"Bamberg? Kein Risiko eingehen"

Von Interview: Ole Frerks
Maximilian Kleber (r.) spielt mittlerweile in der spanischen Liga
© imago

Der Wechsel von Maximilian Kleber zu Obradoiro Clube de Amigos do Baloncesto kam überraschend. Bei SPOX erklärt die DBB-Hoffnung den Entschluss, den Gang nach Spanien anzutreten. Der 22-Jährige spricht zudem über seinen NBA-Traum und verrät, weshalb ein Engagement in Bamberg ein Risiko gewesen wäre.

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SPOX: Maximilian, Sie sorgten zuletzt für Schlagzeilen, als Ihr Wechsel nach Spanien bekannt gegeben wurde. Der Name Obradoiro Clube de Amigos do Baloncesto ist nicht unbedingt weltberühmt. Wie kam es dazu?

Maximilian Kleber: Ich hatte recht viele Angebote, unter anderem auch aus Deutschland. Ich wollte mir so viel wie möglich anhören, um von allem ein gutes Bild zu bekommen. Relativ spät kamen dann zwei Angebote aus Spanien, die ich mir etwas genauer anschauen wollte. Die ACB ist schließlich die zweitbeste Liga der Welt! Und mit Tibor Pleiß hatte ich vor einer Weile auch schon mal telefoniert, er hat sehr positiv von seinen Erfahrungen in Spanien erzählt.

SPOX: Wie verlief das Treffen mit dem Klub?

Kleber: Ich bin nach Santiago geflogen und mir hat alles von Anfang an gut gefallen. Die Chemie zwischen Coach Moncho Fernandez und mir hat direkt gestimmt, das Umfeld machte auch einen super Eindruck. Die Spielphilosophie des Teams hat ebenfalls gepasst. Ich denke, das ist eine gute Chance für mich.

SPOX: Inwiefern?

Kleber: Einfach wegen der Stärke der Liga. Die ACB hat fünf Euroleague-Teams und drei Eurocup-Teams, da hast du eigentlich fast jedes Wochenende einen Top-Gegner! Und das ohne die Belastungen von den vielen Reisen, die man beispielsweise in der Euroleague hat. Ich denke, dass ich durch die größere Konkurrenz dazu gezwungen bin, hart an meinem Spiel zu arbeiten.

SPOX: Gibt es einen Gegner, auf den Sie sich besonders freuen?

Kleber: An großen Namen mangelt es ja nicht. (lacht) Aber im Ernst: Das wird für mich alles neu sein und ist daher ohnehin aufregend. Ich freue mich eigentlich auf die komplette Saison. Aber klar, gegen Real Madrid oder Badalona zu spielen, das wird schon etwas ganz Besonderes.

SPOX: Können Sie schon spanisch?

Kleber: Können wäre übertrieben. Ich hatte es zwar in der Schule, aber ich werde es auf jeden Fall auffrischen müssen, um mich da unten verständigen zu können. (lacht)

SPOX: Zuletzt stand auch immer wieder ein Wechsel nach Bamberg im Raum. Wolfgang Heyder wurde vor einem guten Monat zitiert, zwischen Ihnen und den Brose Baskets ginge es nur noch um letzte Details. Woran scheiterte ein Engagement?

Kleber: Naja, die Entscheidung war damals nie wirklich gefallen. Man wusste ja schon, dass in Bamberg auch einige Veränderungen anstehen würden, daher habe ich abgewartet. Ich wollte letztendlich auch kein großes Risiko eingehen. Und dann kam das Angebot aus Spanien gerade recht.

SPOX: Durch den Wechsel geht für Sie eine kleine Ära zu Ende. Immerhin spielten Sie sechs Jahre in Würzburg.

Kleber: Es war keine leichte Entscheidung, zumal ich Würzburg in einer ziemlich komplizierten Situation verlassen habe. Der Klub ist abgestiegen und ich konnte am Ende der Saison nicht mehr helfen, dagegen anzukämpfen. Es war verdammt schwer, sich das von außen anzuschauen. In voller Besetzung hätten wir sicherlich deutlich bessere Chancen gehabt. Es ist mir dadurch noch schwieriger gefallen, zu wechseln. Ich denke aber, dass ich durch einige Verletzungen in den letzten Jahren schon ziemlich viel Zeit verloren habe. Ich kann mir einen Abstieg zurück in die Pro A einfach nicht mehr erlauben.

SPOX: Sie haben es angesprochen. Verletzungen prägten Ihre Zeit in Würzburg. Das Ende der letzten Saison konnten Sie auch nicht mehr bestreiten.

Kleber: Mittlerweile bin ich zum Glück wieder komplett fit. Die Bauchmuskelverletzung hat mich am Ende der Saison außer Gefecht gesetzt, aber jetzt bin ich mit der Nationalmannschaft unterwegs und kann auch ohne Einschränkungen mitmischen.

Seite 1: Kleber über seinen Wechsel und Bamberg

Seite 2: Kleber über die NBA und Mutapcic

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