller wurde, konnte man sich mehr offene Würfe erarbeiten.

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